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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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beug­te sich zu Sin­ger her­über. »Ir­gend­wie hat­te ich ge­hofft, Sie wüss­ten ein we­nig mehr als der Rest von uns, wo Sie doch zum In­s­ti­tut ge­hören.« Sie grins­te ver­schwö­re­risch. »Also los, ver­ra­ten Sie’s mir – was hat ihr Chef mit uns vor?«
    Sin­ger hob ent­schul­di­gend die Hän­de. »Da muss ich Sie ent­täu­schen, Dr. Walt­her, ich habe eben­so we­nig wie Sie eine Ah­nung, was ge­nau wir hier tun sol­len.«
    Der Ge­dan­ke an Mur­nau­er riss Sin­ger ab­rupt aus sei­nem An­fall früh­pu­ber­tä­rer Schwär­me­rei und brach­te ihn zu­rück auf den Bo­den der Tat­sa­chen. »Tat­säch­lich bin ich erst heu­te aus Peru zu­rück­ge­kom­men und mein ge­heim­nis­krä­me­ri­scher Chef hat mir bis­her auch nicht mehr ver­ra­ten, als dass ich bei der Er­for­schung ir­gend­ei­ner neu­en Le­bens­form be­hilf­lich sein darf.«
    »Eine neue Le­bens­form, Sie mei­nen …?« Ihre blau­en Au­gen wur­den für einen Mo­ment noch ein we­nig größer. Sie beug­te sich zu Sin­ger und leg­te ihre Fin­ger­spit­zen leicht auf sei­nen Arm. Er moch­te Au­gen, die noch stau­nen konn­ten und ihr stand die­ser Aus­druck ganz be­son­ders gut.
    »Das ist im Grun­de we­ni­ger spek­ta­ku­lär als es sich an­hört«, sag­te er. »Wir ent­decken an­dau­ernd neu­es Le­ben auf die­sem Pla­ne­ten, meis­tens In­sek­ten und Bak­te­ri­en. Sie wür­den nicht glau­ben, wie vie­le da­von auf Mut­ter Erde schon seit Ur­zei­ten un­ent­deckt ihr Da­sein fris­ten.«
    »Nun, dann ist es aber si­cher­lich das ers­te Mal, dass die Wis­sen­schaft Ih­ren In­sek­ten und Bak­te­ri­en mit See­lenklemp­nern wie mir zu Lei­be rückt.«
    Es war wohl die Vors­tel­lung ei­ner zwangs­neu­ro­ti­schen Stech­mücke, die bei­den ein Ki­chern ent­lock­te, was ih­nen so­fort kri­ti­sche Blicke aus Rich­tung des ge­lehr­ten De­bat­tier­clubs um den großen Tisch in der Mit­te ein­brach­te.
    »Viel­leicht sind die In­sek­ten dies­mal ein­fach ein we­nig ner­vö­ser als sonst«, lach­te Sin­ger und kreis­te mit dem Zei­ge­fin­ger sei­ner er­ho­be­nen Rech­ten um sei­ne Schlä­fen­ge­gend, während er täu­schend echt das auf­ge­reg­te Sum­men ei­ner geis­tig ver­wirr­ten Nörd­li­chen Haus­mücke imi­tier­te – und da­mit bei Dr. Walt­her einen er­neu­ten klei­nen Ki­cher­an­fall aus­lös­te.
    »Sehr wahr­schein­lich, Dr. Sin­ger«, sag­te sie und griff nach ih­rer Kaf­fee­tas­se, dann dreh­te sie sich lächelnd zu ihm um.
    »Ich hei­ße üb­ri­gens Do­reen.«
    »Freut mich, Do­reen. Und ich hei­ße Pe­ter. Nicht be­son­ders ori­gi­nell, aber leicht zu mer­ken.«
    Sie schau­te ihm für einen Mo­ment di­rekt in die Au­gen.
    »Pe­ter«, wie­der­hol­te sie. »Ich den­ke, das kann ich mir ganz ohne Pro­ble­me mer­ken.« Für einen Mo­ment lächel­ten sie bei­de, ohne dass es da­für einen be­son­de­ren Grund ge­ge­ben hät­te.
    Schle­sin­ger kam mit dem Kaf­fee und ei­nem spitz­bü­bi­schen Grin­sen zu­rück von der Ma­schi­ne. Er stell­te die bei­den Tas­sen vor ih­nen auf dem Tisch.
    »Vie­len Dank«, sag­te der im­mer noch lächeln­de Sin­ger. Viel­leicht wür­de die­se Nacht doch noch ganz in­ter­essant wer­den.
     
     

Er­leuch­tung
     
     
    Z u wei­te­ren Ge­sprächen er­gab sich kei­ne Ge­le­gen­heit, denn in die­sem Mo­ment be­trat Pro­fes­sor Dr. Mur­nau­er den Raum, dies­mal ohne sei­nen üb­li­chen mi­li­täri­schen Ge­leit­schutz.
    Das Ge­mur­mel der Wis­sen­schaft­ler ver­ebb­te au­gen­blick­lich. Mur­nau­er wür­de ih­nen jetzt end­lich ver­ra­ten, warum er sie um ih­ren mehr oder we­ni­ger ver­dien­ten Schlaf ge­bracht hat­te. Zu­min­dest hoff­ten das alle.
    Mur­nau­ers An­spra­che an die Wis­sen­schaft­ler war kurz, knapp und ziem­lich vage. Trotz­dem war der In­halt sei­ner Rede nur mit ei­nem Wort zu be­schrei­ben: Un­ge­heu­er­lich!
     
     
     
     
     
     

Die Schat­ten in den Ecken
     
     
    N ach Mur­nau­ers Brie­fing wa­ren die Wis­sen­schaft­ler zu Bett ge­gan­gen oder viel­mehr ins Bett ge­scheucht wor­den. Sein un­ge­wöhn­li­cher Vor­trag hat­te zwar un­miss­ver­ständ­lich das Bei­spiel­lo­se ih­rer Si­tua­ti­on dar­ge­s­tellt (wo­bei

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