Drachenatem (German Edition)
enthauptete.
Ein markerschütternder Schrei verließ ihre Kehle, der mehr an das Heulen eines Wolfes erinnerte als das eines Menschen.
Die zwei Wächterinnen vor der Tür rissen die Türe auf und erstarrten als sie die wolfsähnliche Gestalt, die auf zwei Beinen vor ihnen stand, sahen.
Dieses Wesen hielt zwei fürchterlich entstellte Körper in ihren Klauen, die nur noch mit viel Fantasie als Assassinen zu erkennen waren.
In Todesangst ließen sie ihre Waffen fallen und drehten sich um, um die Flucht zu ergreifen.
Ehe sie auch nur einen Schritt tun konnten, kam der Tod über sie.
Kati konnte nichts gegen diesen Wahnsinn tun, obwohl sich ihr Innerstes gegen diese Grausamkeit sträubte. Seit Valdör sie unterrichtete, konnte ihr Körper, wenn sie es zuließ, zwar noch die Kontrolle über ihr Tun übernehmen, aber ihr Geist schaltete sich nicht mehr ab, so dass sie alles mit bekam, auch wenn sie nicht mehr eingreifen konnte.
Sie fühlte sich so schuldig, obwohl sie keine andere Wahl gehabt hatte.
Sie hetzte durch die Stadt, sprang über die Mauer des Palastes und drang ins Herz des Landes vor.
Dort unten konnte sie alleine sein mit ihrer Schuld.
Kati legte sich in eine Ecke, zog die Beine an und heulte bis sie vor Erschöpfung in der Fötushaltung einschlief.
Als sie nach Stunden wieder erwachte, dachte sie zuerst, dass sie nur schlecht geträumt hätte. Doch dann sah sie das ganze getrocknete Blut, mit dem sie von oben bis unten besudelt war.
Ihr Mantel, den sie übergeworfen hatte, war zerrissen. Doch ihre Rüstung hatte sich weder verformt, noch wies sie die geringste Beschädigung auf. Was habe ich bloß getan und warum hatte ich mich in einen Werwolf verwandelt und nicht in einen Drachen .
Gedanken rasten durch ihren Kopf, ohne dass sie eine Antwort darauf fand.
Es war das erste Mal, dass sie die Verwandlung herbeigeführt hatte, auch wenn sie es nicht steuern konnte, in was sie sich verwandelte.
Umso länger sie darüber grübelte, umso sicherer war sie sich, dass es kein Zufall gewesen war, in was sie sich verwandelt hatte. Denn bevor sie ihr Quartier verlassen wollte, hatte sie aus dem Fenster direkt auf den Turm der Werwölfe geblickt.
Wieder stiegen diese schrecklichen Bilder in ihrem Kopf hoch und sie fing wieder an, am ganzem Leib zu zittern, und die Tränen liefen ihr in Strömen übers Gesicht.
16
DIE ANKUNFT
Nur einer der Zipianer hatte die rasenden Zwerge überlebt, da er beiseite geschleudert wurde, als das Tor zerbarst.
Skol packte ihn am Kragen und hob ihn frei hoch.
»Wer hat Euch befohlen, uns hier zu überfallen?«
Der Zipianer schaltete auf stur und Skol lächelte ihn nur an.
»Ok, dann eben auf die schmerzhafte Tour.«
Nuraa konnte sehen, wie seine Hand nach hinten gebogen wurde und brach.
Der Gefangene schrie vor Schmerz auf und versuchte sich aus Skols Griff zu befreien.
Skol hatte seine Hand nicht einmal angefasst und doch hatte sich seine Hand nach hinten gebogen.
»Wir können noch lange so weiter machen und ich garantiere Dir, es wird lange, sehr lange dauern und am Ende wirst Du doch singen und betteln, mir alles erzählen zu dürfen.«
Mit einer boshaften Erwiderung auf den Lippen blickte er Skol an. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken, als er spürte, wie ein Finger seiner gebrochenen Hand sich nach hinten bog und ebenfalls brach.
»Aufhören, ich rede ja jetzt. Es war König Paskajan, der uns geschickt hat.«
»Was war Eure Aufgabe? Und gibt es noch mehr von Euch?«
Nach kurzem Sträuben und zwei weiteren gebrochenen Fingern antwortete er auf jede der Fragen und erzählte alles, was er wusste.
Nachdem Skol glaubte, das dieser nutzlos wäre, hörte man ein kurzes Knacken und der Körper erschlaffte in seiner Hand.
Er warf den Toten achtlos beiseite und wandte sich an die Anderen.
»Es war kein Zufall, dass Paskajans Leute uns hier erwartet haben.«
»Wer waren diese Leute?« fragte Maahkur.
»Sagen wir es mal so! Diese Menschen gehören einer Geheimorganisation von Meuchelmördern an, die dem Bund der Magier unterstehen. Und wie es aussieht, unterstehen die Magier zur Zeit Paskajan.
Ich weiß auch noch nicht alles, aber wir werden es früher oder später herausfinden.
Nuraa! Ruf Deine Leute zusammen, wir werden heute Nacht durchmarschieren, da weitere Trupps auf der Jagd nach der Drachenhautträgerin sind.«
Wie es Skol befohlen hatte, trieb Nuraa ihre Leute an. Selbst als die Nacht hereinbrach, gönnte sie ihnen keine Pause.
Der Tag war
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