Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition)

Titel: Draakk: Etwas ist erwacht. (Horrorthriller) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lutz C. Frey
Vom Netzwerk:
un­auf­fäl­li­ge Klei­dung?«
    »Hast du was ge­gen mein schickes Hemd?«, gab Sin­ger mit ge­spiel­ter Ei­tel­keit zu­rück und zog die Stirn kraus. Der be­lei­dig­te Ge­sichts­aus­druck ih­res Va­ters in Kom­bi­na­ti­on mit des­sen quietsch­bun­tem Hemd mit dem lächer­li­chen Pa­pa­gei auf der Brust war der­maßen däm­lich, dass An­to­nia lo­sprus­te­te und sich bei­na­he an ih­rem Kaf­fee ver­schluckt hät­te. Das sorg­te wie­der­um da­für, dass alle drei in ei­ni­ger­maßen kin­di­sches Ge­ki­cher aus­bra­chen.
    Sin­ger stand auf und hol­te sich noch eine Tas­se Kaf­fee. Die Fern­be­die­nung mit dem ro­ten Knopf lag ver­ges­sen auf dem Tisch. »Wo sind ei­gent­lich dei­ne El­tern?«, frag­te An­to­nia.
    »Weit weg«, ant­wor­te­te Mar­tin mit ei­nem schie­fen Lächeln. »Mein Va­ter ist Di­plo­mat an der deut­schen Bot­schaft in Wa­shing­ton. Ich schät­ze, ich hat­te im­mer ziem­lich viel Zeit für mich al­lein.« An­to­nia, die ihm die Zwie­späl­tig­keit ei­nes sol­chen ‚Lu­xus’ gut nach­fühlen konn­te, leg­te sanft ihre Hand auf sei­nen Un­ter­arm. Sin­ger wech­sel­te rasch das The­ma.
    »Du sag­test, es gibt ein paar Din­ge, die in der Ge­schich­te nicht zu­sam­men­pas­sen, Mar­tin. Was sind das für Din­ge?«
    »Na ja, zu­nächst das mit dem Gas. Sie sind Zoo­lo­ge, rich­tig? Was hat ein Zoo­lo­ge mit che­mi­schen Kampf­stof­fen zu tun? Und dass Sie di­rekt nach Ih­rem an­geb­li­chen An­schlag auf das La­bor ins In­s­ti­tut mar­schiert sein sol­len, ist auch sehr merk­wür­dig. Warum hät­ten Sie das tun sol­len? Ich habe das über­prüft, der Emp­fang hat Sie ein­ge­checkt, au­ßer­dem sind Sie in den Auf­zeich­nun­gen der Über­wa­chungs­ka­me­ras ziem­lich gut zu er­ken­nen. Net­ter rech­ter Ha­ken üb­ri­gens, den Sie Mur­nau­er ver­passt ha­ben.«
    Sin­ger grins­te. Of­fen­bar ver­stand sich der Jun­ge präch­tig dar­auf, Spie­ße um­zu­dre­hen. Er hat­te, warum auch im­mer, die Über­wa­chungs­ka­me­ras über­wacht. Der Ge­dan­ke ge­fiel ihm.
    »Im Ernst, warum hät­ten Sie das al­les tun sol­len, wenn Sie ge­ra­de ein paar tau­send Men­schen um­ge­bracht ha­ben? Ein Ter­ro­rist hät­te sich doch gleich aus dem Staub ge­macht. Oder wahr­schein­li­cher – er wäre im La­bor um­ge­kom­men. Ein La­bor, das üb­ri­gens bis zu die­sem Vor­fall of­fi­zi­ell über­haupt nicht exis­tiert hat und auch jetzt nur in den in­ter­nen Ak­ten des Mur­nau­er-In­s­ti­tuts auf­taucht. Es gibt nur eine ein­zi­ge of­fi­zi­el­le Stel­lung­nah­me und kein ein­zi­ger Jour­na­list scheint die zu hin­ter­fra­gen oder mehr wis­sen zu wol­len.«
    Sin­ger nick­te. Das war nicht wirk­lich über­ra­schend. Nicht in den heu­ti­gen Zei­ten.
    »Die las­sen kei­nen in die Nähe des La­bors, we­gen an­geb­li­cher Kon­ta­mi­na­ti­ons­ge­fahr. Und ganz ne­ben­bei er­spart ih­nen das, er­klären zu müs­sen, wo sich die­ses La­bor über­haupt be­fin­det und zu wel­chem Zweck es ei­gent­lich exis­tiert, verste­hen Sie? Und das Schö­ne dar­an ist: Kein Mensch schert sich dar­um.«
    Auch das war lei­der nicht wirk­lich neu.
    Mar­tin fuhr fort: »Und dann hat man sich über achtund­vier­zig Stun­den Zeit ge­las­sen, be­vor die Po­li­zei ein­ge­schal­tet wur­de. Bei­na­he drei Tage. Warum? Und wie­so über­haupt die Po­li­zei? Kei­ne Anti-Ter­ror-Spe­zi­al­ein­heit, nein. Kein Bio­waf­fen-Ar­mee­kom­man­do. Ein­fach nur stin­knor­ma­le Bul­len. Und kei­ner scheint sich an die­ser wind­schie­fen Ge­schich­te im Min­des­ten zu stören. We­der die Po­li­zei noch die Pres­se noch sonst ir­gend­wer. Schon gar nicht die Öf­fent­lich­keit. Alle schlucken das Mär­chen, so­bald es über die Matt­schei­be flim­mert.« Mar­tin deu­te­te auf einen knapp drei Me­ter brei­ten Flach­bild­schirm, der in die Stirn­wand der Kü­che ein­ge­las­sen war. »Mir scheint, Sie ha­ben sich da ein paar ver­dammt mäch­ti­ge Fein­de ge­macht.«
    »Das glau­be ich in­zwi­schen auch. Be­zie­hungs­wei­se ver­su­che ich all­mäh­lich zu be­grei­fen, wie weit der Ein­fluss ei­nes ein­zel­nen Man­nes tat­säch­lich rei­chen kann.«
    »Mur­nau­er? Oh, der ist noch lan­ge nicht

Weitere Kostenlose Bücher