Drachenatem (German Edition)
sie Skols Blick auf sich spürte.
Nachdem der Stadthalter Paskajans Schreiben, das Skol ihm übergeben hatte, zu Ende gelesen hatte, schmiss er es quer über den Tisch, was Nuraa nun doch ein Lächeln entlockte. Verärgert musterte er beide von oben bis unten.
»Ihr wisst sicherlich, was in diesem Schreiben steht. Versteht es nicht falsch, aber ich kann Euch nicht die geforderten Soldaten unterstellen. Die Stadt wurde vor wenigen Tagen, von Rebellen angegriffen. Wir konnten sie zwar zurückschlagen, aber es hat viele Tote gegeben.
Ihr versteht also, warum ich Euch nur eine Hand voll Leute unterstellen kann, denn die paar Soldaten brauche ich hier, bis die angeforderte Verstärkung eingetroffen ist.«
Wenn man diesen Fettwanst hört, könnte man meinen, er habe sie alleine in die Flucht geschlagen. Garantiert hat er sich irgendwo verkrochen und drauf gewartet, bis alles vorbei war, dachte sich Nuraa .
Während der Stadthalter sich noch zu verteidigen versuchte, ging die Tür auf und ein Priester trat ein.
»Ihr habt mich rufen lassen, Stadthalter.«
Die Stimme des Mannes, verursachte bei Nuraa eine Gänsehaut und sie versteifte sich, ohne dass sie wusste weshalb. Sie kämpfte gegen die Angst an, die sich in ihr breitzumachen drohte.
Auf einmal ging alles sehr schnell und der Priester wurde durch den halben Raum geschleudert.
»Versucht das nie wieder, denn das nächste Mal werdet Ihr Euer Leben verlieren«, drohte Skol dem Priester.
Und ihr Stadthalter! Werft diesen Scharlatan heraus, der es wagte, einen Gesandten des Königs einer geistigen Untersuchung zu unterziehen.«
Der Priester wollte etwas erwidern, aber Maltur schnitt ihm das Wort im Mund ab.
»Bitte verzeiht diesem Narren, aber es ist wichtig, das er dieses Schriftstück liest.«
Skol nickte nur, ohne den Priester, eines weiteren Blickes zu würdigen.
»Da! Lies und sage mir, was Du davon hältst«, forderte Maltur den Priester nun auf und deutete auf das Schriftstück. Ängstlich trat er an Skol vorbei und nahm das Pergament vom Boden und überflog es kurz.
»Das müssen die Gleichen sein, die einen meiner Brüder und einen unserer Magier getötet haben.«
Skol fluchte innerlich.
Verdammt! Habe ich diesen Narren nicht gesagt, sie sollen unauffällig bleiben. Und was tun die? Sie töten einen Magier. Nun wird der Geheimbund der Magier und seine Assassinen sie jagen.
Das warf nun seinen ganzen Plan durcheinander.
»Ich verstehe Eure missliche Lage und verzichte auf die zwei Dutzend Soldaten als Begleitschutz«, bot Skol dem Stadthalter an. Natürlich kam ihm dies nur Recht, denn das würde es ihm leichter machen, seinen Plänen nachzugehen.
»Das kommt nicht in Frage. Ich nehme Euer Angebot gerne zum Teil an, aber so sehr mich die fehlenden Männer auch schmerzen werden, werde ich es mir nicht nehmen lassen, Euch wenigstens eine kleine Eskorte mitzugeben.«
Damit war für den Stadthalter die Unterredung beendet und sie wurden entlassen. Ein Diener begleitete sie und wies ihnen ein Lager in der Stadt zu.
Skol verabschiedete sich noch kurz von Nuraa und ging dann in die Stadt, um Erkundigungen einzuholen.
Den ganzen Abend grübelte er noch, wie es Kati nur geschafft haben könnte, einen Magier zu töten? Und noch dazu einen von den Besten, wie er erfahren hatte. Er wusste zwar, dass eine ungebändigte Kraft in ihr hauste, jedoch hatte er keine Ahnung davon gehabt, dass sie diese Kraft in ihr kontrollieren konnte. Wie hat sie es nur so schnell fertiggebracht ? Fragen über Fragen türmten sich in seinem Kopf auf.
Am nächsten Morgen kam der Befehlshaber der Stadtwache mit den zugesagten Männern.
»Ein Schiff steht für Euch bereit und ich unterstelle Euch noch diese Krieger hier.«
Skol passte das zwar ganz und gar nicht, aber ihm blieb keine andere Wahl.
Er hatte zwar dem Stadthalter zugesagt, diese Männer mitzunehmen, doch dass sie den nächsten Hafen lebend erreichten, davon war nie die Rede gewesen.
Noch in der gleichen Stunde brachen Nuraa und ihre Zwerge in Begleitung der anderen mit dem Schiff auf.
Skol passte Nuraa im Laufe des Tages in einem unbeobachteten Augenblick ab und wies sie an, ihren Axtmeister und ihre Zwerge zu informieren, dass in dieser Nacht keiner auf dem Schiff überleben durfte.
Durch diesen trotteligen Zwerg Barilon, der seinen Plan durchkreuzt hatte, musste er nun alle Häfen meiden, da er die Befürchtung hatte, das Paskajan Eins und Eins zusammenzählte und seine Armee hinter ihnen her jagte.
Die
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