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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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lä­diert und von tie­fen Schürf­wun­den überzogen. Mor­gen wür­den sie eine tie­fe blau-schwar­ze Fär­bung an­ge­nom­men ha­ben.
    Er hob müh­sam den Kopf und öff­ne­te er­neut die Au­gen. Dies­mal funk­tio­nier­te es recht gut. Kei­ne Schmer­zen am Ge­nick oder der Wir­bel­säu­le, stell­te er er­leich­tert fest, und nur ein leich­tes Zie­hen an den Rip­pen, wenn er tief ein­at­me­te. Er sah sich um. Der Staub, den der Ge­steins­rutsch um ihn her­um auf­ge­wir­belt hat­te, hat­te sich ge­setzt und gab nun nach und nach das Sicht­feld in sei­ner Nähe frei. Im Schein der un­ver­wüst­li­chen Bet­ty of­fen­bar­te sich ihm das gan­ze Aus­maß der ge­wal­ti­gen Ge­röll­hal­de, die er hin­ab­ge­rutscht war.
    Er lag in­mit­ten ei­ni­ger großer Fels­brocken am un­te­ren Ende der meh­re­re hun­dert Me­ter lan­gen Ge­stein­sauf­schüt­tung, und so­mit am ei­gent­li­chen Bo­den der Ka­ver­ne. Eben je­nem Bo­den, den er vom Sims aus noch nicht ein­mal hat­te erah­nen kön­nen.
    Ein ängst­li­ches Kläf­fen er­scholl ir­gend­wo weit über ihm. Ver­zerrt zu­rück­ge­wor­fen von den Wän­den der Höhle, reg­te es die po­chen­den Schmer­zen in sei­nen Schlä­fen zu neu­en Höchst­lei­stun­gen an. Das Ge­räusch hol­te ihn vollends in das Hier und Jetzt sei­ner Mi­se­re zu­rück.
    Tobi. Er stand noch im­mer oben auf dem Fels­vor­sprung – Gott al­lein moch­te wis­sen, wie vie­le Me­ter wei­ter oben.
    Der Hund win­sel­te vol­ler Sor­ge um sei­nen Herrn, des­sen Gru­ben­lam­pe zu ei­nem fer­nen Licht­punkt in der ewi­gen Nacht am Bo­den der gi­gan­ti­schen Ka­ver­ne ge­wor­den war.
    »Al­les … in Ord­nung, Tobi …«, ver­such­te der alte Mann zu sa­gen. Her­aus kam we­nig mehr als ein hei­se­res Kräch­zen, be­glei­tet von ei­nem ste­chen­den Schmerz in sei­nem Hals. Er muss­te hus­ten und schmeck­te et­was Stau­bi­ges auf sei­ner Zun­ge, was sich mit sei­nem Spei­chel zu ei­nem brocki­gen Klum­pen ver­misch­te. Er spie es auf den Bo­den vor sei­nen Füßen.
    Der Alte tas­te­te nach dem Ruck­sack auf sei­nem Rücken. Er war tat­säch­lich noch an sei­nem Platz und mög­li­cher­wei­se hat­te ihn le­dig­lich das dar­in ver­stau­te Lang­seil so­gar vor ei­ner ernst­haf­ten Ver­let­zung der Wir­bel­säu­le be­wahrt. Er hol­te das große Ta­schen­tuch aus der Sei­ten­ta­sche, knab­ber­te des­sen Saum durch und riss es schließ­lich mit­hil­fe sei­ner ge­sun­den Hand in zwei Tei­le. Als er es mit sei­nen Zäh­nen ab­riss, jag­te die plötz­li­che Be­we­gung einen ste­chen­den Schmerz durch sei­nen lin­ken Arm, den er bis hin­auf zur Schlä­fe spür­te. Sein lin­ker Arm war glatt ge­bro­chen.
    Als der Schmerz ab­klang, mach­te er wei­ter. Mit der einen Hälf­te des Ta­schen­tuchs ver­band er not­dürf­tig sei­nen an­ge­schla­ge­nen Kopf, um die Blu­tung auf­zu­hal­ten, mit der an­de­ren ver­such­te er an­schlie­ßend eine Schlau­fe für den ver­letzten Arm zu­stan­de zu brin­gen. Bei­de Vor­ha­ben ge­stal­te­ten sich aus­ge­spro­chen schwie­rig, da er nur eine ge­sun­de Hand und sei­ne Zäh­ne zur Ver­fü­gung hat­te, doch schließ­lich schaff­te er es, sich auf die­se Wei­se pro­vi­so­risch zu ver­arz­ten. Mit den Zäh­nen zog er den Kno­ten des be­helfs­mäßi­gen Schlau­fen­ver­ban­des fest und hiev­te sich dann auf dem großen Stein, zu des­sen Füßen er sei­ne Rutsch­par­tie so ab­rupt be­en­det hat­te, in eine auf­rech­te Po­si­ti­on.
    Lang­sam dreh­te sich der alte Mann auf sei­nem stei­ner­nen Sitz um und schau­te nach­denk­lich in den Teil der Höhle, dem er bis­lang den Rücken zu­ge­kehrt hat­te. Aus gu­tem Grund, wie es schi­en, denn dort er­hob sich nur eine me­ter­ho­he Fels­wand, zu de­ren Füßen sich un­zäh­li­ge Ge­steins­brocken auf­türm­ten. Hier war die von ihm aus­ge­lös­te Stein­la­wi­ne zu ei­nem jähen Halt ge­kom­men, ei­ni­ge der größe­ren Fels­brocken wa­ren re­gel­recht in die Wand ein­ge­schla­gen. Wäre er in der Nähe ei­nes sol­chen Fel­sens ge­lan­det ...
    Nach­denk­lich stell­te der Alte die In­ten­si­tät sei­ner Stirn­lam­pe nach, um die Fels­wand vor sich ge­nau­er be­trach­ten zu kön­nen.

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