Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)
Kopfes, als hätte sie im Traum ihren eigenen Körper verlassen. Sie war zum unbeteiligten und hilflosen Betrachter dessen geworden, was nun folgte, unfähig einzugreifen oder auch nur um Hilfe zu rufen, denn sie hatte plötzlich keine Stimme mehr.
Nun konnte sie sehen, an welchem Ort sie sich befand. Der Anblick stürzte sie in tiefe Verzweiflung.
Wenn sich diese Landschaft auf der Erde befand, dann zu einer Zeit, in der der Planet noch sehr jung gewesen war, lange bevor das Leben begonnen hatte. Oder lange, nachdem es wieder verschwunden war. Bis zum Horizont erstreckte sich ein ekelhaft blutroter Himmel, über den schwere, tiefschwarze Wolken zogen. Sie verbargen eine trübe Sonne, die die Landschaft in dämmeriges, dauerhaftes Zwielicht tauchte. Kein Tier, kein Wasser, keine Pflanze – keine noch so geringe Spur von Leben.
Sie entdeckte ihren nackten, blassen Körper, winzig und wehrlos unter dem mächtigen Leib des Spinnendings auf dem Felsen liegen.
Dann schlugen die Vorderbeine des Dings unvermittelt zu. Zu panischer Bewegungslosigkeit verdammt beobachtete sie, gleichsam über den Ereignissen schwebend, wie der wabernde Leib des Monsters sich über ihren Körper schob und begann, sie mit mörderischer Wut zu attackieren.
Es hackte mit seinen pfahlartigen Vorderbeinen ein Paar klaffende Löcher in ihren Oberkörper. Als es sie wieder herausriss, spritze Blut in hohem Bogen auf dem Felsen.
Sie ließ es geschehen, spürte keinen Schmerz. Und wenn schon, so wurde ihr vage bewusst – was hätte sie dagegen unternehmen können?
Schutzlos wurde sie auf dem felsigen Boden herumgewirbelt, als die Schläge auf ihren Körper einprasselten wie Salven aus einem Maschinengewehr. Sie beobachtete die brutale Schändung ihres Körpers wie aus weiter Ferne und wusste doch mit der unleugbaren Bestimmtheit, die nur den furchtbarsten Albträumen vorbehalten ist, dass es ihr Körper war, der da von dem riesigen Monster aufgespießt und zerfetzt wurde.
Sie erkannte deutlich ihr einst so hübsches, blondes Haar, das sich von den Spritzern ihres Blutes dunkel färbte, während das Ding neue Löcher in sie drosch und ihr Kopf herumwirbelte wie der einer Puppe und wieder und wieder auf den Stein knallte. Strähnig hing es ihr in das blutverschmierte Gesicht, das perverserweise zu einer Geste der entrückten Ekstase verzogen war. Sie hörte ein dumpf knackenden Geräusch, als ihr Hinterkopf ein weiteres Mal hart auf dem Steinboden aufschlug, und Blut schoss in einem breiten Strom aus ihrem Mund, der Nase und den Ohren und bildete einen kleinen See auf dem Felsen.
Sie spürte nichts davon.
Währenddessen malträtierte das Ding unablässig ihren Körper und überzog ihn systematisch mit blutigen faustgroßen Löchern. Gleich einer durchgedrehten Stanzmaschine hackte es wieder und wieder auf sie ein, förderte in hohem Bogen Blut und herausgerissene Fleischstücke zutage, die in blutigen Explosionen auf die karge Erde herabklatschen. Ihr Körper zuckte und krümmte sich unter der Tortur, während er sich mit jedem Hieb zusehends in einen blutig schmatzenden Klumpen Fleisch verwandelte.
Dann bog die blutige Gestalt am Boden ihren Rücken durch, spreizte die Beine und stemmte ihre zuckenden Hüften wild nach oben, den gnadenlosen Stößen des behaarten Dings entgegen.
Gott, war das wirklich sie? Warum tat sie nichts, warum konnte sie nur entsetzt hinstarren, während alles Menschliche aus ihrem Körper geprügelt wurde? Und wieso starb sie nicht?
Sie pfählte sich selbst im unbeherrschten Rausch purer Lust, geilte sich auf an der eigenen Vernichtung, die sie regelrecht zu genießen schien. Und dann stieß auf den Grund ihrer nach Schmerzen und Gewalt schreienden
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