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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Kopf­es, als hät­te sie im Traum ih­ren ei­ge­nen Kör­per ver­las­sen. Sie war zum un­be­tei­lig­ten und hilflo­sen Be­trach­ter des­sen ge­wor­den, was nun folg­te, un­fähig ein­zu­grei­fen oder auch nur um Hil­fe zu ru­fen, denn sie hat­te plötz­lich kei­ne Stim­me mehr.
    Nun konn­te sie se­hen, an wel­chem Ort sie sich be­fand. Der An­blick stürz­te sie in tie­fe Ver­zweif­lung.
    Wenn sich die­se Land­schaft auf der Erde be­fand, dann zu ei­ner Zeit, in der der Pla­net noch sehr jung ge­we­sen war, lan­ge be­vor das Le­ben be­gon­nen hat­te. Oder lan­ge, nach­dem es wie­der ver­schwun­den war. Bis zum Ho­ri­zont er­streck­te sich ein ekel­haft blut­ro­ter Him­mel, über den schwe­re, tief­schwar­ze Wol­ken zogen. Sie ver­bar­gen eine trü­be Son­ne, die die Land­schaft in däm­me­ri­ges, dau­er­haf­tes Zwie­licht tauch­te. Kein Tier, kein Was­ser, kei­ne Pflan­ze – kei­ne noch so ge­rin­ge Spur von Le­ben.
    Sie ent­deck­te ih­ren nack­ten, blas­sen Kör­per, win­zig und wehr­los un­ter dem mäch­ti­gen Leib des Spin­nen­dings auf dem Fel­sen lie­gen.
    Dann schlu­gen die Vor­der­bei­ne des Dings un­ver­mit­telt zu. Zu pa­ni­scher Be­we­gungs­lo­sig­keit ver­dammt be­ob­ach­te­te sie, gleich­sam über den Er­eig­nis­sen schwe­bend, wie der wa­bern­de Leib des Mons­ters sich über ih­ren Kör­per schob und be­gann, sie mit mör­de­ri­scher Wut zu at­tackie­ren.
    Es hack­te mit sei­nen pfahl­ar­ti­gen Vor­der­bei­nen ein Paar klaf­fen­de Löcher in ih­ren Ober­kör­per. Als es sie wie­der her­aus­riss, sprit­ze Blut in ho­hem Bo­gen auf dem Fel­sen.
    Sie ließ es ge­sche­hen, spür­te kei­nen Schmerz. Und wenn schon, so wur­de ihr vage be­wusst – was hät­te sie da­ge­gen un­ter­neh­men kön­nen?
    Schutz­los wur­de sie auf dem fel­si­gen Bo­den her­um­ge­wir­belt, als die Schlä­ge auf ih­ren Kör­per ein­pras­sel­ten wie Sal­ven aus ei­nem Ma­schi­nen­ge­wehr. Sie be­ob­ach­te­te die bru­ta­le Schän­dung ih­res Kör­pers wie aus wei­ter Fer­ne und wuss­te doch mit der un­leug­ba­ren Bes­timmt­heit, die nur den furcht­bars­ten Alb­träu­men vor­be­hal­ten ist, dass es ihr Kör­per war, der da von dem rie­si­gen Mons­ter auf­ge­spießt und zer­fetzt wur­de.
    Sie er­kann­te deut­lich ihr einst so hüb­sches, blon­des Haar, das sich von den Sprit­zern ih­res Blu­tes dun­kel färb­te, während das Ding neue Löcher in sie drosch und ihr Kopf her­um­wir­bel­te wie der ei­ner Pup­pe und wie­der und wie­der auf den Stein knall­te. Sträh­nig hing es ihr in das blut­ver­schmier­te Ge­sicht, das per­ver­ser­wei­se zu ei­ner Ges­te der ent­rück­ten Ek­sta­se ver­zogen war. Sie hör­te ein dumpf knacken­den Ge­räusch, als ihr Hin­ter­kopf ein wei­te­res Mal hart auf dem Stein­bo­den auf­schlug, und Blut schoss in ei­nem brei­ten Strom aus ih­rem Mund, der Nase und den Oh­ren und bil­de­te einen klei­nen See auf dem Fel­sen.
    Sie spür­te nichts da­von.
    Während­des­sen mal­trätier­te das Ding un­abläs­sig ih­ren Kör­per und überzog ihn sys­te­ma­tisch mit blu­ti­gen faust­großen Löchern. Gleich ei­ner durch­ge­dreh­ten Stanz­ma­schi­ne hack­te es wie­der und wie­der auf sie ein, för­der­te in ho­hem Bo­gen Blut und her­aus­ge­ris­se­ne Fleisch­stücke zu­ta­ge, die in blu­ti­gen Ex­plo­sio­nen auf die kar­ge Erde her­ab­klat­schen. Ihr Kör­per zuck­te und krümm­te sich un­ter der Tor­tur, während er sich mit je­dem Hieb zu­se­hends in einen blu­tig schmat­zen­den Klum­pen Fleisch ver­wan­del­te.
    Dann bog die blu­ti­ge Ge­stalt am Bo­den ih­ren Rücken durch, sprei­zte die Bei­ne und stemm­te ihre zucken­den Hüf­ten wild nach oben, den gna­den­lo­sen Stößen des be­haar­ten Dings ent­ge­gen.
    Gott, war das wirk­lich sie? Warum tat sie nichts, warum konn­te sie nur ent­setzt hin­star­ren, während al­les Mensch­li­che aus ih­rem Kör­per ge­prü­gelt wur­de? Und wie­so starb sie nicht?
    Sie pfähl­te sich selbst im un­be­herrsch­ten Rausch pu­rer Lust, geil­te sich auf an der ei­ge­nen Ver­nich­tung, die sie re­gel­recht zu ge­nie­ßen schi­en. Und dann stieß auf den Grund ih­rer nach Schmer­zen und Ge­walt schrei­en­den

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