Drachenatem (German Edition)
durchqueren. Wir brauchen auf jeden Fall die Hilfe des Drachenordens, doch leider gibt es im Drachenorden Verräter, die genau das verhindern wollen. Wir müssen vorsichtig sein, wem wir vertrauen.
Doch bevor wir dorthin gehen, musst Du lernen wie Du Dich mit Waffen und mit Deinem Geist verteidigen kannst. Am besten wir fangen gleich nach dem Frühstück mit Deiner Ausbildung an. Ich lasse Dir erst mal etwas zu essen bringen, danach wird Barilon Dir den richtigen Umgang mit einer Axt zeigen. Bestimmt wird Rolend den Unterricht mit dem Schwert übernehmen, sobald er wieder aufstehen kann.
Mit dem Bogen bist Du ja schon besser als jeder andere hier an Bord, aber ich denke, dass ich einen guten Lehrmeister für Dich kenne, der Dir den letzten Schliff beibringen kann.
Die Ausbildung Deiner magischen Gaben übernehme ich, bis wir eine bessere Lösung gefunden haben.«
Er legte seine Hand auf ihre Schulter.
»Keine Angst, wir schaffen das schon!«
Danach stand er auf, und ging zu Barilon hinüber, der noch immer an der Reling stand und wütend vor sich hin schimpfte.
Kati zog ihr Frühstück in die Länge und grübelte über die letzten Wochen nach. Verflixt, warum musste ich auch unbedingt durch diese blöde Tür im Museum gehen.
Wie schon so oft, seit sie hier ist, betete sie darum, endlich aufzuwachen, um diesem Albtraum zu entgehen.
Doch wie immer tat sich nichts und so beschloss sie, das Beste daraus zu machen.
Erst am dritten Tag war Barilon nach ihrem gemeinsamen Frühstück ohne Murren aufgetaucht, um ihr zu zeigen, wie man eine Axt mit einer Hand richtig hebt.
Es war, wie Rolend es gesagt hatte, er nahm von Anfang an keine Rücksicht auf sie.
Barilon lebte richtig auf, als er merkte, dass Kati ein goldenes Händchen für eine Axt hatte. Schon nach kurzer Zeit deckte sie ihn mit ihren Schlägen regelrecht ein, doch von einem Sieg gegen den Zwerg war sie noch weit entfernt.
Er hatte seine wahre Freude daran, ihre noch stümperhaften Angriffe gekonnt zu parieren und dann unter ihren Schlägen durchzutauchen, um ihr dann einen leichten Klaps auf den Po zu geben.
So ging das den ganzen Vormittag, bis Kati endlich die Schnauze voll hatte.
»Ich glaube, Du machst das auch nur, weil Dir einer dabei abgeht, wenn Du mein geiles Hinterteil berühren kannst.«
Mittlerweile fühlte sie sich nicht mehr wie dreizehn, denn alle behandelten sie als Frau.
Als sie über ihr Alter nachdachte, ließ sie die Schultern hängen, ihr Blick wurde stumpf und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
»Es tut mir leid Kleines, ich verspreche Dir, ich lange Dich nie mehr dort an«, stammelte Barilon, der total überrascht von ihrer Reaktion war.
Kati schniefte kurz und wischte sich die Tränen weg.
»Das ist es nicht, es ist nur so, dass mir grade eingefallen ist, dass ich meinen Geburtstag vergessen habe. Bisher habe ich immer mit Mum und Dad gefeiert.
Sie fehlen mir einfach so und ich habe Angst, dass ich auf einmal meine Eltern genauso vergesse, wie meinen Geburtstag.«
»Das wirst Du nicht, denn ab sofort werde ich Dich immer dran erinnern. Und Kleines, eins verspreche ich Dir, heute abend werden wir Deinen Geburtstag nachfeiern, und Du wirst sehen, es wird ein Fest, dass Du nie mehr vergessen wirst. Doch jetzt bewege Deinen Arsch und zeige, was Du kannst.«
Kaum hatte Kati das gehört, ging sie wieder in den Kampf über.
Es dauerte jedoch nicht lange und sie hatte kaum noch Kraft die Axt zu heben, denn sie war diese Art von Kampf nicht gewöhnt.
Ihre Glieder schmerzten und so warf sie die Axt einfach beiseite.
»Es langt, ich kann nicht mehr.«
»Unser Mimöschen macht schon schlapp, ich hätte geglaubt, dass Du mehr Power hast.«
Kati senkte den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen. »Du hältst jetzt mal die Füße still. Du magst ja besser sein mit der Axt, doch wie Du weißt, lege ich Dich auch ohne Waffen aufs Kreuz. Ich finde es toll, dass Du Dir die Mühe machst, mir zu zeigen, wie man mit einer Waffe umgeht, denn ich glaube nicht, dass ich lange in Deiner Welt überleben würde. Doch was nützt es mir denn, gut kämpfen zu können, wenn ich es nicht alleine schaffen kann.
Meine Chancen zu überleben, würden sich merklich steigern, wenn ich so einen Mutigen, kraftvollen Zwerg wie Dich an meiner Seite hätte.«
Sie schaute den Zwerg verliebt an und blinzelte ihm verschwörerisch zu.
»Biiitteeee! Wenn Du mich begleitest, zeige ich Dir auch, wie man einen Gegner ohne Waffen besiegt.«
»
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