Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Fingolf, bedrachteten es geradzu als ihre Pflicht, ihre Erfrahrungen weiter zu geben. Insbesondere Fingolf, der als alter Golddrache Daelbar selten verließ, war als geduldiger und kompetenter Lehrer geschätzt. Obwohl Fingolf jeden Drachen, egal welcher Art er war gleich gerne mochte, lag sein Hauptaugenmerk auf Mithval. Der alte Fin wusste, das Mithval durch seine enorme Größe stärker mit der Flugphysik zu kämpfen hatte, als die grazilen Grasdrachen. Und so erhielt der schwarze Drache einige private Extrastunden durch Fin. Über die Zeit entwickelte sich zwischen Fin und Mithval eine Freundschaft, so wie zwischen einem großen und einem kleinen Bruder, obwohl ein paar hundert Jahre zwischen beiden lag.
»Das nennst du fantastisch? Dann warte mal ab!«
Mithval legte seine Flügel ein wenig an und schoß mit rasender Geschwindigkeit in einer Parabelbahn abwärts Richtung Tal. Wenige Meter über der Erde fing er sich ab und jagte wieder in die Höhe.
»Scheiße, dass ist der helle Wahnsinn! Ich hoffe, du weißt, was du tust?«
»Nöh!« , meinte Mithval und flog einen Looping.
Obwohl der Drache die aberwitzigsten Flugmanöver absolvierte, hatte Gilfea keine Sekunde lang das Gefühl, sich nicht in absoluter Sicherheit zu befinden. Trotz seiner anderslautigen Behauptung wusste der Drache ganz genau, was er tat.
»Erinnerst du dich? Im Vulkankessel hatte ich es dir versprochen. Als unsere Freunde angeflogen kamen, sagte ich zu dir...« »~ > Eines Tages, werden du und ich, wir beide, zusammen fliegen! < Ich habe es nicht vergessen. Mithval, ich danke dir. Du bist ein ganz besonderer Drache und der beste Freund, den ich mir vorstellen kann. Komm laß und zurück fliegen.«
Noch während Gilfea sprach, hatte Mithval bereits den Rückflug angetreten. Wenig später landeten sie, als letztes Paar, auf dem Flugfeld, wo sie von den anderen und einem schmunzelnden Lehrer bereits erwartet wurden.
»Für heute machen wir Schluß. Morgen machen wir weiter...«, verkündete der Lehrer.
»Ich hätte da noch eine Frage.«, meldete sich ein Schüler namens Zerovian, »Mir ist der Zweck dieses Kurses nicht klar. Wir haben nur gelernt, wie man auf einen Drachen rauf kommt. Das Fliegen übernimmt unser Drache. Wozu also der Kurs.«
Der Lehrer nickte, dies war eine häufig gestellte Frage.
»Es geht nicht darum zu lernen, wie euer Drache fliegt. Es geht darum zu lernen, mit dem Drachen zu fliegen. Wenn ihr zusammen unterwegs seid, ist es die Aufgabe des Reiters, den Kurs zu bestimmen. Ihr übernehmt die Führung. Was wir euch beibringen werden ist, wie ihr mental eins werdet mit eurem Drachen. Im Moment könntet ihr eurem Drachen sagen: > Flieg mich dort hin! < Am Ende dieses Kurses wird diese Art der Kommunikation nicht mehr notwendig sein. Wenn ihr zu einem bestimmten Punkt hinfliegen wollt, dann tut ihr es einfach, ohne auch nur einen Gedanken darüber verschwenden zu müssen. «
»Ich verstehe.«, meinte Zerovian.
»Nein, nicht ganz.«, meinte der Lehrer, »Es geht um etwas anderes. Es geht darum, dass ihr zwischen den Welten fliegen wollt. Jenseits von Zeit und Raum müsst ihr wirklich ein Wesen sein. Euer Denken muß eins sein.«
Ich mag es nicht zwischen den Welten zu fliegen. Es ist saukalt, dass einem der Arsch abfriert, während man gleichzeitig das Gefühl viel zu viel getrunken zu haben...
Obwohl, die Lightshow ist geil!
Kasimir N'Gardo Seele des Golddrachens Fingolf
Die Zeit verging wie im Flug. Gilfea, Tom, Xu, Franziscus und Mithrandor entwickelten sich zu einem perfekt eingespielten Team. Man unterstützte sich gegenseitig. Tom, der Zwerg, zeigte eine erstaunliche Begabung bei allem, was mit Sprachen zu tun hatte. Keine schien zu kompliziert zu sein, als dass er sie nicht innerhalb weniger Wochen beherrschte. Nicht nur war er in der Lage Bücher oder andere Formen der Schriftspeicherung fließend zu lesen, er konnte sich, soweit die Sprache gesprochen werden konnte, sogar in ihr fließend artikulieren. Gilfea war selbst Zeuge, als sich Tom wechselweise in Sindarin, Eisenbergorkisch und Xinuwendax unterhielt, obwohl letzteres nicht gesprochen wird, sondern aus komplexen farbigen Lichtmustern besteht.
Aber Tom beherrschte die Sprachen nicht nur, er konnte sein Wissen auch vermitteln. Bei Tom lernten die anderen der Gruppe das, was sie bei ihren Lehrern nicht lernten. In gewisser Weise galt dies auch für Xu, allerdings für ein völlig anderes Themengebiet. Xu stand voll in der Tradition ihrer Mutter. Xu
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