Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachen, Orks und Magier

Drachen, Orks und Magier

Titel: Drachen, Orks und Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Nebelschwaden vermutlich sehr schnell vertreiben. Aber bis dahin machten sie es nicht gerade leichter, die ORKZAHN am Ufer des Jasabil wieder zu finden.
    Wieder und wieder nahm der Magier die Rolle der geheimen Worte hervor, murmelte eigenartige Laute vor sich hin, die offenbar in irgendeiner Beziehung zu den aufgemalten Zeichen standen und eine Art Text ergaben.
    Es war inzwischen hell genug, um ohne eine Fackel oder irgendeine andere Lichtquelle lesen zu können.
    "Nun An-Shar?", fragte Kirad. "Du wirkst ziemlich ratlos."
    "Ich werde den Ort schon finden", knurrte An-Shar.
    "Vielleicht kann ich dir helfen?"
    An-Shar sah den Kapitän der ORKZAHN überrascht an, dann lachte er heiser auf. "Du bestimmt nicht, du ungebildeter Barbar!"

    *
    Eine halbe Stunde später erreichte die Gruppe unter An-Shars Führung ein eher unscheinbares Gebäude, von dessen vorderem Teil nichts weiter als die Grundmauern noch standen. Und selbst die befanden sich bereits in einem fortgeschrittenen Stadium der Erosion begriffen.
    "Hier ist es!", flüsterte er düster.
    Trurbjjan und Kirad wechselten einen zweifelnden Blick. Yggron Schädelspalter zuckte nur mit den Schultern.
    Sie traten durch einen verwitterten Rundbogen, der mit tekemischen Schriftzeichen versehen war. Ein Großteil davon war kaum noch zu erkennen.
    Der hintere Teil des Gebäudes war besser erhalten. Die Mauern reichten teilweise noch bis zu zwei Metern in die Höhe. Allerdings gab es kein Dach mehr.
    Im hinteren Teil des Gebäudes war eine Steinstatue zu sehen, etwa eine Elle größer als selbst Fenror Egilson, der mit Abstand größte Mann unter den Orksn an Bord der ORKZAHN. Fenror überragte die anderen Mitglieder der Besatzung um mindestens eine Haupteslänge.
    Die Statur war aus einer Art rotem Sandstein. Sie wirkte weniger verwittert als die Gebäudereste um sie herum.
    Einen mit Schwert und Keule bewaffneten Krieger stellte diese Statue dar.
    Der Körper glich dem eines gewaltigen Mannes, wie man ihn gerade in den Ländern des Südens kaum je gesehen haben mochte. Der Kopf hingegen war der einer hundeartigen Kreatur. Nur dass sein Maul viel gewaltiger war als die Mäuler gewöhnlicher Hunde.
    An-Shar erstarrte, als er die aus Stein gehauene Figur sah.

    Die drei ihn begleitenden Orks hielten ebenfalls an.
    Sie blickten etwas verwirrt auf den Magier, dem sie gefolgt waren.
    "Was ist los?", fragte Kirad. "Hast du jetzt Furcht vor einem Steinbild?"
    "Sei still, Barbar!"
    "Ist nicht die Furcht vor Steinbildnissen ein Kennzeichen des Barbarentums?
    Dementsprechend wärst du - und nicht ich - der Barbar von uns beiden!"
    "Ich sagte, sei still, Kirad!"
    Die Statue begann sich zu bewegen. Zuerst war es kaum sichtbar. Das Schwert in der rechten Hand dieses grimmigen Steinkriegers veränderte seine Position um nicht mehr als eine Handbreit.
    "Bei Ork-Gott Elbenfolterer!", rief Trurbjjan Axtschwinger und fasste mit beiden Händen den Stil der gewaltigen Streitaxt, die er mit sich führte. "Was für eine Magie mag hier am Werk sein?"
    "Eine, die du nicht verstehst, Ork!", versetzte An-Shar mit düsterem Spott. Er deutete auf den langsam erwachenden Steinkrieger, der immer mehr von einer unheimlichen Art von Leben erfüllt wurde.
    Kirad zog sein Schwert.
    Fenror und Yggron folgten dem Beispiel ihres Kapitäns.
    "Raus mit der Sprache!", forderte Kirad dann. "Was geht hier vor sich!"
    An-Shar kicherte in sich hinein.
    Er schlug die Kapuze zurück. In der Rechten hielt er die Rolle der geheimen Worte fest umklammert.

    "Vor uns steht ein Incheper."
    "Ein was?", rief Kirad.
    "Das ist das tekemische Wort für Wandelstein."
    "Ich hoffe, du kennst ein magisches Mittel gegen diesen Koloss!"
    Der Steinkrieger setzte jetzt einen Schritt voran, öffnete leicht sein gewaltiges Hundemaul. Ein dumpfer Knurrlaut entrang sich diesem Schlund.
    "Siehst du die Schriftzeichen auf seiner Brust?", fragte An-Shar an Kirad gewandt.
    Kirad nickte.
    "Ich sehe sie."
    "Sie beschreiben die Aufgabe, die dieser Incheper hat. So ein Wandelstein wird sie auch nach Jahrhunderten noch zuverlässig erfüllen."
    "Und welche Aufgabe hat dieser Wandelstein?", fragte Kirad.
    "Er soll verhindern, dass irgendjemand die Zeichen auf dem Rücken dieses Kolosses liest."
    An-Shar verzog das Gesicht. "Die fehlenden Worte, die in meiner Schriftrolle erwähnt werden."
    "Ich verstehe. Dieser Incheper hat also die Aufgabe, sie vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen. Und wer ist in seinen Augen ein Unbefugter?"
    "Ich fürchte,

Weitere Kostenlose Bücher