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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Be­hut­sam klet­ter­te er auf einen der klei­nen Ber­ge aus Schutt und Stei­nen, den die La­wi­ne an den Fuß der Fels­wand ge­spült hat­te.
    Als er den Gip­fel der Auf­schüt­tung er­klom­men hat­te, wäre er um ein Haar gleich wie­der her­un­ter­ge­pur­zelt. Ein klei­ner Ge­steins­brocken an der Spit­ze der Auf­schüt­tung gab über­ra­schend nach, als er drauf­trat. Der Alte fe­der­te zu­rück, ver­la­ger­te sein Kör­per­ge­wicht und kick­te noch ein­mal vor­sich­tig nach dem Stein, der dar­auf­hin mit ei­nem ge­dämpf­ten Pol­tern in der Fels­wand ver­schwand. Of­fen­bar hat­te die La­wi­ne den Fels an die­ser Stel­le glatt durch­schla­gen und der klei­ne Stein war in einen da­hin­ter lie­gen­den Hohl­raum ge­rollt. Der Alte stieß mit dem Ab­satz sei­ner Berg­schu­he an den nächs­ten, et­was größe­ren Brocken, der den glei­chen Weg durch den Fel­sen nahm. Eine Chan­ce, viel­leicht.
    Ener­gisch trat der Alte ei­ni­ge wei­te­re klei­ne Stei­ne weg und brach­te un­ter laut­star­kem Äch­zen schließ­lich auch einen der größe­ren Ge­steins­brocken ins Rut­schen. Alle ver­schwan­den in der Wand.
    Von neu­em Elan be­flü­gelt, be­gann der Alte, den klei­nen Ge­röll­berg Stein für Stein ab­zu­tra­gen, wo­bei er sorg­sam dar­auf ach­te­te, den neu ge­won­ne­nen Zu­gang nicht durch nach­rut­schen­des Ge­stein zu ver­schüt­ten. Nach etwa ei­ner hal­b­en Stun­de hat­te er den Durch­bruch in den Fel­sen aus­rei­chend frei­ge­legt, um hin­durch­schlüp­fen zu kön­nen. Auf der Sei­te lie­gend, um sei­nen ver­letzten Arm nicht zu be­las­ten, glitt er – vor An­stren­gung schnau­fend und so vor­sich­tig es eben ging – den Schutt­berg hin­ab und in die Fels­wand hin­ein.
    Der Schein der Bet­ty of­fen­bar­te ihm, dass die La­wi­ne die Fels­wand tat­säch­lich an ei­ner dün­ne­ren Stel­le er­wi­scht und glatt durch­schla­gen ha­ben muss­te. Er rutsch­te vollends in das Loch hin­ein und kam schließ­lich auf ei­nem wack­li­gen, klei­nen Stein­pla­teau zum Ste­hen. Nach­dem er aus­gie­big des­sen Sta­bi­li­tät ge­tes­tet und für aus­rei­chend be­fun­den hat­te, er­hob er sich schwer­fäl­lig auf sei­ne Bei­ne, wo­bei er sich mit der ge­sun­den Hand am obe­ren Rand des ge­zack­ten Lo­ches ab­stützte. Wie ein Ar­tist, der einen be­son­ders kom­pli­zier­ten Jong­la­ge­trick auf­führt, ba­lan­cier­te er auf der Stein­plat­te – und wäre bei­na­he er­neut in einen bo­den­lo­sen Schlund ge­stürzt.
    Zu sei­nen Füßen gähn­te ein Ab­grund. Tiefer, als es hier un­ten über­haupt mög­lich schi­en, fiel die Steil­wand un­ter ihm ins Bo­den­lo­se ab. Also doch – nach all der Placke­rei – nur eine wei­te­re Sack­gas­se. Und zum ers­ten Mal kam dem al­ten Mann der Ge­dan­ke, dass er hier un­ten ster­ben wür­de.

Ab­wärts!
     
     
    S uter hielt inne und lehn­te sich an die Fels­wand, dann rutsch­te er in eine sit­zen­de Po­si­ti­on. Sei­ne Lam­pe warf nur einen schwa­chen Schein auf die ge­gen­über­lie­gen­de Sei­te des Ab­grunds, da­zwi­schen klaff­te die Schlucht. Der Alte griff sich einen der her­um­lie­gen­den Stei­ne und wog ihn stumm in sei­ner Hand.
    Nach­den­ken. Und Licht spa­ren.
    Er knips­te die Bet­ty aus. Horch­te in die Stil­le hin­ein, die hier un­ten so ab­so­lut und end­gül­tig war wie in ei­ner gi­gan­ti­schen Gruft.
    Nein, dach­te er, das stimm­te nicht. Das gleich­mäßi­ge, lei­se Rau­schen drang wie­der an den Rand sei­ner Wahr­neh­mung vor. Es war kein Wind. Und es kam auch nicht aus sei­nem Kopf, war kei­ne Nach­wir­kung des Stur­zes. Viel­mehr schi­en das Ge­räusch aus der Tie­fe des gäh­nen­den Schlun­des zu sei­nen Füßen zu kom­men. Eine Art fer­nes, be­ru­hi­gen­des Mur­meln, ver­zerrt zu­rück­ge­wor­fen und em­por­ge­tra­gen von den me­ter­ho­hen Fels­wän­den.
    Er brauch­te eine Wei­le, be­vor er sich ein­ge­stand, was er da zu hören glaub­te. Doch, tat­säch­lich – un­ter ihm muss­te sich ein Was­ser­lauf be­fin­den – dem fer­nen Plät­schern nach zu ur­tei­len al­ler­dings kaum mehr als ein schma­les Bäch­lein – und den­noch: auch die­ser Bach muss­te ir­gend­wo in einen Fluss mün­den, um ir­gend­wann

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