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Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
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Emp­feh­lun­gen wa­ren gut. So schwie­rig, wie es ge­we­sen war, an sie her­an­zu­kom­men muss­ten sie ein­fach gut sein. Es war das ers­te Mal, dass Mar­tin sich um ge­fälsch­te Iden­ti­täten be­müh­te, schließ­lich ar­bei­te­te er nicht für die Ma­fia. Aber das muss­te er Sin­ger ja nicht auf die Nase bin­den. An­to­ni­as Va­ter schi­en ein ge­witzter Kerl zu sein, und Mar­tin moch­te ihn. Er war ir­gend­wie … cool. Nie­mand, den man gern ent­täu­schen woll­te.
    Fast noch wich­ti­ger war je­doch, dass er An­to­nia ge­gen­über kei­nen Rück­zie­her mach­te. An­to­nia, die ihn ge­küsst hat­te. Sie war viel­leicht ein we­nig jung, aber geis­tig ih­rem Al­ter weit vor­aus. Als sie sich noch im Chat des Cha­os Com­pu­ter Club mit­ein­an­der un­ter­hal­ten hat­ten, war er stets der Mei­nung ge­we­sen, sie sei we­nigs­tens Mit­te zwan­zig und mit ih­rem In­for­ma­tik­stu­di­um längst fer­tig. Und ver­mut­lich fett wie ein Wal­ross von dem gan­zen Fast Food, das sie näch­tens in sich hin­ein­stop­fen muss­te. Nun, das war sie nicht. Ganz und gar kein Wal­ross. Und es war bei­na­he lus­tig, dass aus­ge­rech­net er auf ein dum­mes Kli­schee rein­ge­fal­len war, das aus ei­nem schlech­ten Hol­ly­wood­film hät­te stam­men kön­nen. Nein, An­to­nia Sin­ger war kein Wal­ross, son­dern ein in­tel­li­gen­tes, hüb­sches Mäd­chen. Und ziem­lich sexy.
    Sie war nicht Ju­lia, aber sie war …
    … am Le­ben , mel­de­te sich eine gars­ti­ge, schnar­ren­de Stim­me in Mar­tins Kopf. Und dies­mal hat­te die­se Stim­me recht. Es war tat­säch­lich Zeit, sich wie­der mit dem Le­ben zu be­schäf­ti­gen. Und mit den Le­ben­den.
    »Schluss für heu­te mit den Hel­den­ta­ten«, sag­te er und stand auf. Er über­prüf­te die Si­cher­heits­eins­tel­lun­gen der Ser­ver ein letztes Mal, warf einen Blick auf das Ka­me­ra­sys­tem und knips­te da­nach die Rei­he der Haupt­bild­schir­me aus. Dann öff­ne­te er lei­se die zen­ti­me­ter­dicke Stahl­tür zum Wohn­zim­mer, schlüpf­te hin­durch und ver­schloss sie wie­der hin­ter sich, ge­nau­so vor­sich­tig, wie er sie ge­öff­net hat­te.
    Kei­ne zehn Mi­nu­ten später lag auch er im Bett. Eine Wei­le lag er ein­fach nur so da und ließ die Er­eig­nis­se des Ta­ges Re­vue pas­sie­ren. Ein Lächeln um­spiel­te sei­ne Lip­pen, während er zur Zim­mer­decke hin­auf­starr­te. Eine fer­ne Straßen­la­ter­ne warf einen ein­zel­nen, zö­ger­li­chen Licht­fin­ger durch sein Fens­ter, schi­en ihn zu locken, nach drau­ßen, in die Nacht.
    Und plötz­lich stand sie wie­der vor ihm, in den­sel­ben wein­ro­ten Shorts und dem hell­blau­en Pau­li-der-Maul­wurf-T-Shirt, des­sen kur­ze Är­mel ihre schlan­ken, blas­sen Arme auf­rei­zend be­ton­ten.
    Ge­schmei­dig schlüpf­te sie un­ter sein La­ken und er ließ sie ge­währen. Ließ es zu, dass sich ihr jun­ger, straf­fer Kör­per an ihn ku­schel­te. Ihre Glie­der wirk­ten zier­li­cher, als er sie sich vor­ge­s­tellt hat­te, als sie sich ne­ben ihm streck­te und die glat­te, wei­che Haut ih­rer Arme ihn wie zu­fäl­lig be­rühr­te. Und er ließ zu, dass sie sich zu ihm her­um­dreh­te und in sei­ne Arme glitt, als wäre es die na­tür­lichs­te Sa­che der Welt. Er spür­te ih­ren sanf­ten Atem auf sei­ner Wan­ge und schließ­lich fan­den sich ihre Lip­pen. Flüch­tig zu­nächst, kaum mehr als zu­fäl­li­ge Be­rührun­gen. Er spür­te sie nah bei sich, die sanf­ten Be­we­gun­gen ih­res Kör­pers. Ihr Haar, das nach fri­schen Äp­feln auf ei­ner Som­mer­wie­se duf­te­te, in ei­ner Welt fern­ab von Da­ten­krie­gen und furcht­ein­flößen­den Bio­waf­fen.
    Ei­ner frühe­ren, bes­se­ren Welt. Ei­ner Welt des Tros­tes und der Zärt­lich­keit, in der sich ihre su­chen­den Lip­pen im­mer wie­der fan­den, und bald dar­auf in Küs­se über­gin­gen, die drän­gen­der wur­den und bes­timm­ter. Dann lös­te sie ihre schlan­ke Hand aus der sei­nen und während ihre Zun­ge den Weg zwi­schen sei­ne Lip­pen fand, be­gan­nen ihre Fin­ger auf sei­nem Kör­per auf Wan­der­schaft zu ge­hen.
    Es war wun­der­voll, dach­te Mar­tin, himm­lisch. Den­noch – sie soll­ten das nicht tun. Noch nicht. Nicht, nach­dem sie

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