Drachenatem (German Edition)
gewesen war.
Danach trat sie zurück und folgte ihrem Vater.
Es war nur ein Schritt und sie fuhr zusammen.
Esmiralda kam schnell auf sie zu und stützte sie, da Katis Beine nachgaben und sie kreidebleich wurde.
»Das kann nicht sein, das gibt es nicht«, stotterte Kati und Tränen liefen ihr über die Wangen.
Die Königin führte sie nach oben und Kati musste sich setzten, da sie keine Kraft mehr in den Beinen hatte.
Etliche Dienerinnen stürzten herbei und liefen auf Befehl der Königin wieder hinaus, um mit etwas Essen und Trinken zurückzukehren.
Nachdem Kati sich etwas erholt hatte, setzte sich Esmiralda ihr gegenüber und umfasste Katis Hände.
»Willst Du darüber reden?« fragte sie.
Kati schüttelte nur den Kopf.
»Seid mir nicht böse, aber ich muss jetzt erst einmal für mich alleine sein.«
»Dann soll es so sein. Du weißt, wo Du mich findest und Du kannst jederzeit in den Raum gehen, dort wirst Du viele Antworten auf Deine Fragen finden, doch es werden noch viele Fragen offenbleiben, wie die Frage, die Du Dir nun stellst. Der Raum gibt Dir keine Antwort auf diese Frage, doch ich kann es. Deine Welt und unsere waren früher eins.
Nun sind es zwei Welten und auch Raum und Zeit sind getrennt. Dadurch könntest Du rein theoretisch in Deiner Welt und hier zur gleichen Zeit sein.«
Sie rief eine Dienerin und unterstellte sie Kati.
Ich habe Dir ein Haus unten in der Stadt herrichten lassen, da ich mir dachte, es wäre Dir lieber unser Volk näher kennen zu lernen. Morgen früh beginnt die Ausbildung für Dich und wundere Dich nicht, dass Du hart ran genommen wirst, denn ich gab den Befehl dazu. Keiner, außer einige Eingeweihte wissen, wer Du wirklich bist und es wäre mir lieber, es würde auch so bleiben.«
Kati zog sich zurück, nachdem sie noch kurz nach dem Kleinen geschaut hatte, denn die Königin wollte ihn noch an diesem Abend zum Elfenvolk bringen lassen.
Zuerst hatte sie geglaubt, sie hätte sich im Zimmer vertan, denn der Säugling, war keiner mehr. Jedenfalls kein wenige Tage alter. Das Kind, das hier ruhte, war mindestens einige Monate alt. Noch immer verwirrt suchte sie Barilon in seinem Zimmer auf, doch sie fand nur eine Dienerin vor, die ihr mitteilte, dass ihre Freunde schon in die Stadt umgezogen sind.
Katis neue Dienerin erschien und begleitete sie in die Stadt in ihr neues Haus.
Nachdem Barilon sein Quartier, zu dem er gebracht wurde, bezogen hatte, schob er eine Kommode vor die Tür, denn er traute der ganzen Sache noch nicht ganz.
Zu lange und zu oft hatte er den Geschichten über die männermordenden Kriegerinnen an den Lagerfeuern der Zwerge gelauscht, um ihnen jetzt so einfach trauen zu können.
Er legte seine Äxte griffbereit neben seine Pritsche und machte es sich angezogen darauf bequem, um jederzeit kampfbereit zu sein.
Kurz bevor er vor dem Einschlafen war, klopfte jemand leise an seiner Tür.
»Wer ist da?« brummte er.
Eine fast piepsende Stimme antwortete ihm.
»Tatjana, Eure persönliche Dienerin. Meine Königin schickt mich, um Euch zu Diensten zu sein.«
Barilon traute seinen Ohren nicht.
Die Königin schickt mir eine Frau, die mir zu Diensten sein soll?
Er stand auf, nahm eine der Äxte und ging zur Tür und schob die Kommode beiseite.
Vorsichtig öffnete er sie, um jederzeit zuschlagen zu können.
Er musste zweimal hinsehen, denn er hatte eine schlanke groß gewachsene Kriegerin erwartet, doch das was er da erblickte, brachte ihm zum Lachen.
Sie blickte beschämt zu Boden, weil sie dachte, er mache sich über sie lustig.
Dass sie keine Schönheit war, wusste sie selber.
Oft hatte sie schon die stolzen Kriegerinnen um ihre Figur und Größe beneidet.
Sie dagegen hatte einige Kilo zu viel, was ihr den Spitznamen Rollmops einbrachte.
Man kann auch nicht sagen, dass sie groß wäre, denn sie überragte den Zwerg gerade mal um eine Kopflänge.
Ihren Vorbau hasste sie, da er so gewaltig war, dass sie immer verspottet wurde, sie könne ja im Falle eines Angriffs die Feinde damit erschlagen.
Dann waren da noch ihre Sommersprossen, die nicht dazu beitrugen, als Schönheit durchzugehen.
Ihre Mutter sagte immer, das mache sie einzigartig, aber was hatte sie schon davon, wenn die Männer das als Makel ansahen.
Bisher hatte noch kein Mann um sie geworben und die gefangenen Feinde wählten lieber den schnellen Tod, als sich mit ihr einzulassen.
Warum musste ausgerechnet sie von der Königin hierher geschickt werden.
Sie schämte sich so sehr und
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