Drachenatem (German Edition)
entgegen und wunderte sich, dass sie das Messer nicht in ihrer Vision gesehen hatte, obwohl sie spüren konnte, dass es aus dem gleichen Material und auch eine magische Ausstrahlung besaß.
»Woher stammt das, ich spüre, dass die gleiche Magie durch diesen Dolch fließt, doch lag er nicht bei den anderen Waffen in der Kiste«, fragte Kati erstaunt, während sie den Dolch genauer begutachtete.
»Diesen Dolch fand ich vor langer Zeit in der Nähe des Dorfes bei einem Grab«, antwortete er.
Auch auf dieser Waffe hatte sie das Wappen ihrer Mutter entdeckt.
Kati konnte es immer noch nicht glauben, dass sie die Tochter eines Drachen sein sollte.
Sie hakte das Schwert und den Bogen an ihrer Rüstung ein und entschuldigte sich noch einmal bei Tilos wegen ihres Fehlers.
Als Rolend draußen nach ihnen rief, verabschiedeten sie sich von Tilos und gingen hinaus.
Stolz trat Kati nach den anderen aus der Tür, als der Waffenschmied sie nochmals zurückrief.
»Ich glaube es wäre besser es würde nicht jeder sofort sehen, wer Du bist, deshalb würde ich vorschlagen Du trägst diesen Umhang.«
Er reichte ihr einen schwarzen langen Umhang, den sie gleich überzog.
Nachdem sie sich noch einmal von Tilos verabschiedet hatte, trat sie hinaus zu den Anderen, die schon auf sie warteten.
Rolend und Marces standen bereits mit den Pferden neben dem Laden zum Aufbruch bereit..
Stolz zeigte sie ihnen, was ihr gehörte.
»Das ist eine schöne Arbeit, aber es ist wirklich besser, Du versteckst sie im Moment«, bemerkte Rolend kühl.
Kati war richtig enttäuscht, denn eigentlich hatte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet.
»Nimm es ihm nicht übel, aber die dunklen Heerscharen haben ihre Spurensucher auf uns gehetzt!« flüsterte Marces ihr zu.
9
DIE BURMAKS
So schnell es ging, jagten sie mit den Pferden durchs Gelände.
Es waren zwar nicht die schnellsten Pferde, aber sie waren trittsicher und das brauchten sie, denn ihr Weg führte sie querfeldein durch unwegsames Gelände.
Sie nutzen die verbleibenden Stunden bis zum Sonnenuntergang, bevor sie bei Anbruch der Nacht ihr Lager aufschlugen. Rolend übernahm die erste Wache, und schaute sich in der näheren Umgebung etwas um, während die anderen ihr Essen brieten.
Total erschöpft saß Kati am Feuer und begutachtete ihre Waffen. Barilon schaute ihr eine Zeit lang zu, bis er seinen Stolz überwand und sie fragte, ob er sich die Waffen einmal näher anschauen dürfte.
Er hielt das Schwert übers Feuer und sah sich die Arbeiten genauer an.
»Zwergenarbeit ...! Und zwar verdammt gute, da bin ich mir absolut sicher. Die Einlegearbeiten sind von Zwergen gemacht, genauso ist das Material aus unserem Reiche. Ich behaupte sogar, es ist die Arbeit des größten Delieren, den es je gegeben hat.«
Kati sah ihn mit ihren blauen Augen an.
»Was ist ein Deliere?« fragte sie interessiert.
»Delieren nennen wir unsere Handwerker, die über eine Fähigkeit verfügen, das Eisen so zu veredeln, dass es fast unzerstörbar ist. Leider gibt es nur noch sehr wenige von ihnen. Siehst Du dieses K auf Deinen Waffen?
Es ist sein Zeichen. Sein Name war Karsarito. Er war ein rassenloser Mischling, halb Zwerg halb Elf.«
»Hihi ...! Der muss bestimmt ulkig ausgesehen haben«, sagte Kati.
»Ich habe ihn nie zu Gesicht bekommen, denn er lebte lange vor meiner Zeit.
Angeblich soll er einen Zwergenbart gehabt haben und auch seine Größe war die eines Zwerges, aber dafür war er so dürr wie ein Elf. Auch seine spitzen Ohren waren die eines Elfes.«
Barilon packte seinen Bauch und wippte ihn hin und her.
»So muss ein Zwerg aussehen, ein Zwerg ohne Bauch ist kein Zwerg.«
»Also, wenn ich das richtig verstanden habe, ist ein Zwerg nur ein Zwerg, wenn Länge und Breite gleich groß sind«, gab Kati todernst von sich.
»Sei froh das wir Dich noch brauchen, sonst würde ich Dich jetzt ungespitzt in den Boden rammen.«
Kati zwinkerte ihm zu und bat ihn. weiter zu erzählen, da sie sofort wieder das Bild von ihrer Vision vor Augen hatte. Sie wusste, dass Barilon von diesem Mann aus ihrer Vision sprach.
»Die Legenden sagen, dass er im Auftrag von Afantenja eine Rüstung, einen Bogen und ein Schwert herstellen sollte. Dafür wollte sie ihm einen Wunsch erfüllen. Wie Du siehst, hat er seinen Auftrag erfüllt. Aber da Du eh fragst! Nein ich weiß nicht, was für ein Wunsch es war, denn keiner hat ihn danach noch einmal zu Gesicht bekommen.«
Mit schweren Herzen trennte er sich von den Waffen
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