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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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an im Her­zen tra­gen, für im­mer.
    All das hät­te sie viel­leicht ver­kraf­ten kön­nen – aber sie spür­te noch et­was an­de­res und das gab ihr den Rest.
    Sie be­merk­te, dass sie eine Hand zwi­schen ihre Schen­kel ge­presst hielt und dass die­se Hand klatschnass war.

Ex­pe­ri­men­te
     
     
    D ie Ge­spräche in der Loun­ge ka­men nur stockend in Gang. Aus der mun­ter plap­pern­den Pfad­fin­der­trup­pe vom Vor­abend wa­ren über Nacht zwei Dut­zend düs­ter grü­beln­de, wort­kar­ge Ei­gen­bröt­ler ge­wor­den. Wenn die Wis­sen­schaft­ler über­haupt mit­ein­an­der spra­chen, such­ten sie ihr Heil in be­lang­lo­sem Small Talk, der rasch ver­ebb­te. Selbst das Top-The­ma des Vor­abends, Mur­nau­ers ge­heim­nis­vol­le Le­bens­form, war an die­sem Mor­gen kein be­son­ders er­gie­bi­ges Ge­sprächsthe­ma – es schi­en ir­gend­wie falsch , dar­über zu re­den.
    Und na­tür­lich sprach nie­mand von den Träu­men .
    Während die meis­ten Wis­sen­schaft­ler stumm grü­belnd in ihre Kaf­fee­tas­sen starr­ten, schlang Sin­ger ge­bra­te­nen Speck und drei Spie­ge­lei­er her­un­ter. Er schenk­te sich Kaf­fee aus der Ther­mo­s­kan­ne nach und nipp­te in klei­nen Schlucken an dem hei­ßen Ge­tränk. Er war gut, schwarz und stark. Doch all­mäh­lich be­gann ein an­de­rer Durst an ihm zu na­gen. Ei­ner, der sich nicht so recht mit Kaf­fee stil­len las­sen woll­te oder mit dem großen Glas Oran­gen­saft, das er auf einen Zug ge­leert hat­te.
    Sein Blick fiel auf Dr. Walt­her, die den Raum ge­mein­sam mit Schle­sin­ger be­trat. Der Astro­phy­si­ker wirk­te ein­ge­fro­ren und steif, rich­tig­ge­hend alt in sei­nen zö­ger­li­chen, un­si­che­ren Be­we­gun­gen. Als er näher kam, be­merk­te Sin­ger ihre ge­röte­ten Au­gen und die dunklen Rin­ge dar­um. Ge­nau wie Schle­sin­ger wirk­te die Psy­cho­lo­gin selt­sam zer­streut und ir­gend­wie ab­we­send .
    Sin­ger frös­tel­te. Er hat­te die­sen Blick früher schon ein­mal ge­se­hen.
    Nach dem Früh­stück wur­den die Wis­sen­schaft­ler von ei­nem be­waff­ne­ten Sol­da­ten – es war ei­ner der bei­den, die Sin­ger am Vor­tag schon durch die Ge­gend bug­siert hat­ten – ein wei­te­res Mal durch die Gän­ge des Mur­nau­er'schen La­by­rinths ge­lei­tet, bis sie vor ei­ner großen Stahl­tür hiel­ten. Da­hin­ter lag eine Hal­le von den Aus­maßen ei­nes klei­nen Flug­zeug­han­gars.
    Of­fen­bar hat­te man den Han­gar zum größten Ope­ra­ti­ons­saal al­ler Zei­ten um­funk­tio­niert. Der rein­wei­ße Be­reich in der Mit­te der Hal­le wirk­te ver­lo­ren, ob­wohl sich dort auf engs­tem Raum eine Viel­zahl me­di­zi­ni­scher Ge­räte und ei­ni­ge fein­glied­ri­ge Ro­bo­ter­ar­me dräng­ten. Von der Decke hin­gen ein paar Mi­kro­fo­ne und eine Ka­me­ra, wel­che die ge­sam­te Platt­form und den Ein­gangs­be­reich der Hal­le über­blick­te. In­mit­ten der Un­men­gen von chrom­blit­zen­den Ge­rät­schaf­ten be­fand sich der ei­gent­li­che Ope­ra­ti­ons­tisch, oder viel­mehr die Ope­ra­ti­ons platt­form – ein an­dert­halb Me­ter ho­hes Un­ge­tüm aus po­lier­tem Edel­stahl von der Größe ei­nes Squash-Spiel­felds. Auf der Platt­form thron­te et­was, das wie eine miss­glück­te Mi­schung aus ei­ner Tup­per­wa­re-Dose und ei­nem gi­gan­ti­schem Sarg aus­sah. Die seit­li­chen Schei­ben des Glas­be­häl­ters wa­ren mil­chig auf­ge­raut, so­dass sie nicht se­hen konn­ten, was dar­in lag, nur dass es groß und dun­kel war und sich über die ge­sam­te Län­ge des über­di­men­sio­na­len Sargs er­streck­te.
    An der ge­gen­über­lie­gen­den Wand der Hal­le, etwa fünf Me­ter über dem Fuß­bo­den, be­fand sich eine Rei­he ver­spie­gel­ter Fens­ter. Ver­mut­lich wür­de Mur­nau­er von dort oben ihre Un­ter­su­chun­gen ver­fol­gen. Aus si­che­rer Ent­fer­nung, selbst­ver­ständ­lich.
    Sin­ger be­trat die Platt­form als ers­ter, ge­folgt von Schle­sin­ger und Dr. Walt­her. Sei­ne Auf­ga­be wür­de im We­sent­li­chen dar­in beste­hen, den in­tak­ten Leich­nam zu un­ter­su­chen und sich an­hand des all­ge­mei­nen Kör­per­baus ein Bild von der Le­bens­wei­se des We­sens zu ma­chen, so­fern

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