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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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jetzt sollten Sie es langsam begriffen haben und die entsprechenden Konsequenzen ziehen! Verschwinden Sie am besten aus dieser Gegend, solange man Sie noch läßt! Nyar'O Mot weiß von Ihnen - und dann kann es nur eine Frage der Zeit sein, daß auch Ekai Navos von Ihnen und ihrem Eingreifen bei dem Überfall erfährt..."
    "Ich danke Ihnen für die Warnung, aber ich bin kein ängstlicher Mann, Yornoc!" erwiderte Gordon ruhig.
    Yornoc verzog sein massiges Gesicht.
    "Das sollten Sie aber! Vielleicht leben Sie dann etwas länger!
    Wenn Sie klug sind, dann zögern Sie nicht eine Sekunde! Wenn Sie hier in der Gegend bleiben, sind Sie so gut wie zum Tod verurteilt! Navos'
    Schergen werden Sie überall aufzustöbern wissen, in welchem Rattenloch Sie sich auch immer verkriechen mögen..."
    Aber es war ganz und gar nicht Gordons Art, so einfach davonzulaufen.
    Außerdem mußte er sich um Larina kümmern.
    Er konnte sie unmöglich schutzlos zurücklassen, denn auch sie stand offensichtlich auf der Todesliste der Navos-Meute...
    Yornoc drehte sich um und ging. Er zuckte dabei mit den Schultern.
    "Entscheiden Sie selbst, wie es weitergeht, Gordon!"
    Als er weg war, schlang Larina ihre Arme um Gordons Hals.
    "Was soll ich jetzt nur tun, Gordon! Ich bin ratlos!"
    Sie schmiegte ihren Kopf an ihn und er strich ihr sanft über das Haar.
    In der Stadt konnten sie nicht bleiben, das wurde Gordon nun klar.
    Andererseits hatte Gordon auch einen fast schon selbstmörderischen Auftrag zu erfüllen und dabei würde ihm die Frau eher hinderlich sein, selbst wenn sie mit dem Strahlgewehr umzugehen verstand wie Larina...

    Gordon wollte auch in keinem Fall riskieren, daß sie doch noch in die Hände dieser Mörderbande fiel... Er mochte sie gern und wollte nicht, daß ihr etwas zustieß.
    Aber was sollte er tun?
    Zwischen Osaplé und Salgoud Trof war Kolum die einzige Stadt, die diese Bezeichnung auch verdiente. In weitem Umkreis gab es nichts als kleine Nester, in denen es unmöglich war, unterzutauchen.
    Navos' Leute würden sie leicht aufstöbern können...
    Es muß eine andere Lösung geben! dachte Gordon.
    Gordon spürte Larinas warmen Körper.
    "Oh, Gordon... Für dich wird es das Beste sein, wenn du das tust, was Yornoc gesagt hat! Setz dich auf deinen Drachen und verschwinde!
    Allein hast du vielleicht eine Chance!"
    Aber Gordon schüttelte energisch den Kopf.
    "Nein", sagte er. "Ich werde dich auf keinen Fall im Stich lassen!"
    "Aber, Gordon..."
    Sie drückte sich an ihn.
    "Hör zu, Larina. Vielleicht hat Yornoc recht. Vielleicht müssen wir als Erstes aus der Stadt verschwinden!"
    "Ja", sagte sie. "Reiten wir bis Osaplé! Das sind zwei gute Wochen von hier, wenn wir uns beeilen! Und da sind wir wahrscheinlich sicher!
    Ekai Navos und seine Helfershelfer haben dort keine Macht mehr!"
    "Da bin ich mir nicht so sicher, Larina! Außerdem wird Ekai Navos sich an ein paar Fingern abzählen können, daß wir dorthin zu kommen versuchen...
    "Aber wir könnten es doch versuchen!"
    "Navos wird alles daransetzen uns beide über den Jordan zu schicken! Schließlich haben wir seine Männer bei der Arbeit gesehen...
    Du bist eine Zeugin, Larina! Eine Zeugin, die ihm irgendwann einmal gefährlich werden könnte!"
    "Dann laß uns versuchen, nach Tarampia zu kommen!"
    Aber Gordon schüttelte den Kopf.
    "Nein, daß geht auch nicht..."
    "Aber warum? Wir könnten irgendwo zusammen ein neues Leben anfangen und..."

    Irgend etwas steht zwischen uns ! dachte sie. Etwas, das er mir bisher nicht gesagt hat.
    "Hör zu, ich kann es dir jetzt nicht erklären. Wir werden etwas anderes tun!" bestimmte er.
    Sie hob die Augenbrauen.
    "Was?"
    "Ein paar Meilen westlich von hier beginnt das Hochland..."
    Worauf will er hinaus? fragte sich Larina.
    "Ja, das weiß ich", murmelte sie.
    "Wir werden dort etwas für dich finden, wo du untertauchen kannst... Vertrau mir!"
    "Ich vertraue dir, Gordon!"

    *
    Die ersten Sonnenstrahlen schimmerten bereits über den fernen Horizont, als Gordon und Larina C'Imroc Kolum verließen.
    Vor ihnen lag karges, flaches Land.
    Der Boden war trocken und aufgesprungen, das Gras halbverdorrt.
    Wenn am Tag die Sonne Morimbeau vom wolkenlosen Himmel herabbrannte konnte man hier einen Drachenreiter aus meilenweiter Entfernung ausmachen.
    Sie mußten die verbleibenden letzten Nachtstunden nutzen, um den größten Teil dieser Ebene zu durchreiten, denn solange sie sich hier befanden, waren sie auf einem Präsentierteller...
    "Gordon! Ich habe Angst!"

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