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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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preschte der Drachenreiter dann in die Nacht hinein.
    Gordon feuerte ihm hinterher, bis sein Nadler leergeschossen war, aber die Aussicht, seinen Gegner dabei noch zu treffen war von vorn herein äußerst gering.
    Nirgendwo in der Stadt brannte um diese Zeit - eher früher Morgen als späte Nacht - noch Licht. Und so dauerte es nicht lange, daß die Dunkelheit den Einäugigen gänzlich verschluckt hatte...

    *
    "Nadel-Projektile sind dann eine abscheuliche Sünde, wenn sie mit Giften oder Explosivstoffen versehen sind. Das Töten ist nicht zu vermeiden. Aber es muß auf ehrliche Weise geschehen. Der Blitz eines Lasers, die Klinge eines Messers und das Projektil eines Nadlers. Das ist alles, worauf sich ein gläubiger Mensch dabei verlassen darf, will er nicht gegen Gott sündigen. Niemand soll das Gesetz anzweifeln, daß schon Mose, Josua, Mormon und Smith verkündigten, als sie unsere Vorfahren aus der Unterdrückung auf der Alt-Erde zur gelobten Welt Keduan führten.

    (Keduanitisch-reformierte Bibel)

    *
    Jesus Christus sagt: ,Töte deinen Nächsten wie du es bei dir selbst tun würdest!'
    (John Talaba'r, keduanitisch-reformierter Prediger) Als Gordon zu Larina zurückkehrte, war diese bereits vollständig angezogen.
    Den verletzten Angreifer hatte sie mit Hilfe des bärenstarken Yornoc auf das Bett gelegt. Aber da war nichts mehr zu machen...
    Er hatte sein Leben ausgehaucht.
    "Wie war das nur möglich, Gordon?" meinte Larina und machte eine hilflose Geste. "Woher wußten diese Kerle, wo sie uns finden konnten?"
    Gordon zuckte mit den Schultern.
    "Vielleicht hat einer der Kerle uns in die Stadt reiten sehen, Larina!"
    "Ekai Navos hat seine Zuträger überall in der Stadt!" mischte sich nun Yornoc ein. "Manche werden gezwungen, andere tun es freiwillig und bekommen dafür die Gewißheit, daß sie und ihre Familien in Ruhe gelassen werden..."
    "Kein Wunder, daß sich niemand gegen diesen Ekai Navos aufzulehnen wagt!" meinte Gordon.
    Yornoc nickte.
    "Richtig. Man ist nirgendwo vor ihm und seinen Häschern sicher.
    Jedenfalls nicht, solange man sich in seinem Gebiet befindet!"
    "Ich habe am Abend noch mit dem Cop gesprochen..."
    Yornoc grinste nur säuerlich.
    "Und? Wird er ein Aufgebot von hundert Drachenreitern zusammenstellen, um diesen miesen Kerl und seine Bande endlich in seinem Versteck zu holen?" zischte er dann mit ironischem Unterton.
    Gordon schüttelte den Kopf.
    "Nein, sieht nicht so aus..."
    "Habe ich es mir doch gedacht! Ein verdammter Feigling ist das!"
    "Er will am Leben bleiben!"
    Yornoc machte eine wegwerfende Bewegung mit der Hand, in die er seine ganze Verachtung hineinlegte.
    "Es würde mich nicht wundern, wenn es so eine Art Stillhalteabkommen zwischen Navos' Leuten und dem Hüter des Konzerngesetzes gäbe... Marson läßt Navos gewähren und dafür behält er in der Stadt freie Hand." Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
    "Marson ist nicht mehr der Jüngste, Gordon. Seine beste Zeit ist vorbei.
    Er ist nicht der Mann, von dem man etwas anderes erwarten könnte..."
    Gordon nahm sein Hemd vom Boden auf und zog es sich über.
    Während er den Magnetverschluss schloss, fragte er an den Besitzer des BETRUNKENEM DESANGERO gewandt: "Kennen Sie einen Kerl, dem ein Auge fehlt und der auf der rechten Seite ein Kunstauge trägt?

    Sie müßten ihn auch gesehen haben, er war ja schließlich bei den Kerlen, die Sie gezwungen haben, die Meute hier heraufzuführen!"
    Yornocs Gesicht veränderte sich und wurde sehr düster. Seine Augen verengten sich und seine Nasenflügel bebten ein wenig.
    "Den kennt hier jeder in der Gegend, Gordon!"
    Gordon zog die Augenbrauen hoch.
    "So?"
    "Er heißt Nyar'O Mot und ist einer von Navos' Geldeintreibern", war nun Larinas Stimme zu hören. "Man sieht ihn ziemlich regelmäßig in der Gegend. Und ich habe ihn auch bei jenen Männern gesehen, die meine Dasang-Farm in Schutt und Asche gelegt und meine Leute umgebracht haben!"
    Gordon überlegte einen Moment.
    Nyar'O Mot - dieser Name sagte ihm nicht das Geringste. Aber das Gesicht dieses Mannes...
    Er konnte nicht sagen, weshalb, aber es kam ihm so vor, als hätte er dieses Gesicht irgendwo schon einmal gesehen... Bislang war es nur so etwas wie eine unbestimmte Ahnung, aber möglicherweise fiel ihm ja noch mehr ein.
    Dann riß Yornocs Stimme ihn aus seinen Gedanken.
    "Sie haben dieser Lady geholfen - und das war sicher sehr nobel.
    Vermutlich wußten Sie nicht, in welches Wespennest Sie da hineingetappt sind, aber

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