Drachenblut
ist.«
»Ob sie gegen diesen Erreger immun sind?«, mutmaÃte Lorana. Es kam ihr zwar unwahrscheinlich vor, weil die Wachwehre und die Drachen eng miteinander verwandt waren, aber gänzlich ausschlieÃen mochte sie diese Möglichkeit nicht.
Kâtan kam herbeigeschlendert und hatte den letzten Teil der Unterredung mitgehört. »Wenn die Wachwhere tatsächlich gegen den Erreger gefeit sind, dann könnten sie doch gegen die Fäden kämpfen.«
Kindan dachte kurz über die Bemerkung nach, doch dann schüttelte er den Kopf. »Wachwehre sind Nachttiere und extrem lichtempfindlich. Bei Tag sind sie zu kaum etwas nütze, und die Fäden regnen tagsüber ab.«
»Aber auch des Nachts«, ergänzte Kâtan. Etwas an seinem Einwand machte Lorana zu schaffen, doch sie wusste nicht genau, was ihr aufgefallen war.
Ehe sie ihr Gedächtnis durchforsten konnte, fing Mâtal an zu sprechen, und sie vergaÃ, worüber sie nachgrübeln wollte. »Vielleicht sind Wachwhere in der Tat immun gegen diese Krankheit, doch das bedeutet noch lange nicht, dass sie den Erreger nicht weitergeben können. Angenommen, Nuella käme zu uns und brächte einen Wachwher mit â das könnte ungeahnte Folgen haben. Er selbst könnte als Ãberträger fungieren, oder sich hier anstecken und später die gesamte Wachwherkolonie in der Burg in der Tiefebene infizieren.«
Kindan nickte zustimmend. »Richtig. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.« Er wandte sich an Mâtal. »Du hast Recht, wir sollten diesen Plan wirklich nicht weiter verfolgen.«
»Schade«, seufzte Kâtan.
Mâtal zog nachdenklich die Brauen zusammen. »Aber unter Umständen könnten wir Nuella doch einbeziehen.« Interessiert blickten die anderen ihn an. »Sie traf Lorana bei der Gegenüberstellung, und vielleicht sind Nuella und Lorana in der Lage, mit den Wachwheren mentale Bilder auszutauschen.« Er zuckte die Achseln. »Lorana könnte nicht selbst mit den Wachwheren in Kontakt treten, aber die Wachwhere sind eventuell imstande, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.«
»Ein brillanter Einfall«, rief Kindan begeistert. »Wir werden sofort versuchen, ob es so klappt, wie du es dir vorstellst.« Er packte Lorana beim Arm. »Komm mit, Lorana, wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen.«
Mâtal winkte ihnen hinterher und setzte eine Miene auf, die beinahe fröhlich wirkte. »Ein Problem weniger, mit dem ich mich befassen muss«, wandte er sich an Kâtan.
»Hmm«, brummte Kâtan zweifelnd.
Mâtal warf ihm einen fragenden Blick zu.
»Du hast dich um eine Bürde erleichtert, aber Lorana eine neue Pflicht aufgehalst«, erklärte der Heiler.
»Ist sie den überarbeitet?«, erkundigte sich Mâtal.
»Wir sind alle überarbeitet!«, versetzte Kâtan. »Vor allen Dingen du, seit Breth in den Tod gegangen ist. Aber bald wird es einen Paarungsflug geben, und Tullea reitet die Höchste Königin.«
Mâtal hob die Brauen und bedeutete dem Heiler, er möge fortfahren.
»Ich mache mir Sorgen«, gestand Kâtan, »dass Tullea auf Lorana eifersüchtig werden könnte. Das Mädchen mit ihren speziellen Talenten wird immer wichtiger für den Weyr, und ich weià nicht, ob Tullea so souverän ist, das zu verkraften, sollte sie nach dem Paarungsflug zur Ersten Weyrherrin aufsteigen.«
Mâtal kniff die Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und nickte. »Tuella hat sich sehr zu ihrem Nachteil verändert, seit der Hochland-Weyr vor drei Planetenumläufen aufgegeben wurde.«
»Vielleicht hatte sie dort einen Liebhaber«, mutmaÃte Kâtan.
Mâtal schnaubte. »Davon ist mir nie etwas zu Ohren gekommen.« Er schüttelte den Kopf. »Soweit ich weiÃ, kassieren die Weyrleute vom Hochland immer noch die Zehntsteuer von den Pächtern ein, aber ohne eine Gegenleistung zu erbringen.«
Kâtan legte den Kopf schräg und musterte den Weyrführer aus schmalen Augenschlitzen. »Hältst du es für möglich, dass sie etwas über die Krankheit in Erfahrung gebracht haben?«
Mâtal furchte die Stirn und schaute nachdenklich. »Ich wüsste nicht, wie das hätte geschehen sollen. Aber Dâvin und Sonia waren immer ein wenig seltsam. Vielleicht sind sie noch schrulliger geworden.«
Kâtan zuckte die Achseln.
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