Drachen, Orks und Magier
und Feuer und alles, was sie miteinander getan hatten, mit jeder Faser ihres Körpers genossen.
Sie schmiegte sich noch dichter an ihn, seufzte glücklich und hatte die Augen geschlossen.
Dann wurde ihr Atem regelmäßig.
Wahrscheinlich wären sie beide sehr bald in den Schlaf hinübergedämmert.
Aber dazu kam es nicht...
Schritte ließen Gordon aufhorchen. Es waren Schritte von mehreren Stiefelpaaren, das konnte der Konzern-Ranger deutlich hören.
Als die Schritte plötzlich endeten, schreckte Gordon hoch.
"Was ist?" fragte Larina verstört.
"Ich weiß es noch nicht!" murmelte er.
Dann war Yornocs Stimme zu hören. Sie klang seltsam ängstlich, ganz anders, als es sonst die Art dieses Mannes war.
Vielleicht hielt man ihm gerade eine Nadlermündung unter die Nase und hatte ihm seinen Text vorgeschrieben... Gordon sprang aus dem Bett und griff nach dem Nadler, der zusammen mit dem Magnetholster auf dem Boden lag, wo auch seine restlichen Sachen verstreut zu finden waren...
"Gordon! Ich muß Sie sprechen! Machen Sie die Tür auf!" sagte Yornocs Stimme.
Und dann klopfte jemand, aber nicht an die Tür von Larinas Zimmer, sondern an die des Zimmers gegenüber, das Yornoc Gordon eigentlich zugewiesen hatte...
Natürlich kam keine Antwort und so war einen Augenblick später das häßliche Geräusch von splitterndem Holz zu hören. Die Kerle schienen die Tür eingetreten zu haben.
Ihr Erstaunen war groß.
"Wo ist dieser Hundesohn! Wenn du mit uns ein Spiel treibst, Yornoc..."
"Er wird bei der Frau sein!" meinte ein anderer. "Die Frau muß auch sterben! Niemand soll uns ungestraft auf der Nase herumtanzen!"
Gordon hatte sich indessen rasch seine Hose übergestreift.
"Die wollen zu uns!" meinte Gordon und Larina war inzwischen wieder vollends zu sich gekommen. Sie stand auf und nahm ihre Strahlgewehr vom Boden.
Gordon warf einen kurzen, bewundernden Blick auf ihren nackten Körper, der im Halbdunkel als schwindelerregende Silhouette sichtbar war.
Aber schon in der nächsten Sekunde hatten sie beide ganz andere Sorgen.
Die Tür wurde eingetreten, der Riegel sprang aus seiner Halterung und dann blitzten auch schon die Strahlblitze. Nadler klackerten.
Ein wahrer Nadelhagel regnete in das Hotelzimmer hinein. Larina hatte sich gerade noch rechtzeitig in eine Ecke des Zimmers gerettet und sich bei einer Kommode verschanzt. Sie schoß zurück und erwischte einen der Kerle.
Währenddessen warf Gordon sich zu Boden, rollte sich herum, während links und rechts die Projektile den Bretterboden splittern ließ.
Sobald er konnte, schoß Gordon dann auch seine Waffe ab.
Schuß um Schuß ließ er aus seinem Nadler herauskrachen. Zwei Männer sanken getroffen zu Boden, einen Dritten traf er am Arm, woraufhin er sich schreiend davonmachte.
Gordon hörte ihn die Treppe hinunterlaufen und schnellte hoch, um ihm zu folgen.
Drei Männer lagen getroffen am Boden, als Gordon aus der Tür des Hotelzimmers trat. Einer von ihnen lebte noch und Yornoc hatte sich über ihn gebeugt.
"Ich konnte nicht anders..." rief Yornoc zu Gordon hoch. "Sie haben mich gezwungen..."
Gordon nickte.
"Ich weiß..."
Diese Männer waren sich ihrer Sache offenbar völlig sicher gewesen. Mit irgendeiner Gegenwehr schienen sie nicht gerechnet zu haben.
Jemanden im Schlaf zu erschießen war schließlich nicht allzu risikoreich...
Gordon schnellte die Treppe hinunter und kam dann in den verlassen wirkenden Schankraum.
Von den Schwingtüren her blitzte plötzlich ein Strahlenfeuer auf.
Instinktiv hatte Gordon sich geduckt, so daß die gebündelte Energie aus der Waffe seines Gegenübers Millimeter über ihn hinwegstrich.
Der Ranger des Arantes-Konzerns schoß fast augenblicklich zurück.
Seine Nadel durchschlug eine der beiden Schwingtüren und ließ sie hin und her pendeln.
Aber dort war niemand mehr.
Als Gordon durch die Schwingtüren hinaus ins Freie stürmte, sah er nur noch einen Reiter, der seinen Drachen voranzutreiben suchte.
Der Reiter wandte kurz den Blick.
Gordon sah im Licht der Monde ein hartgeschnittenes Gesicht, das von einem schwarzen Bart umrahmt wurde. Das rechte Auge wurde von einem elektronischen Sehorgan ersetzt.
Gordon hatte ihn an der linken Schulter erwischt und dort war das Hemd des Einäugigen dementsprechend von Blut durchtränkt.
Der Kerl feuerte sofort, als er Gordon sah, aber da er gleichzeitig versuchte, seinem Drachen die Sporen zu geben, ging seine Nadel irgendwo ins Nichts.
Sekundenbruchteile später
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