Drachenatem (German Edition)
kommst.«
»Geht es Ihr gut?« fragte er sichtlich besorgt.
»Ich habe schon gespürt, dass Magie über der Stadt lag, doch es war nur ein Hauch und ich dachte, dass es wegen ihrer Ausbildung wäre.«
»Ihr geht es den Umständen entsprechend. Jemand hat einige Assassinen hier eingeschleust, die den Auftrag hatten, sie zu töten. Aber keine Angst, ihr ist nichts passiert.«
»Wenn Du erlaubst, würde ich die Assassinen gerne befragen. Und lasse Dir gesagt sein, ich habe nichts verlernt, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
»Das glaube ich Dir gerne. Auch ich hätte sie gerne befragt, doch es ist nur so, sie hat nichts von ihnen übrig gelassen, was man noch befragen könnte.«
Skol schaute Esmiralda verwundert an.
»Frage nicht! Sie ist schon fast den ganzen Tag da unten und ich glaube sie hat auch ein paar Fragen an Dich.«
Er stand auf und ging auf den Thron zu.
Nuraa wollte ihm folgen, doch Esmiralda hielt sie zurück.
»Setze Dich bitte wieder zu mir, Nuraa aus dem Hause Trôndelag, Tochter von König Baltasar.«
Verwirrt ging sie zu Esmiralda zurück.
Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, warum jeder wusste, wer sie war, nur sie selber kannte nur Bruchteile ihrer Vergangenheit.
Skol trat zu dem Häufchen Elend, das noch immer in der Ecke kauerte. Er setzte sich neben sie auf den Boden und streichelte ihr übers Haar.
Kati blickte auf und legte dann ihren Kopf in seinen Schoß, wie sie es schon so oft getan hatte, in ihrem früheren Leben, als Kind.
Immer wenn ihr etwas weh tat oder sie gehänselt wurde, hatte sie sich an ihren Vater gekuschelt und er hatte ihr über ihr Haar gestreichelt, wie jetzt auch und hat sie Prinzessin genannt und ihr ging es sofort besser.
»Warum ...?« Fragte sie nur und sah ihn dann mit ihren verheulten Augen an.
Skol holte tief Luft und fing an, ihr die Geschichte zu erzählen.
»Vor langer Zeit, als Deine Mutter Afantenja mir das Versprechen abnahm, nach ihrem irdischen Tod für Dich da zu sein und für Dich zu sorgen, ging ich mit Dir durch Raum und Zeit und habe Dir den Weg geebnet. Eigentlich wollte ich nur aus der Ferne auf Dich aufpassen, aber selbst ich bin nicht gegen die Liebe gefeit. So passierte es halt, dass ich Dein Vater wurde.
In Deiner Welt war ich nur ein ganz normaler Mann, denn auf der Erde fehlten mir meine magischen Gaben. Erst als der Drachenatem seine Kraft entfaltete und Dich hierher holte, konnte ich zurück. Im Gegensatz zu Dir konnte ich den Ort und Zeit selbst bestimmen.«
Kati hatte ihn die ganze Zeit nur angestarrt.
»Wer bin ich? Und was bin ich?« fragte sie heulend.
»Eigentlich bist Du ja ein Drache ...!«
»Eigentlich ...!«, schrie sie.
»Ich war ein verdammter Werwolf und habe die Frauen wie ein wildes Tier zerfetzt.«
Sie bekam einen Schluchzanfall und schniefte nur noch.
»Du bist die Tochter Deiner Mutter. Sie war ein Drache mit großer Macht, größer als Du Dir vorstellen kannst und so konnte sie jede Gestalt, die sie wollte, annehmen.
Auch Du hast die Gabe Deinen Körper selbst zu wählen.
Sie liebte die Freiheit sich in den Lüften zu bewegen und so wählte sie den Körper eines Drachen, der in den vergangenen Jahrtausenden mit ihr verschmolz und ein Teil ihres Ichs wurde.«
»Aber ich habe sie zerfetzt, sie hatten gar keine Chance gegen mich, selbst die Zwei, die ihre Waffen wegwarfen, habe ich getötet, obwohl sie unbewaffnet waren.«
»Diese Kriegerinnen waren Assassinen, gekaufte Mörder des Magierordens und für die gibt es keine Fehlschläge.
Sie wären wieder gekommen und glaube mir, sie hätten auch kein Mitleid mit Dir gehabt.«
Kati brauchte noch eine Weile, bis sie sich wieder gefasst hatte.
Zusammen mit Skol trat sie an die Wand und er zeigte ihr etwas über den Drachenkrieg, über ihren Vater Makkandi und den Drachenorden.
Zum ersten Mal sah sie ihren leiblichen Vater, dessen roter Drachenkörper eine Kraft ausstrahlte, so dass ihr die anderen Drachen neben ihm, wie Jungdrachen vorkamen. Sein Körper war mit Muskeln durchzogen und er wirkte selbst auf sie Furcht einflößend.
Doch sein Blick war falsch und Kati erschauerte, als sie ihm in die Augen blickte, denn dort erblicke sie nichts als blanken Hass, der schon die Schwelle zum Wahnsinn überschritten hatte.
Erschüttert wandte sich ab und ging weiter und ihr Blick trübte sich, als sie die Grausamkeiten sah, die ihr Vater und ihr Volk an den Bewohnern des Landes verübten.
Sie konnte es sich nicht länger ansehen und so
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