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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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sei­ne Adres­se ge­ben kön­nen?«
    »Ähm, Paps, der Typ ist ein Hacker, nicht däm­lich. Und au­ßer­dem …« An­to­nia zö­ger­te und leg­te dann nach­denk­lich den Zei­ge­fin­ger ih­rer rech­ten Hand auf die vor­ge­scho­be­ne Un­ter­lip­pe.
    »Die Po­li­zis­ten?«, ver­mu­te­te Sin­ger.
    »Hm, ge­nau. Die wer­den Straßen­sper­ren ha­ben, oder?«
    »Ver­flixt, ja. Du hast recht. Wenn Mur­nau­er die eben­falls in der Ta­sche hat, wer­den die na­tür­lich ver­su­chen, al­les ab­zu­rie­geln.« Er muss­te an die Po­li­zis­ten im Foy­er des Stu­den­ten­wohn­heims den­ken. »Und schein­bar hat er das.«
    »Und ge­nau des­we­gen brau­chen wir je­man­den, der ih­nen im­mer einen Schritt vor­aus ist und uns nach Mög­lich­keit an ih­nen vor­bei lotst, stimmt's?« An­to­nia beug­te sich hin­über zu dem Lap­top und nach ein paar Klicks öff­ne­te sich eine drei­di­men­sio­na­le Si­mu­la­ti­on des­sen, was sie durch die Front­schei­be des Audi vor sich sa­hen. Klei­ne Häu­ser, die Straße, ein paar Bäu­me. Al­les er­staun­lich de­tail­liert und na­he­zu fo­to­rea­lis­tisch. Am un­te­ren Rand, etwa in der Mit­te des Bild­schirms, be­fand sich ein klei­nes ro­tes Auto, das of­fen­bar ih­ren Wa­gen dars­tel­len soll­te. Über dem Auto er­schi­en ein klei­ner Pfeil nach oben. An­to­nia ließ den Wa­gen an­sprin­gen und park­te aus.
    »Ge­ra­de­aus und an der Haupt­straße rechts«, sag­te Sin­ger. An­to­nia nick­te und be­schleu­nig­te den Wa­gen.
     
     
     
     

Mar­tin
     
     
    U nge­fähr fünf­zig Ki­lo­me­ter, nach­dem sie den äu­ße­ren Stadt­ring von Ham­burg ver­las­sen hat­ten, fuhr An­to­nia an eine ein­sa­me Tanks­tel­le, die Tan­k­an­zei­ge des Audi war dem ro­ten Be­reich all­mäh­lich be­droh­lich nahe ge­kom­men. Sie be­zahl­ten die Tank­fül­lung mit ih­rer letzten Bar­schaft und wech­sel­ten die Plät­ze. An­to­nia war ein bis­schen müde und ku­schel­te sich in ih­rem Sitz zu­sam­men, während Sin­ger noch das Ben­zin in den Tank ein­lau­fen ließ.
    Das Navi hat­te sie fast aus­schließ­lich über länd­li­che Ne­ben­straßen ge­schickt – die meis­ten wa­ren kaum mehr als un­be­fes­tig­te Feld­we­ge. Der Re­gen hat­te große Schlaglöcher in die Fahr­bahn ge­spült und manch­mal gli­chen die Wege eher Tram­pel­pfa­den als Straßen. Sin­ger blick­te zur A 352 hin­über, wel­che hin­ter ei­nem klei­nen Wäld­chen süd­lich von ih­nen lag. Die ge­dämpf­ten Ge­räusche vor­bei­ra­sen­der Au­tos ver­misch­ten sich mit dem Tröp­feln des Re­gens auf dem Tanks­tel­len­dach zu ei­ner ein­lul­len­den Me­lo­die. Als er vom Be­zah­len zu­rück kam, war An­to­nia auf dem Bei­fah­rer­sitz schon fest ein­ge­schla­fen.
    Das Na­vi­ga­ti­ons­pro­gramm auf dem Lap­top führ­te die Sin­gers letzt­lich noch wei­te­re zwei­hun­dert­fünf­zig Ki­lo­me­ter von Ham­burg weg, in süd­li­cher Rich­tung. Je­den­falls war das die Him­mels­rich­tung, in die sie die meis­te Zeit un­ter­wegs wa­ren. Sie mie­den wei­ter­hin jede größe­re Straße und be­vor­zug­ten ver­schlun­ge­ne Zick-Zack-Wege durchs Ge­län­de. Be­zie­hungs­wei­se be­vor­zug­te ihr ge­heim­nis­vol­ler Na­vi­ga­tor die­se Strecke. Hin und wie­der setzte der Re­gen kurz aus und gab den Blick auf die Land­schaft frei. Wei­te, brach lie­gen­de Fel­der wech­sel­ten sich ab mit ge­sun­den, tief­grü­nen Wäl­dern, die sich auf bei­den Sei­ten ih­res Weges gen Him­mel streck­ten.
    Der Tag ging all­mäh­lich zur Nei­ge und das trü­be Grau des Him­mels zer­lief in das An­thra­zit der an­bre­chen­den Nacht. Sin­ger schal­te­te die Schein­wer­fer des Audi ein und tauch­te die Straße vor ih­nen in taghel­les Licht. Sie wa­ren schon seit Stun­den kaum ei­nem an­de­ren Auto be­geg­net und – zum Glück – auch kei­nen Straßen­sper­ren. Schließ­lich führ­te sie der rote Pfeil auf dem Bild­schirm auf eine wei­te­re, re­gen­über­spül­te Land­straße. Die­se war al­ler­dings er­staun­lich gut in Schuss, und es gab hier kei­ne Schlaglöcher. Eine durch­aus will­kom­me­ne Ab­wechs­lung, nach­dem sie auf Straßen durch­ge­schüt­telt wor­den wa­ren, die ein Rei­se­füh­rer

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