Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
landeten. Mithval setzte Gilfea vor sich ab. Der Drache stand vor seiner Seele und sah ihn drachenuntypsich ernst an.
»Gilfea, Seele von Mithval, von heute an, bist du ein wahrer Drachenreiter. Ich erneuere den Bund zwischen uns. Ich bin ein Teil von dir und du bist ein Teil von mir. Wir sind eins. Gilfea, sie mich an! Schau her und erkenne, wer ich wirklich bin. Ich bin Mithval, der Einzigartige. Mithval der Mithrildrache und du bist meine Seele!«
Mithval breite seine Flügel aus, erhob sich zur vollen Größe. Seine schwarze Haut begann zu glänzen. Das Schwarz gewann an Tiefe, als könne man in die Haut hineinsehen, dabei veränderte sich die Farbe ins silberne, ohne die schwarze Färbung zu verlieren. An den Schuppenrändern schien sich das Licht zu brechen und in allen Farben des Regenbogens reflektiert zu werden. Mithval strahlte silberschwarzglänzend mit einem Hauch Gold, dass die kühle Strenge des Mithrils brach.
Dieser Drache war einzigartig. Es hatte niemals einen wie ihn gegeben und würde nach ihm auch niemals einen wie ihn geben. Mithval war der Drache der Drachen.
Gilfea fehlten die Worte.
»Aber das bleibt unter uns, Ok?« , kiecherte Mithval und faltete sich wieder zusammen. Zurück blieb ein mattschwarzer Drache unbekannter Gattung.
»Wow! Bist du sicher, dass du wirklich die richtige Seele ausgesucht hast?«, überkam Gilfea ein Anflug von Selbstzweifeln. Er hatte gesehen, wieviel Verantwortung Franciscus mit einem Golddrachen übernommen hatte. Was würde da erst auf die Seele eines Mithrildrachens zukommen?
»Du bist absolut der Richtige! Außerdem, denk an den Aufreißfaktor. Wenn du da vor einem knackigem Typen stehst, kannst du sagen: > Hey, willst du mal meinen Mithrildrachen sehen? < Wenn das nicht zieht?«
»Oh, Junge, du bist sowas von schräg drauf. Erst offenbarst du mir, dass du sowas, wie eine limitierte Drachenspezialedition bist, um im gleichem Moment zu sagen, dass ich dich zum angeben und abschleppen verwenden soll?«
»Jep!«
»Ich wusste es, ich bin mit einem verückten Drachen verbunden! Hilfe! Sanitäter! Mein Drache ist Größenwahnsinnig!«
»Endlich wird dein Humor besser!«
»Ich geb's auf! Du hast gewonnen.«
»Natürlich, wer sonst?«
»Laß uns zurückfliegen.«, meinte Mithval mit seiner akustischen Stimme, »Und bitte...«
»Ich weiß! Du brauchst es nicht zu erwähnen. Kein Wort über dein tatsächliches Wesen. Ich weiß, was du denkst. Die Welt ist noch nicht reif, für einen Mithrildrachen.«
»Natürlich, weißt du was ich denke. Wir sind eins!«
»Für immer und ewig!«
***
Der Rückflug war um kein Jota weniger spektakulär als der Hinflug. Die Ankunft in Daelbar hingegen war überraschend. Gilfea und Mithval wurden von einer ganzen Herde Drachen und ihren Reitern empfangen. Jedes Paar, dass abkömmlich war, kam zum Empfang der beiden, denn mit ihrem ersten Flug zwischen den Welten, hatten Gilfea und Mithval eine Grenze überschritten. Von nun an waren sie wirkliche Drachenreiter und wurden mit tosenden Beifall empfangen. Gilfea und Mithval wussten, was nun kömmen würde, schließlich hatte Gilfea alles über diesen Tag in der Schule gelernt. Wenn ein Drache und seine Seele das erste mal zwischen den Welten flogen, war dies die entgültige Besiegelung ihrer Verbindung. Von nun an waren sie wirklich ein Wesen. Dieses Ereignis sah man daher als eine Grenze zwischen zwei Lebensabschnitten an. Gilfea und Mithval waren ab sofort keine Schüler mehr, auch, wenn Gilfea seine letzten zwei Monate Untericht noch abschließen würde. Die beiden waren von nun an mündig und besaßen alle Rechte und Pflichten eines jeden Daelbaners.
Es war Turondur auf Toldin, der die beiden offiziell mit der entsprechen Grußformel empfing.
»Mithval und Gilfea! Der Rat von Daelbar grüßt Seele und Drache. Möge euer Wirken segensreich für die Welt sein. Daelbar heißt euch willkommen! Dies ist euere Stadt, dies ist eure Welt, dies sind eure Freunde. Mithval und Gilfea, die Drachen und Seelen verneigen sich vor euch, den neuen Bürgern Daelbars. Mitbürger, ehrt sie!«
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Elben sind ein Relikt einer längst vergessenen Epoche. Man ist versucht ihren aristrokratischen Dünkel und ihre Überheblichkeit als tradierte Volklore abzutuen. Ich halte diese Haltung hingegen für verharmlosend und gefählich. Im Gegensatz empfinde ich das Gebaren der Elben unserer Art und Lebensweise gegenüber äußerst diskriminierend und ehrverletzend.
Superindent Grobak für den
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