Drachenblut 1 - Kreuzungen | textBLOXX
Gruppe von 6 Schülern und 6 Drachen. Mithval, der nun bereits seinen fünften Wachstumsschub hinter sich hatte, war zu einem wahren Monster herrangewachsen. Ein gigantischer, pechschwarzer Drache war er geworden und stach in Höhe, Flügelspannweite und Masse alle anderen aus. Die einzigen Drachen die noch mithalten konnten, waren die Silberdrachen und fast gleich groß, der alte Golddrache Fingolf. Die Lehrer und Drachenexperten, selbst die Drachen unter den Drachenexperten, waren ratlos. Niemand wusste, was für eine Art Drache Mithval eigentlich darstellte. Manche meinten, vieleicht wäre er eine neue Gattung, eben ein schwarzer Drache. Doch Mithval verneinte. Er war sich sicher, dass seine schwarze Farbe nicht endgültig war. Wobei er sich absolut sicher war, war, dass er nicht mehr viel wachsen würde. Dies war entscheident, denn Drachen im Wachstum sollten nicht versuchen mit ihren Seelen zu fliegen. In der Vergangenheit war es immer wieder mal zu schweren, wenn auch glücklicherweise nicht tödlichen Unfällen gekommen. Die größte Gefahr bestand darin, dass ein Drache als Nachwirkung eines Wachstumsschubs während des Flugs einen Krampf bekam. Dies war eine häufige Nebenwirkung und stellte ein echtes Risiko dar.
Da aber Mithval meinte, dass er vom Körperbau her ausgewachsen war, gaben die Flugleiter ihre Einwillgung, dass Gilfea und Mithval miteinander fliegen durften.
Gilfea hatte gerade alle Gurte auf einen festen, scheuerfreien Sitz geprüft, als sein Lehrer zu ihm kam.
»So, laßt mich mal sehen.«, der Lehrer prüfte ebenfalls alle Gurte und meinte schließlich, »Das sieht alles sehr gut aus. Mithval, wie fühlt sich das an? Drückt es irgendwo?«
»Nöh, alles sehr gut.«
Der Lehrer wandte sich allen Drachen und Reitern zu: »Also, als erstes werden die Drachen ohne euch fliegen. Ihr habt alle sehr gut gearbeitet. Kein Drache scheint das Gurtzeug und euren Sitz wirklich zu spühren. So soll es sein. Ein Sitz soll den Drachen nicht ablenken. Er darf nicht drücken und nicht scheuern. Trotzdem verändert er natürlich die Gewichtsverteilung und daran sollen sich eure Freunde ersteinmal gewöhnen. Also, meine Monster, ab in die Luft!«
Ein Drache nach dem anderem hob ab. Mithval, so das größte der Monster, wirbelte Unmengen von Luft auf, dass sich alle Anwesenden wegdrehen mussten. Man konnte auf die Idee kommen, dass er das absichtlich tat.
Die nächsten Minuten umschwirrten die Reptilien die Bergspitze und testeten, ob sich durch die Sitzkonstruktion ihr Flugverhalten geändert hatte. Als den Drachen klar war, was sich verändert hatte, begannen sie einer nach dem anderen punktgenau neben ihrer Seele zu landen.
»So! Alle wieder heil gelandet?«, fragte der Fluglehrer und schaute sich um, »Gut, dann wird es jetzt ernst. Die Reiter sollten jetzt mal versuchen, auf ihre Sattel zu kommen. Und... meine geflügelten Freunde... Seid nachsichtig mit euren Seelen. Sie stellen sie immer tolpatschig an.«
Womit der Lehrer recht hatte. Außer Gilfea, der etwas Erfahrung hatte, da er bei Lindor und Toldin schon mitgeflogen war, stellten sich alle angehenden Drachenreiter eher hilflos und ungelenk an. Selbst Gilfea wusste nicht, wie er auf Mithval heraufklettern sollte. Das Reptil war einfach gigantisch groß.
»Hilfst du mir?« , fragte Gilfea.
»Sicher!«
»Könntest du das auch etwas präziser machen?«
»Also, mir wäre es am liebsten, wenn du über meinen linken Flügel (Das ist von dir aus rechts) hinaufkletterst.«
»Warum links?«
»Das ist meine Schokladenseite.«
Mithval winkelte seinen linken Flügel an, so dass eine Art Treppe entstand.
»Bist du sicher, dass ich dir nicht weh tue, wenn ich auf deinen Flügel treten?«
»Es wird mich umbringen!« , meinte Mithval mit todernster Stimme.
Gilfea zuckte einem mit seinen Schultern und kletterte los. Natürlich ließ Mithval Gilfea Bemühungen nicht unkommentiert.
»Au! ... Uh! ... Autsch! ... Ahhhh! ... Nein, du Trampel...«
Auf seinem Reitsattel angekommen, meinte Gilfea: »Du bist ein hoffnungsloser Quatschkopf!«
»Ja, aber so magst du mich doch am liebsten!« , kiecherte Mithval.
»Oh, mein Gott!«, tönte es vom Flugfeld. Der Leher hechtete von Drache zu Drache und hatte alle Hände damit zu tun, zu verhindern, dass die angehenden Reiter von ihren Drachen purzelten. Manche stellten sich wirklich sehr unbeholfen an.
»Ihr müsst euch untereinander abstimmen!«, der Lehrer holte tief Luft, »Oh Mann, dass wird ein langer
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