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Drachenblut 01 - Die Väter

Drachenblut 01 - Die Väter

Titel: Drachenblut 01 - Die Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Herzberg
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einen sicheren Stand gefunden. Wieder und wieder schlug er auf den
Kopf des Drachen ein. Ohne jedoch sichtbare Schäden zu verursachen - ganz im
Gegenteil. Siegfried erkannte, dass sein Schwert unter dem harten Panzer des
Drachen mittlerweile stark gelitten hatte. Es wäre nur noch eine Frage der
Zeit, bis die Klinge endgültig bräche. Nun allerdings geschah etwas, womit er
nicht gerechnet hatte. Der Drache sprang, mit einem einzigen Satz, auf den
Felsvorsprung, auf dem sich Siegfried, bis dahin, relativ sicher gewähnt hatte.
Er landete unmittelbar vor seinen Füßen, sodass er jeglichen Halt verlor und
wie ein hilfloser Käfer auf dem Rücken landete. Das Maul des Drachen hatte er
direkt vor seinem Gesicht. Der Atem dieser Bestie stank nach Tod und Verderben
und brannte in seinen Augen wie Feuer. Es war vorbei. Er hatte seinen Gegner
gründlich unterschätzt. Nun war es Zeit zum Sterben. Ernüchtert schloss
Siegfried die Augen und erwartete nur noch den finalen Biss, welcher ihn vom
Leben zum Tode befördern sollte - aber es kam anders ...
    »Lass
ab von meinem Herren, du widerliches Scheusal«, hörte er plötzlich Kates
kreischende Stimme durch die Höhle schallen. Das tapfere kleine Mädchen hatte
er völlig vergessen. Jetzt konnte er auch sehen, was sie getan hatte. Sie hing
am Schwanz des Drachen und hielt diesen fest umklammert. Das Untier quittierte
diese unerwartete Störung mit einem grimmigen Schnauben. Wütend schlug die
Bestie nun mit ihrem dornigen Schweif um sich. Kate hingegen, die am Selbigen
wie festgeklebt erschien, schrie ohne Unterlass und schaffte es damit sogar,
den Drachen zur Umkehr zu zwingen. Erneut sah Siegfried den tödlichen Schwanz
nur eine Handbreit entfernt an sich vorbeirasen. Fast glaubte er noch ein
Lächeln in Kates Gesicht zu erkennen, bevor der Drache es schaffte, sie an die
gegenüberliegende Felswand zu schleudern. Wie tot blieb sie am Fuße des Felsens
regungslos liegen. Siegfried war sich sicher darüber, dass es keine Rettung
mehr für sie gäbe. Der Drache hingegen stand auf dem Felsvorsprung und schaute
auf sein Werk hinab. Wenn es überhaupt eine Chance gab, dieses Monster zu
töten, so bot sich nun die einzige Möglichkeit hierzu. Das Untier schien seinen
Widersacher völlig vergessen zu haben. Stattdessen machte es nun Anstalten vom
Felsen hinunterzuspringen. Vermutlich um die arme Kate mit Haut und Haaren zu
verspeisen. Siegfried sammelte all seine Kräfte und sprang von hinten auf den
Drachen, um im Nacken desselben Halt zu finden. Den tapferen Helden im Genick
warf sich das Monster nur einen Atemzug später hinab und landete unmittelbar
vor Kate. Diese schien nach wie vor ohnmächtig zu sein und verpasste somit
einen denkwürdigen Augenblick. Siegfried hatte sein Schwert fest in der Hand
und rammte der Bestie den Stahl nun von unten in die Kehle hinein. Diese war
der einzig verletzliche Punkt an diesem Untier. Kraftvoll riss er die Klinge
ruckartig nach oben. Ein ellenlanger Schnitt war die Folge, aus dem das Blut
des Drachen wie eine Fontäne hinausschoss. Es bestand kein Zweifel daran, dass
die Bestie nun ihr Leben auszuhauchen hätte. Ein letztes Mal bäumte sich der
Drache auf, um direkt danach, mit einem Urschrei nach vorne zu fallen.
    Siegfried
war erschüttert, denn er vermutete Kate unter dem Kopf des Drachen - und er
hatte Recht. Die sterbende Kreatur war, im Moment ihres Todes, direkt auf das
Mädchen gestürzt. Zwei der Dornen bohrten sich deutlich sichtbar in ihren Bauch
- eine Rettung war ausgeschlossen.
    Vom
Schock erstarrt, wollten Siegfried nicht einmal seine Glieder gehorchen. Er
schaute auf Kates Gesicht hinunter. Ihre Augen waren offen und erneut, so
unpassend es auch erschien, lächelte sie sogar zaghaft.
    »Reibe
dich mit seinem Blut ein«, flüsterte sie kraftlos. »Reibe dich ein und seine
Kraft und Härte werden auf dich übergehen.«
    Siegfried
rollte sich auf den Boden und robbte zu Kate hinüber. Vorsichtig hob er ihren
Kopf aus dem Staub und küsste ihre Stirn.
    »Tue
es, solange das Blut noch warm ist«, fügte sie matt hinzu - kaum mehr hörbar.
     Ohne
noch ein weiteres Wort zu sprechen, starb sie in Siegfrieds Armen.
    Der
sonst so unerschrockene Ritter war wie gelähmt. Er weinte und konnte Kates
Gesicht nur noch durch einen Schleier von Wut und Verzweiflung hindurch
erkennen. Dieses tapfere Kind hatte ihm das Leben gerettet. Stets war es ihr
gelungen, allen ein Lachen ins Gesicht zu zaubern. Und nun war sie hier
gestorben - in

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