Drachenatem (German Edition)
besorgniserregender ist.«
Nun gab es jedoch kein Halten mehr und alle sprachen durcheinander.
»Verehrte Mitglieder des Rates! Wir sind sicher, dass sie nicht diejenige ist, die unser Land befreien wird.«
Langsam wurde es wieder ruhig.
»Leider muss ich gestehen, dass man heute Nacht ihre Wachen getötet hat und sie fliehen konnte. Es ist zwar ärgerlich, aber dadurch hat sich ein Verräter in unseren eigenen Reihen selbst ans Messer geliefert.«
»Soll das ein Scherz sein?« Tepalin, der Herrscher über das Reich Quentin sprang auf.
»Denn wenn das ein Scherz von Euch sein soll, so ist es ein sehr schlechter. Könnt Ihr Eure unglaubliche Behauptung auch beweisen?« fragte er verärgert nach.
Skol trat vor und legte Barilons Abzeichen auf die Tafel des Rates und trat dann zur Tür zurück, wo er erneut Posten bezog.
»Erkennt Ihr es wieder?« fragte Paskajan den Toros.
»Es ist das Abzeichen Eurer persönlichen Leibgarde, das Zeichen Eures Hauses.«
Hundingur lehnte sich zurück, als wenn es ihn nichts angehen würde.
»Woher habt Ihr sein Abzeichen?« fragte nun König Faskin, dessen Reich Navrigatos an das der Zwergen grenzte.
»Wir fanden es in der Hand von einem der toten Wächter. Er muss es seinem Mörder im Kampf abgerissen haben. Auch ich glaubte erst nicht daran, bis wir feststellen mussten, dass zwei Mann seiner Leibwache mit der Diebin und Mörderin verschwunden sind.«
Nun riefen alle durcheinander und jeder wollte was anderes wissen.
Paskajan lächelte innerlich, doch nach außen hin machte er ein besorgtes Gesicht.
Seine Rechnung schien aufzugehen.
Der Rat war so aufgebracht, dass er den Zwergenkönig anklagen würde. Dadurch würde das Zwergenreich erstmal vom Rat regiert werden, bis ein Nachfolger gewählt war.Natürlich würde er einem der abtrünnigen Zwerge, die für ihn die Drecksarbeit erledigen, auf den Thron setzten. Endlich konnte er Dank der Schätze der Zwerge, die dann über Umwege an ihn fallen würden, seine Ziele weiterverfolgen.
Bald werde ich der Herrscher aller Länder sein. Bis ihr Narren merkt, was los ist, wird es zu spät sein und ihr an den Mauern eurer Festungen baumeln . Er musste sich beherrschen, um nicht laut aufzulachen, als er sich die Bilder der Erhängten vorstellte. Nun erhob sich der Toros und zog seine Äxte.
»Ihr nennt den König des Zwergenreiches einen Verräter und Mörder?« fragte er Paskajan.
»Nein! Das tue ich nicht, ich nenne Euch, Hundingur einen Verräter und Mörder und verlange vom Rat Eure Verurteilung.«
Hundingur grinste und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, bevor er sich erneut an Paskajan wandte.
»Wenn das so ist ..., ist ja alles Okay!«
Alle Augen richteten sich auf ihn, denn keiner konnte glauben, was sich da gerade abspielte. Ist der Herrscher der Zwerge nun übergeschnappt, dachten sich einige.
Wusste er denn nicht, dass er somit sein eigenes Todesurteil aussprach, da es für Hochverrat nur ein Urteil geben konnte.
Warum verteidigt er sich denn nicht ?, fragte sich Faskin.
Nun war sich Paskajan seines Sieges sicher und nichts würde jetzt mehr zwischen ihm und dem Gold der Zwerge stehen.
Er winkte seine Wachen herbei, bevor er sich an den Toros wandte.
»Du gestehst also, den Auftrag dafür gegeben zu haben?«
Als der Zwerg ihn nur angrinste, ohne ihm eine Antwort zu geben, stieg die Wut in ihm hoch.
»Falls Du glaubst, wir übergeben Dich Deinem Volk, irrst Du Dich, denn ich werde mich auf das alte Gesetz der Könige berufen. Da Du anscheinend vergessen hast, was das Gesetz in Deinem Fall vorschreibt, werde ich es Dir noch einmal in Erinnerung rufen.
Normalerweise wird eine Verurteilung nur vom eigenen Volk ausgesprochen, aber ein König und Mitglied des Rates, dem Du bis zu dieser Stunde angehört hast, wird vom Rat verurteilt, wie Du eigentlich wissen solltest.
Solltest Du also schuldig gesprochen werden, woran ich nicht zweifle, wirst Du keine Gnade von uns erwarten können.«
Was hast Du nur vor, mein Freund?, dachte sich Faskin.
Als er dem Zwergenkönig in die Augen blickte, wusste er, dass er sich beruhigt zurück lehnen konnte, denn er kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, wann dieser nur Theater spielte. Mal sehen, was der zweite Akt noch mit sich bringt !
Nun trat ein Zwerg, der mit den Toros angekommen war, vor. Paskajan gab ein Zeichen und seine Wachen versperrten dem Zwerg den Weg.
»Zwerg! Weißt Du nicht, dass alle Wachen außer den meinen an den Türen zu warten haben und ihnen
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