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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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sei­ne Toch­ter ab­ge­se­hen. Das viel­leicht Er­schreckend­s­te wa­ren al­ler­dings die zwei Po­li­zei­be­am­ten, die sich de­zent im Hin­ter­grund hiel­ten, aber den­noch deut­lich mach­ten, dass sie als of­fi­zi­el­le Ver­tre­ter der Staats­ge­walt die Su­che der Mur­nau­er-Trup­pen un­ter­stützten.
    Sin­ger und sei­ne Toch­ter zogen sich hin­ter die Ecke des Wohn­blocks zu­rück, von der aus sie das Trei­ben im Foy­er be­ob­ach­tet hat­ten. »Und jetzt?«, flüs­ter­te An­to­nia.
    »Wir wer­den ein Auto brau­chen, Süße«, ant­wor­te­te Sin­ger, »und Geld. Wie viel hast du da­bei?«
    »Nicht viel, fünf­zig Euro viel­leicht. Und mei­ne EC-Kar­te.«
    »Das wird rei­chen müs­sen. Die Kar­te soll­ten wir vor­erst bes­ser nicht be­nut­zen. Ich, äh, be­sor­ge uns ein Auto und dann ...«
    An­to­nia zog die Au­gen­brau­en hoch und sag­te: »Du meinst, du klaust eins, oder?«
    Sin­ger zuck­te mit den Schul­tern. »Oh Mann, ich bin ein tol­les Vor­bild, oder? Aber hast du einen bes­se­ren Vor­schlag?«
    Von der Wie­se vor dem ge­gen­über­lie­gen­den Wohn­block rief je­mand: »Hey, An­to­nia.« Sin­ger und sei­ne Toch­ter fuh­ren zu­sam­men. Ein jun­ger Mann schlen­der­te läs­sig zu ih­nen her­über, da­bei wink­te er und mach­te mit Zei­ge- und Mit­tel­fin­ger ein V-Zei­chen.
    »Was will der Typ?«, flüs­ter­te Sin­ger sei­ner Toch­ter zu. Statt ei­ner Ant­wort wink­te An­to­nia den Jun­gen her­an. Der grins­te und trab­te los. Da­bei ließ er sei­ne Au­gen kei­ne Se­kun­de von An­to­nia.
    »Si­mon, hey!«, sag­te sie zu dem Jun­gen und setzte ihr hin­rei­ßend­s­tes Lächeln auf.
    Den Kopf des Jun­gen zier­ten blon­de, mit reich­lich Haar­gel nach hin­ten ge­klatsch­te Locken, und er trug eine die­ser tren­di­gen Halb­man­tel-Jacken, de­ren Zweck sich Sin­ger nie wirk­lich er­schlos­sen hat­te. Dazu trug er eine af­fek­tiert wir­ken­de Bril­le mit rie­si­gen Glä­sern aus Fens­ter­glas. Sin­ger hass­te ihn so­fort.
    »Komm mal mit«, sag­te An­to­nia und zog den blon­den Schön­ling am Är­mel un­ter das Vor­dach in einen Haus­ein­gang. Als der Jun­ge nicht hin­sah, zwin­ker­te sie Sin­ger über ihre Schul­ter zu. Ich habe dir ver­traut, jetzt ver­trau du mir , schi­en die­ses Zwin­kern zu sa­gen. Sin­ger muss­te grin­sen. Ein we­nig konn­te er den ver­knall­ten Jüng­ling ja verste­hen. Wer wäre nicht nach ei­nem sol­chen Mäd­chen ver­rückt?
    Während Sin­ger sich, so gut es ging, im Schat­ten des Ge­bäu­des ver­barg und wei­ter zum Foy­er des Wohn­heims hin­über­starr­te, war An­to­nia in ein an­ge­reg­tes Ge­spräch mit dem Jun­gen ver­tieft. Es war ein kur­z­er, aber dem Ver­neh­men nach recht in­ten­si­ver Aus­tausch, der da­mit en­de­te, dass sie dem jun­gen Ro­meo einen flüch­ti­gen Kuss auf die Wan­ge drück­te. Sin­ger ver­such­te, nicht allzu schockiert drein­zublicken, als er das sah. Schließ­lich zog der Jun­ge ab, mit ei­nem glück­li­chen Grin­sen im Ge­sicht, und rann­te über die Wie­se zum Wohn­heim zu­rück.
    »Lass uns von hier ver­schwin­den, Paps.« An­to­nia lief in Rich­tung Park­platz vor­an, drück­te auf einen klei­nen schwar­zen Ge­gen­stand in ih­rer Hand, wor­auf die Blin­ker ei­nes cre­me­far­be­nen Audi A3 kurz auf­leuch­te­ten. Na­tür­lich war es ein Tur­bo.
    Als sie ge­ra­de in dem Auto saßen, brach das Ge­wit­ter über ih­ren Köp­fen mit vol­ler Wucht los. Schwe­re Trop­fen klatsch­ten auf das Wa­gen­dach und lie­ßen die Land­schaft vor den Schei­ben zu un­deut­li­chen Sche­men ver­schwim­men. »Nicht schlecht oder?«, sag­te An­to­nia mit vor­ge­scho­be­ner Un­ter­lip­pe und deu­te­te eine ko­ket­te klei­ne Vor­führ­be­we­gung an, wie ein Num­mern­girl in ir­gend­ei­ner Ga­mes­how. ‚Schau­en Sie nur – das al­les kann schon bald Ih­nen ge­hören.’
    »Wir brin­gen ihm sein Auto auf je­den Fall zu­rück.«
    »Na­tür­lich tun wir das, Paps.«
    »Schläfst du mit ihm?«, frag­te Sin­ger und gab sich Mühe, mög­lichst bei­läu­fig zu klin­gen. Als An­to­nia ih­ren dar­auf ein­set­zen­den Lach­an­fall über­wun­den hat­te, star­te­te sie den Wa­gen und fuhr los.
     
     

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