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Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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er.
    "Ich hätte dabei weniger verlieren können als du", gab An-Shar zu bedenken.
    "Ach ja? Gibt es noch mehr als das Leben?"
    "Oh, ich hätte es sicher geschafft, mein Leben zu erhalten, Kirad. Da kannst du schon sicher sein."
    "Und warum hast du dann eine Weiterreise an Bord der ORKZAHN
    vorgezogen?"
    "Weil ich keine Lust habe, länger zu warten. Und da wir zumindest die Eigenschaft der Gier durchaus teilen, solltest du mich verstehen, Kirad."
    Kirad musterte den Magier. Ich werde auf ihn aufpassen müssen, dachte er.
    Jeden seiner Schritte muss ich genau beobachten, aber wahrscheinlich wird er mir immer einen voraus sein und selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, so hat er Mittel und Wege zur Verfügung, die mich ihm wahrscheinlich gehorchen lassen werden, ob mir das nun gefällt oder nicht.
    "Ich habe dir versprochen, dass ich dich töten werde, wenn sich deine Versprechungen als leere Worthülsen erweisen sollten, An-Shar", sagte Kirad.
    "Und glaub mir, ich werde diese Ankündigung wahrmachen."
    An-Shar lächelte nur matt.

    "Es ist unmöglich für jemanden wie dich, mich in Furcht zu versetzen, Kirad Kiradssohn Elbenschlächter. Dafür habe ich einfach schon zu viel erlebt, viel zu viel."
    Der Gesichtsausdruck An-Shars veränderte sich. Er schien ins Nichts zu blicken, wirkte in sich gekehrt, völlig dem hier und jetzt entrückt. Seine Züge wurden weicher, verträumter.
    Was sieht er jetzt vor seinem inneren Auge, ging es Kirad durch den Kopf.
    Irgendetwas Schöneres als diese Welt muss es sein, was bei Ork-Gott Elbenfolterer? Vielleicht, so dachte Kirad weiter, vielleicht stellt er sich jetzt die Pracht des alten Ta-Tekem vor, dieses sagenumwobenen Reiches, bei dem sich der Orks nicht einmal sicher war, ob es nicht vielleicht nur der Fantasie eines Elbenoidischen Fabelerzählers entsprang.

    *
    Die Nacht brach herein.
    Als fahles Oval, einem gewaltigen Auge gleich, stand der Mond am Himmel.
    Ein leichter Wind fuhr über die Schilffelder, die die Ufer im Deltagebiet des Jasabil säumten.
    Es raschelte.

    Eigenartige Rufe und Schreie, wohl zumeist tierischer Herkunft, erfüllten die Nacht.
    Die Männer der ORKZAHN ruderten flussaufwärts.
    Ammeet el-Auri befand sich am Bug. In schlechtem Elbinga brüllte er seine Anweisungen in Richtung des Steuermanns. Der Elbenoide schien sich tatsächlich gut in den verschiedenen sich oft verzweigenden Seitenarmen des Jasabil auszukennen, wusste welche Abzweigungen ein Schiff wie die ORKZAHN nehmen konnte ohne Gefahr zu laufen dabei aufzusetzen und stecken zu bleiben. Dämmerung setzte schließlich ein, legte sich wie grauer Spinnweben über das Flussdelta.
    Auf den von Schilf umsäumten Inseln in der Flussmündung stand das Getreide. Hin und wieder sahen Kirad Kiradssohn Elbenschlächter und seine Männer Elbenoidische Bauern bei der Arbeit.
    "Der Jasabil ist wie eine Lebensader für dieses Land", sagte An-Shar. "Und so ist es schon seit Tausenden von Jahren. Westlich und östlich dieses großen Stroms gibt es nur einen schmalen Streifen fruchtbaren Landes, dahinter die Wüste."
    "Wie weit werden wir diesen Fluss hinaufrudern müssen?", fragte Kirad Kiradssohn, nachdem er den Magier einige Augenblicke lang nachdenklich gemustert hatte.
    Ein Lächeln erschien in An-Shars Gesicht.
    "Hältst du mich wirklich für so dumm, dass ich dir das jetzt schon sage, Barbar?"
    "Warst du es nicht, der gesagt hat, wir wären Partner?"
    "Und warst du es nicht, der mich darauf hinwies, ich sei nach wie vor ein Gefangener?"
    "Was sollen diese Spitzfindigkeiten?", grollte Kirad. "Ich dachte, wir hätten ein gemeinsames Ziel?"
    "Trotzdem ist es vielleicht besser, wenn ich meine kleinen Geheimnisse für mich behalte", erwiderte An-Shar. "Zu meiner eigenen Sicherheit, wenn du verstehst, was ich meine, Kapitän."
    Traue ihm nicht, ging es Kirad durch den Kopf. Dieser Mann spielt sein eigenes Spiel. Denke immer daran!
    Schließlich wurde es vollkommen dunkel und eine Weiterfahrt war nicht möglich. Die Gefahr, dass die ORKZAHN bei diesen Sichtverhältnissen in Untiefen geriet, war einfach zu groß und so ankerte sie schließlich.
    Am nächsten Morgen wurde die Fahrt flussaufwärts fortgesetzt. Etwa zur Mittagszeit erreichten sie den Hafen Chelha, der am Westufer des Jasabil gelegen war.
    Hunderte von Einwohnern standen am Ufer. Ihr Stimmengewirr übertönte die Laute der Vögel, die ansonsten im Delta-Gebiet die vorherrschende Geräuschkulisse darstellten.
    Sie sahen zu wie sich die

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