Drachenatem (German Edition)
der Zwerge, und unterstellte ihr ein Dutzend Zwergenkrieger.
»Du wirst sofort zu Deinem früherem Toros gehen, um von ihm Deine Anweisungen entgegenzunehmen. Es ist wichtig, das Dich keiner sieht, wenn Du zu ihm gehst.«
Nuraa wunderte sich zwar, aber nickte zustimmend und ging.
Durch einen geheimen Gang, den nur einige auserwählte Zwerge kannten, betrat sie Hundingur’s Gemach.
»Hallo Nuraa. Komm setze Dich neben mich.«
Für Hundingur war Nuraa wie eine eigene Tochter. Vor sehr langer Zeit hatte ein guter Freund sie als Säugling zu ihm gebracht und ihm aufgetragen, gut auf die Kleine aufzupassen. Keiner durfte je erfahren, woher sie gekommen war. Für ihn war es damals selbstverständlich gewesen, keine Fragen über die Herkunft des Kindes zu stellen.
Hätte er gewollt, dass er mehr darüber erfuhr, hätte er es ihm aus freien Stücken gesagt.
»Nuraa, Du weißt, was Du für mich bist, trotzdem muss ich Dich wegschicken, da Du hier nicht mehr sicher bist.
Noch heute wirst Du mit einer Hand voll auserlesener Krieger aufbrechen und ins Reich der Elmuras reisen.«
»Aber ich möchte hier bei Euch bleiben und auf Barilon warten. Ich weiß, er wird zurückkommen, denn nie und nimmer hat er etwas mit dem Tod der Wächter zu tun. Gut ich kann mir schon vorstellen, dass das Mädchen ihm leid getan hat, aber er würde keinen töten, um sie zu befreien.
»Du hast recht, Paskajan hat ihm und mir eine Falle gestellt, doch jemand hat uns vorher gewarnt und wir konnten seine Pläne vereiteln. Dein Ziehvater ist wirklich mit ihr unterwegs und bringt sie zu den Elmuras.
Du wirst Dich mit Deinen Leuten dort mit ihm treffen und Dich seinem Befehl unterstellen.«
»Also lebt er.« Die wildesten Gerüchte hatte es um ihren Ziehvater gegeben, nachdem er und die Gefangene spurlos verschwunden waren. Nuraa fiel ein Stein vom Herzen, denn Barilon hatte sie groß gezogen und sie behandelt, als wäre sie von seinem eigenem Fleisch und Blut, auch wenn er sich bis heute in Schweigen über ihre Herkunft hüllte.
Die wildesten Gerüchte hatte es um ihren Ziehvater gegeben, nachdem er und die Gefangene spurlos verschwunden waren.
»Ja er lebt, doch er steckt in großen Schwierigkeiten und an ihm hängt die Zukunft unseres Landes.
Es gibt da noch etwas, was Du tun musst. Da Paskajan Euch einige seiner Männer mitgeben wird, müsst Ihr Euch ihrer entledigen, bevor Ihr bei den Elmuras ankommt.
Was ich jetzt von Dir verlangen werde, wird Dir überhaupt nicht gefallen, doch ich verlange von Dir, dass Du mir gehorchst.
Egal was Du heute erfährst, es darf sonst keiner hier im Schloss wissen, selbst Dein neuer Toros nicht. Skol wird mit Euch reisen und auch wenn es Dir schwerfallen wird, Du wirst auf ihn hören. Ich kann Dir jetzt nicht alles erklären, doch Skol darf nichts geschehen. Ich weiß ich verlange viel von Dir, doch ich werde noch mehr von Dir verlangen. Du wirst ihn notfalls mit Deinem eigenen Leben beschützen. Wenn die Zeit gekommen ist, wirst Du verstehen, warum das alles sein musste.«
Nuraa war ganz verwirrt, da jeder im Land diesen Skol hasste. Und sie sollte diese Bestie auch noch mit ihrem Leben schützen.
»Selbst wenn ich ihn nicht töte, sobald ich die Gelegenheit dafür habe, bin ich mir sicher, das meine Leute sich die Chance nicht entgehen lassen.«
»Wenn es nötig sein wird, wirst Du Deinen Kriegern das sagen, was ich Dir gesagt habe, aber nur dann. Keiner wird Hand an ihn legen.
Es wird sowieso nicht lange dauern, da weiß das halbe Land, was hier gespielt wird. Ich weiß, dass auf Dich Verlass ist und deshalb habe ich Dich ausgewählt. Nun geh und lass Dir nichts anmerken.«
7
DAS GESTÄNDNIS
Am Mittag des nächsten Tages verließen mehrere Trupps die Stadt in alle Himmelsrichtungen.
Nuraa und ihre Zwergenkrieger ritten vor und wie von Hundingur vorhergesagt, schloss auch Skol sich mit einigen Menschenkriegern an.
Die Jagd hatte begonnen.
Ab und an stießen sie auf Spuren, die Skol noch in der Nacht gelegt hatte, damit sie den längeren Weg um den Wald herum nahmen.
Nuraa beobachtete jede seiner Bewegungen und es kam ihr vor, als verzögere er die Suche nach den Flüchtenden, denn er ließ schon sehr früh am Abend das Lager aufschlagen, da man auf einmal keine Spuren mehr gefunden hatte.
Er schickte seine Krieger los und ließ sie die halbe Nacht nach Spuren suchen, die sie nie finden würden, da es sie nicht gab.
Nachdem die Krieger nach erfolgloser Suche spät in der Nacht zurück
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