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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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»bei­spiel­los« ei­gent­lich noch völ­lig un­ter­trie­ben war), je­doch da­mit mehr neue Fra­gen auf­ge­wor­fen, als er be­ant­wor­tet hat­te.
    An­schlie­ßend hat­ten die Wis­sen­schaft­ler Mur­nau­er be­stürmt wie auf­ge­reg­te Fünft­kläss­ler nach ei­ner Klas­sen­ar­beit. Die­ser hat­te sich höf­lich ent­schul­digt, sie auf den nächs­ten Tag ver­trös­tet und ih­nen noch­mals nach­drück­lich ge­ra­ten, un­ver­züg­lich den Schlaf­saal auf­zu­su­chen. Dass die Wis­sen­schaft­ler nach der­ar­ti­gen Neu­ig­kei­ten schla­fen konn­ten, be­zwei­fel­te Sin­ger al­ler­dings. Zu vie­les muss­te vor­her noch dis­ku­tiert wer­den, das hat­te man deut­lich in den un­gläu­bi­gen Ge­sich­tern rings­um le­sen kön­nen. An­de­rer­seits be­nötig­ten sie den Schlaf, und zwar drin­gend. Am Mor­gen wür­den sie alle Hän­de voll zu tun ha­ben – und alle Kon­zen­tra­ti­on brau­chen, zu der sie fähig wa­ren.
    Ein un­be­kann­ter hu­ma­noi­der Or­ga­nis­mus, staun­te Sin­ger, bei Sa­tans hoch­herr­schaft­li­chen Ei­ern …
    Auch er war selbst­ver­ständ­lich vom all­ge­mei­nen For­schungs­ei­fer an­ge­s­teckt wor­den und be­tei­lig­te sich noch eine Wei­le an der hit­zi­gen (und größten­teils völ­lig spe­ku­la­ti­ven) De­bat­te im Schlaf­raum, be­vor er sich zu Bett be­gab. Das un­ter­drück­te Flüs­tern der hef­tig dis­ku­tie­ren­den Wis­sen­schaft­ler drang ge­dämpft zu ihm her­über und lull­te ihn fast au­gen­blick­lich in einen tie­fen Schlaf.
    Die fol­gen­den sechs Stun­den be­scher­ten dem er­schöpf­ten Bio­lo­gen die bes­te Nachtru­he, die er in die­ser Wo­che be­kom­men hat­te. Die meis­ten der an­de­ren Wis­sen­schaft­ler schlie­fen je­doch überaus schlecht. Im­mer wie­der er­wach­ten sie ver­stört und ori­en­tie­rungs­los aus bi­zar­ren Träu­men, die un­ter der Ober­fläche ih­res seich­ten Dö­sens lau­er­ten.
    So träum­te bei­spiels­wei­se Dr. Walt­her von ei­nem rie­si­gen be­haar­ten Spin­nen­ding mit wi­der­lich viel­glie­dri­gen Bei­nen wie Pfählen aus schwar­zem Eben­holz, die aus ei­nem balg­ar­tig auf­ge­dun­se­nen Kör­per sprießten. Aber das war bei Wei­tem noch nicht das Schlimms­te …

Op­fer

S ie be­fand sich in ei­ner Welt aus Se­pia­far­ben. Merk­wür­di­ger­wei­se war sie sich der Tat­sa­che, dass sie träum­te, be­wusst und doch hat­te sie kei­nen Ein­fluss auf die Ge­scheh­nis­se. Und ob­wohl ihr Traum äu­ßerst rea­lis­tisch war, wirk­te er auf sie wie eine ein­zi­ge Bild­störung – ver­zerrt und rau­schend, und auch die Zeit schi­en mäch­tig durch­ein­an­der ge­kom­men zu sein an die­sem selt­sa­men Ort.
    Das gi­gan­ti­sche Spin­nen­we­sen schi­en nach Be­lie­ben durch die fa­den­schei­ni­gen Res­te der ver­trau­ten Rea­li­tät zu sprin­gen, während es sich auf sie zu be­weg­te, ohne ei­nes sei­ner vie­len Bei­ne zu be­nut­zen. Falls es über­haupt Bei­ne wa­ren.
    In ei­nem Mo­ment war es noch fern, um sich dann plötz­lich über­manns­hoch vor ihr auf­zutür­men, ohne dass sich in ir­gend­ei­ner Wei­se of­fen­bart hät­te, auf wel­chem Weg oder in wel­cher Zeit­span­ne es die Strecke zu­rück­ge­legt hat­te. Die Be­we­gung wirk­te viel­mehr, als sche­re sich das ab­sto­ßen­de Ding einen Dreck um Be­grif­fe wie Raum und Zeit.
    Nichts an dem Ding schi­en sei­ne end­gül­ti­ge Form er­reicht zu ha­ben, al­les schi­en in­ein­an­der zu flie­ßen. Hier ent­stan­den neue Bei­ne, dort ver­schwan­den Glied­maßen, die zu­vor noch stram­pelnd durch die Luft ge­fah­ren wa­ren. Der auf­ge­dun­se­ne Leib des We­sens ver­füg­te über ein Paar kräf­ti­ge Vor­der­bei­ne, die an ih­rem Ende spitz zu­lie­fen wie Zaun­pfähle.
    Die­se Vor­der­bei­ne stell­te es vor dem schutz­lo­sen Ge­sicht der jun­gen Psy­cho­lo­gin auf wie die irre Par­odie ei­nes Hünd­chens, das Männ­chen macht und ge­währ­te ihr einen Blick auf die Un­ter­sei­te sei­nes Kör­pers, auf den Do­reen Walt­her lie­bend gern ver­zich­tet hät­te.
    Dann hol­te es mit sei­nen furcht­ba­ren Vor­der­bei­nen aus und …
    Un­ver­mit­telt be­fand sich Do­reen Walt­hers Sicht­feld au­ßer­halb ih­res

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