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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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hinunter zur Monaco Bucht erstreckte, und nickte dann dreimal mit dem Kopf.
    Los!
    Ein dumpfes Grollen löste sich tief aus Charanths
    Bauch und bekundete sein Erstaunen. K'vin spürte,
    dass er ein Ausweichmanöver flog. Dann sah er, dass es ringsum in der Luft von Drachen wimmelte. Lediglich Charanths Instinkt und seinem telepathischen Sinn hatten sie es zu verdanken, dass sie beim Auftauchen aus dem Dazwischen nicht mit einem anderen Drachen kollidiert waren.
    Die einzigen Weyrführer, die er nicht sah, waren
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    S'nan und Sarai, doch vielleicht befanden sie sich in der Gruppe, die rasch wieder ins Dazwischen eintrat, um nicht erkannt zu werden. Braune, blaue und grüne Leiber blitzten in der südlichen Sonne auf, ehe sie urplötzlich verschwanden.
    K'vin erfasste ein geradezu euphorisches Gefühl. Offenbar wollte sich kein Drachenreiter von Pern den ersten Fädenfall entgehen lassen. Natürlich wusste jeder, dass dieser Schauer über Landing niedergehen würde.
    Und dann entdeckte er das Phänomen, einen silber—
    grauen Schleier, der sich über den strahlend blauen Himmel ausbreitete. Keine Drachenschwinge rührte sich, kein Reiter zuckte mit der Wimper, als die todbringenden Organismen über dem Meer abzuregnen begannen. Fäden! Die Bezeichnung passte!
    Fäden!
    Ein Drache nach dem anderen griff diesen Ausdruck
    auf, und K'vin musste sich krampfhaft an den Nackenwülsten festhalten, als Charanth auf die Lebensform zu-preschte, die ihm genetisch als sein ureigenstes Feind-bild eingeprägt worden war.
    Ich habe keinen Feuerstein! Wie soll ich die Fäden verbrennen! Was ist schief gelaufen? Wieso hast du mich hierher gebracht, ohne mir vorher Feuerstein zu geben?
    Schon gut, Charanth. Wir sind hier um zu schauen. Zu beobachten.
    Aber es sind die Fäden! Ich muss Flammen speien. Warum darf ich kein Feuer spucken, wenn ich Fäden vor mir habe?
    Als K'vin wild um sich blickte, bemerkte er, dass er nicht der einzige Reiter war, der mit einem völlig über-drehten Drachen kämpfte, der um jeden Preis versuchte, zu der Fädenwolke zu gelangen.
    Ich habe genug gesehen, Charanth. Bring uns nach Telgar zurück.
    Aber was wird aus den Fäden? Der Bronzedrache war sichtlich verwirrt, frustriert und entsetzt.
    Wir fliegen zurück. Sofort!
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    Zuerst müssen wir die Fäden vernichten.
    Jetzt nicht. Später, Charanth.
    K'vin musste all seine Willenskraft und moralische
    Stärke aufbieten, um den Drachen zu überzeugen. Endlich merkte er, dass Charanth seinen rasanten Flug auf die Wolke zu verlangsamte.
    Wie du willst. Charanth klang wie ein störrisches Kind, das sich einem Erwachsenen beugen muss.
    Was ist?
    Die Königinnen sagen, wir müssen zum Red Butte fliegen.
    Dann lass uns den Red Butte ansteuern. K'vin stellte den Befehl nicht infrage; er war froh, dass sein Drache offenbar bereit war, ihm Folge zu leisten.
    Der Red Butte war eine Landmarke in Keroon, die
    sich jeder Drache zu Übungszwecken einprägen musste, ein Lakkolith-Dom, der einfach nicht zu übersehen war. Dort brachte man die aufgekratzten, verstörten Drachen zur Landung. Die Augen der Königinnen glommen in einem feurigen Rot, und ein paar der Bronzedrachen waren so erregt, dass ihre Facettenaugen hektisch pulsierten.
    K'vin war beinahe erleichtert, als er sich von Charanths Rücken schwingen durfte. Doch er und die anderen Reiter blieben dicht bei ihren Tieren, damit der Kontakt nicht abriss. Während die braunen und bronzenen Reiter auf ihren Drachen sitzen blieben und versuchten, sie zu beruhigen, trafen sich die Weyrführer zu einer Besprechung.
    M'shall ergriff als Erster das Wort. »Das hätte auch schief gehen können«, verlautbarte er. »Mit dieser Reaktion hat wohl keiner von uns gerechnet.«
    »Der typische Fehler von Leuten, die eine Gefahr nur aus der Theorie kennen«, meinte Irene und streifte sich die Fliegerkappe ab. Ihr Gesicht war blass.
    K'vin warf einen Blick auf Zulaya, die sich den
    Schweiß von der Stirn wischte. Ihm dämmerte, welche Überzeugungskraft die Königinnenreiterinnen hatten 427
     
    aufbringen müssen, um den Tieren ihren Willen aufzu-zwingen.
    »Die Drachen sind darauf konditioniert worden, Fäden anzugreifen, sowie sie welche sehen«, fuhr M'shall fort.
    Dann fing er plötzlich an zu lachen. »Wie konnten wir das nur vergessen! Wir sind schon ein toller Haufen!«
    Alle stimmten in das Gelächter ein, auch G'don mit
    seinem Bass und Laura mit ihrem ansteckenden Kichern. Dadurch löste sich die aufgestaute

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