Drachenatem (German Edition)
Rüstung.«
Tilos musterte Kati und verschwand dann im Hinterzimmer.
»Was sollte das eben?« flüsterte sie Askenia zu.
Doch bevor sie eine Antwort erhielt, kam Tilos in Begleitung eines Mannes mittleren Alters zurück.
Dieser hatte eine Armbrust geschultert und legte ein Messer und einen Goldmünze auf die Ladentheke.
Dieser Mann war gefährlich, das wusste Kati sofort, da sein Körper von Narben gezeichnet war und ihr Handrücken sich spannte. Irgendwas störte sie an diesem Mann, der sie und Askenia unauffällig musterte.
Beim Hinausgehen blickte er Kati an, die sofort wegschaute, denn von diesem Mann ging eine eisige Kälte aus.
Nachdem er gegangen war und Askenia nachgesehen hatte, dass er wirklich weg war, entspannte sie sich zusehends und auch ihre Hand ließ den Schwertgriff los, den sie die ganze Zeit umgriffen hatte.
»Den hatte ich glatt vergessen. Aber als Du gesagt hast, sie wäre Deine Schülerin, fiel er mir sofort wieder ein. Ich werde langsam alt, glaube ich. Also?«
»Glaube mir mein Freund, Du willst gar nicht wissen, wer sie ist und es ist auch besser so.«
Er legte Kati einen Bogen auf die Theke und verschwand dann wieder.
»Ich habe nichts, womit ich das bezahlen könnte.« flüsterte Kati.
Auf einmal ging die Tür auf und Barilon, der ihnen heimlich gefolgt war, trat zu ihnen und schüttete ein paar Goldmünzen aus einem Beutel auf den Tisch.
»Du spionierst uns nach?« fragte Kati ihn wütend.
»Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich Dich halbe Portion alleine mit dieser Askenia in der Gegend rum spazieren lasse.«
»Außerdem spioniert er uns nicht nach, denn einen Zwerg riecht man auf Meilen gegen den Wind«, konterte Askenia.
Nun war Barilon derjenige, der seine Axt umgriff.
»Lass die Axt stecken, ich weiß ja, das Du nicht stinkst.
So oft, wie Du gebadet hast, seit wir uns kennen, kannst Du doch gar nicht stinken«, versuchte Kati zu schlichten.
»Jetzt übertreibe aber nicht, jedes Kind weiß, dass Zwerge Wasser nicht ausstehen können.«
Tilos kam in diesem Moment mit einer Rüstung auf dem Arm zur Tür herein und sah das Gold auf seinem Tresen.
»Willst Du mich beleidigen?« fragte er Askenia, da er glaubte, sie hätte das Gold hingelegt.
»Du weist, ich unterstützte den Drachenorden schon, als Du noch in der Nase gebohrt hast.«
»Mein Freund, das weiß ich doch, aber unser Freund hier, hält Euch für einen normalen Waffenschmied.«
»Und ich dachte schon, Du wolltest meine Hilfe nicht.«
Er reichte nun Kati die Rüstung, die wegen des Gewichtes aufstöhnte.
»Die müsste Dir einigermaßen passen. Du solltest aber zusehen, dass Du noch etwas auf die Rippen bekommst, damit die Rüstung richtig sitzt.«
»Die ist viel zu schwer für mich. Habt Ihr etwas dagegen, wenn ich mich selber ein wenig umsehe?«
Kein Problem, hier findest Du die besten Waffen des Landes.
Kati legte die Rüstung beiseite und schaute sich im Laden um, ob sie nicht etwas Leichteres erblicken konnte.
Tilos öffnete derweilen eine versteckte Bodenplatte und entzündete eine Fackel, die er Askenia reichte.
Dann wandte er sich an Kati, die einfach nichts Passendes fand.
»Das, was Du hier oben siehst, ist nur Tarnung. Meine besten Werke wirst Du aber nicht hier oben finden, sondern dort unten. Geht hinunter und sucht Euch was Passendes aus. Dort unten werdet Ihr Waffen und Rüstungen finden. Es kann auch sein, das irgendwo dort unten auch noch ein lederner Körperschutz liegt. Der ist zwar etwas leichter, aber schützt auch nicht so gut. Auf jeden Fall schützt er mehr als gar keine Rüstung.«
Kati und Askenia stiegen nacheinander in den Keller während Barilon sich oben etwas umsehen wollte.
»Wieso sind die Waffen hier unten, da sieht sie doch keiner«, fragte Kati und sah sich neugierig im Keller um.
»Das hier ist ein Waffenlager des Drachenordens und es ist besser für den Drachenorden, wenn keiner weiß, dass es diese Lager gibt und wo sie liegen.
Überall im Land gibt es solche Verstecke, denn die Zeiten haben sich geändert und der Orden kann Niemandem mehr vertrauen.«
Askenia nahm ein Schwert aus der Halterung und führte einen Schlag gegen einen imaginären Gegner durch.
Kati schaute sich derweilen etwas bei den Bögen um und nahm einen Bogen von der Wand.
Sie hatte keine Ahnung von richtigen Bögen, denn daheim schoss sie ja nur auf Scheiben und da brauchte man keinen besonderen Bogen dafür.
Sie zog die Sehne zurück und ließ sie wieder los.
Für sie war
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