Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
das.«

Un­rast
     
     
    »W enn Sie dann fer­tig sind …«, wand­te sich der Chir­urg zu sei­ner Rech­ten mit ei­nem un­ge­dul­di­gen Blick an Sin­ger – ein ge­wis­ser Dr. Land­au, wie sich Sin­ger zu er­in­nern glaub­te. Der Bio­lo­ge gab mit ei­ner an­ge­deu­te­ten Ver­beu­gung den Platz am Glas­be­häl­ter frei und be­gann die Gum­mi­hand­schu­he von den Fin­gern zu strei­fen. »Ganz der Ihre, Dr. Land­au.«
    Do­reen Walt­her hat­te sich vor ei­ner Wei­le zu ih­nen auf die Platt­form ge­sellt und be­ob­ach­te­te die Un­ter­su­chun­gen mit vor der Brust ver­schränk­ten Ar­men. Als Sin­ger sie ent­deck­te, ging er zu ihr, um Land­aus Ar­beit wei­ter zu ver­fol­gen.
    »Ähm, sag­ten sie nicht ge­ra­de, die Ge­schwü­re wären aus­ge­trock­net … ?«, flüs­ter­te sie, während sie die ge­schick­ten Hand­be­we­gun­gen des Chir­ur­gen auf dem Kör­per des We­sens be­ob­ach­te­te. Ih­rem Blick fol­gend be­merk­te Sin­ger eine der Pus­teln, die tat­säch­lich ir­gend­wie … pral­ler aus­sah als die an­de­ren, zu fal­ti­gen Run­zeln ver­trock­ne­ten Male. Und – hat­te sich da nicht ge­ra­de et­was in der dun­kel­ro­ten Haut­bla­se flüch­tig be­wegt? Aus ei­nem Im­puls her­aus sag­te er zu dem Chir­ur­gen, der das Skal­pell schon an den mäch­ti­gen Brust­korb des We­sens an­ge­setzt hat­te: »War­ten Sie einen Mo­ment, Dr. Land­au. Das soll­ten wir uns näher an­schau­en.«
    Als die drei er­neut ihre Blicke über den lang hin­ge­streck­ten Kör­per schwei­fen lie­ßen, ent­deck­ten sie tat­säch­lich wei­te­re Pus­teln und ver­äs­tel­te Ge­schwü­re, die den Ein­druck er­weck­ten, sich lang­sam von dem er­starr­ten Kör­per ab­zu­he­ben und – in ih­nen be­weg­te sich tat­säch­lich et­was. Das Auf­blühen der röt­li­chen Bla­sen er­folg­te al­ler­dings so lang­sam, dass es mit blo­ßem Auge kaum wahr­nehm­bar war. Erst wenn man den Blick für eine Wei­le ab­wand­te und dann er­neut hin­schau­te, sah man eine Ver­än­de­rung, die nun den ge­sam­ten Kör­per des We­sens zu er­fas­sen be­gann.
    Be­we­gung, dach­te Sin­ger, in ei­nem jahr­tau­sende­al­ten Fos­sil?
    E r sprach in das Mi­kro­fon über ih­ren Köp­fen:
    »Pro­fes­sor Mur­nau­er, ich den­ke, wir soll­ten die Ob­duk­ti­on vor­erst ab­bre­chen, hier scheint et­was Selt­sa­mes vor sich zu ge­hen.«
    Nach ei­ner län­ge­ren Pau­se drang Mur­nau­ers Ant­wort ver­zerrt aus ei­nem un­sicht­ba­ren Laut­spre­cher ir­gend­wo über ih­nen: »Ne­ga­tiv«, sag­te die kör­per­lo­se Stim­me, »set­zen Sie die Ob­duk­ti­on fort. Es bes­teht kei­ne Ge­fahr.«
    Ach nein? dach­te Sin­ger , und wo­her wis­sen Sie das so ge­nau, Kol­le­ge Mur­nau­er? Weil Sie da oben in ih­rer si­che­ren Kan­zel hocken?
    Dr. Land­au, of­fen­bar eben­so be­gie­rig auf Er­geb­nis­se wie Mur­nau­er selbst, hat­te sich be­reits er­neut über den Brust­korb ge­beugt, um mit dem Skal­pell einen Ein­schnitt ent­lang der ge­stri­chel­ten Li­nie vor­zu­neh­men, die er auf der aus­ge­trock­ne­ten Haut mar­kiert hat­te. Das An­wach­sen der Pus­teln ging nun we­sent­lich ra­san­ter vor sich, was Land­au al­ler­dings nicht im Ge­rings­ten zu stören schi­en. Die le­der­ar­ti­ge Haut, die sich über dem Brust­korb spann­te, war zäher als er­war­tet und be­rei­te­te dem me­di­zi­ni­schen Stahl ei­ni­ge Schwie­rig­kei­ten, so­dass der Arzt schließ­lich klei­ne Sä­ge­be­we­gun­gen auf dem Brust­bein des We­sens zu voll­führen be­gann. Die­ses un­ge­dul­di­ge Vor­ge­hen, das so gar nicht zu dem sonst aus­ge­spro­chen be­herrsch­ten Chir­ur­gen zu pas­sen schi­en, wur­de an­fangs von ei­nem ge­wis­sen Er­folg ge­krönt, als das Skal­pell we­ni­ge Mil­li­me­ter tief in die obe­re Haut­schicht ein­zu­drin­gen be­gann. Dann al­ler­dings traf das chir­ur­gi­sche In­stru­ment un­er­war­tet auf eine här­te­re Stel­le, viel­leicht einen Knor­pel oder Kno­chen, und das Un­fass­ba­re ge­sch­ah.
    Dr. Land­au rutsch­te mit dem Mes­ser ab und schnitt sich in den gum­mi­be­hand­schuh­ten Zei­ge­fin­ger sei­ner lin­ken Hand.
    Der Schnitt klaff­te für einen Mo­ment weit auf, während Land­au

Weitere Kostenlose Bücher