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Drachenauge

Drachenauge

Titel: Drachenauge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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extremen Wetterbedingungen, Vulkane brechen
    aus, kosmische Anzeichen sind selbst mit bloßem Auge sichtbar. Wenn sich die Skeptiker und Zauderer in Zukunft durchsetzen – vielleicht, weil es ihnen widerstrebt, eine blühende Wirtschaft und ein zufriedenes Gemeinwesen aus dem Gleichgewicht zu bringen –, dann trifft ein Fädenfall den Planeten völlig unvorbereitet, und alles, was wir mit unseren Händen …« – in einer theatralischen Geste hob er beide Arme – »aufgebaut haben, würde vernichtet.«
    Lautstark widersprach man der düsteren Prophe—
    zeiung.
    »Nicht so hastig«, verteidigte sich Clisser. »Es könnte ohne weiteres passieren. Der beste Beweis dafür ist Lord Chalkin. Bereits jetzt ist der größte Teil unseres technischen Wissens verloren gegangen. Wissenschaftler und Techniker der alten Generation sind längst tot.
    Wir brauchen eine Art unzerstörbares Gesetzeswerk,
    das die Menschen unterweist, was es mit den Fäden auf sich hat. Richtlinien, die so abgefasst sind, dass sie Jahrhunderte überdauern und jeder Generation aufs Neue als Lehrbuch dienen, damit man sich für die Katastrophe rüsten kann.«
    »Besteht eine Möglichkeit, dieses alte Administrationsgebäude in Landing zu finden?«, fragte Paulin
    S'nan.
    »So kurz vor einem Fädeneinfall käme eine neuerliche Suche ohnehin zu spät«, mischte sich M'shall ein.
    »Außerdem beginnt dort die heiße Jahreszeit, was Aus-grabungstätigkeiten zur Qual macht. Aber ich stimme Clisser aus vollem Herzen zu. Wir benötigen eine Art Schutzmechanismus. Etwas, das Ignoranten und Zweifler wie Chalkin den Wind aus den Segeln nimmt und eindeutig beweist, dass die Fäden kein Mythos sind, den sich unsere Vorfahren ausgedacht haben.«
    »Aber wir bewahren die Berichte doch auf …«, meinte Laura vom Ista-Weyr.
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    »Und wieviel Plasfilm ist noch vorrätig?«, fragte Paulin scharf. »Ich weiß, dass Fort kaum noch über welchen verfügt. Und ihr alle wisst, was mit unserem Archiv geschehen ist.«
    »Sicher. Aber wir besitzen Papier …« Unsicher blickte sie die Burgherren von Telgar an, Tashvi und Salda.
    »Woher wollen wir wissen, wie viel Wald den Fädenfall überstehen wird?«, hielt Tashvi ihr entgegen. »Meine Holzfäller arbeiten bereits im Akkord, und die
    Papiermühle ist Tag und Nacht in Betrieb.«
    »Natürlich tun wir alles, um die Wälder zu schützen«, wandte K'vin ein, obwohl er sich insgeheim fragte, ob sich der ganze Aufwand überhaupt lohnte. Selbst die Fäden, die sich ins Erdreich eingruben, konnten innerhalb kurzer Zeit riesige Waldflächen zerstören.
    »Daran zweifelt niemand«, lenkte Salda ein. »Und
    wir horten so viel Papier wie möglich. Aber niemand von uns ist imstande, präzise Vorhersagen zu machen, was den Fädenfall überleben wird und was nicht. Als Tarvi Andiyar seine Niederlassung gründete, fand er die meisten Bergflanken kahlgefressen vor. So steht es in seinem Bericht. Zehn Jahre vor Ende des Fädenfalls war seine Festung vollgestopft mit Sämlingen aller Art, die nur darauf warteten, ins Freiland ausgepflanzt zu werden. Wir hatten lediglich Glück, dass rund dreißig Jahre nach dem Ausklingen des Fädenfalls die natürliche Pflanzensukzession einsetzte.«
    »Das ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt, den wir für künftige Generationen aufzeichnen sollten«, meinte
    Clisser.
    »Das ultimative Know-how«, kommentierte Mairi
    vom Hochland.
    »Wie bitte?«
    »Zu wissen, wie man sich nach dem Ende eines Vorbeizugs verhält, ist genauso wichtig wie eine Schulung in Fädenbekämpfung«, erwiderte sie in einem Tonfall, als verstünde sich dies von selbst.
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    »Zuerst müssen wir fünfzig hektische Jahre überleben …«, warf Salda ein.
    »Lasst uns auf das eigentliche Thema zurückkommen«, bestimmte Paulin, indem er sich erhob. »Zusam-menfassend kann man sagen, dass wir einen dauer—
    haften, unzerstörbaren, unzweideutigen und simplen
    Mechanismus finden müssen, um die periodische Wie—
    derkehr des Wanderplaneten anzukündigen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Wir könnten Lehrsätze in Metallplatten eingra—
    vieren und diese in jeder Burg und in jedem Weyr
    anbringen, wo sie nicht zu übersehen sind«, legte Kalvi nahe. »Zusätzlich müssten sie die Sextanten-Messwerte enthalten, die einen Vorbeizug ankündigen.«
    »Schön und gut, so lange es einen Sextanten gibt und jemanden, der ihn zu benutzen versteht«, warf Lord
    Bastom ein. »Doch was passiert, wenn der letzte Sextant unbrauchbar geworden

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