Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
siebenhundert Mutationen, und einige davon sind bösartig.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: »Wir könnten den Menschen ein Grundwissen über Genetik beibringen, wie man gezielt durch Selektion Pflanzen und Tiere züchtet und so fort. Aber was nützten ihnen Erkenntnisse über Genom-Manipulation – wie man defekte Gene erkennt und repariert  – wenn sie mit diesem Wissen ja doch nichts anfangen können?«
    M’hall schnitt eine Grimasse. »Glaubst du denn, dass Pern keine Zukunft beschieden ist?«
    Â»Das hatte ich nicht gemeint. Es besteht immer die Chance, dass in ferner Zukunft – vielleicht in tausend Jahren oder so – die Perneser wieder imstande sein werden, dort anzuknüpfen, wo die ersten Kolonisten ihre Spuren hinterließen. Vielleicht ist dann der Bildungsstand so hoch, dass man all die Technologie, die damals in Landing zurückgelassen wurde, wiederentdeckt, oder sogar einen Kontakt mit der Yokohama und den anderen Raumschiffen, die im Orbit kreisen, herstellt. Wenn das passiert, steht das gesamte Wissen, das wir von den Außenwelten hierher mitbrachten, unseren Nachfahren wieder zur Verfügung. Was sie dann damit anfangen werden, liegt natürlich bei ihnen«, schloss sie.
    Â»Dann machst du dir also nur wegen der nahen Zukunft Sorgen?«
    Windblüte schüttelte den Kopf. »Wenn das so einfach wäre. O nein, M’hall, aufgrund meiner Ausbildung durch die Eridani sorge ich mich um den ganzen Planeten, und das langfristig, auf eine unabsehbare Zeit hin.«
    M’hall nickte mitfühlend. »Ich teile deine Sorgen, Windblüte.« Dann verzog er den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Und falls noch etwas vom Himmel fällt – lass es mich wissen. Solltest du Lösungen für die Probleme finden, die uns derzeit bedrücken, gibt mir Bescheid. Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dir zu helfen.«

    Â»Danke, M’hall. Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest.«
    Als sie auf den Innenhof hinaustraten, wo Brianth wartete, blickte M’hall auf die kleine alte Dame hinab und meinte freundlich: »Weißt du, Windblüte, du solltest dir eine längere Zeit der Ruhe gönnen. Du brauchst Urlaub.«
    Als er ihre geschockte Miene sah, drohte er ihr scherzhaft mit dem Finger. »Eine Auszeit würde dir gut tun. Wenn du dich an einem hübschen Ort erholen möchtest, zum Beispiel in einer gemütlichen Hütte an einem tropischen Strand, brauchst du mir nur eine Nachricht zukommen zu lassen, und ich bringe dich überallhin.«
    Windblüte öffnete den Mund, um zu protestieren, doch ehe sie ein Wort äußerte, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck. Ein nachdenklicher Blick trat in ihre Augen, die plötzlich unternehmungslustig funkelten wie die einer sehr viel jüngeren Frau.
    Â»Danke, M’hall. Ich verspreche dir, ich lasse mir dein Angebot durch den Kopf gehen. Warum eigentlich nicht …?«

13

    Â 
    Drachen steig,
Drachen flieg,
Drachenreiter, hol den Sieg!
Nimm Feuerstein,
Spuck aus die Flammen,
Verbrenn die Fäden,
Die Luft mach rein!
    Â 
    Â 
    Benden Weyr, Dritter Vorbeizug,
Vierter Tag, NL 508
    Â 
    Â 
    Â» H eute üben wir mit gemischten Geschwadern«, verkündete M’tal am nächsten Morgen. Der gesamte Weyr hatte eine lange, harte Nacht hinter sich. Vom späten Abend bis in die frühen Morgenstunden hörte man das qualvolle Stöhnen und das Wehklagen der verletzten Reiter und Drachen. Noch vor Morgengrauen waren zwei weitere Drachen ins Dazwischen gegangen.
    Beim ersten Licht der Dämmerung hatte M’tal die Geschwaderführer zusammengerufen.
    Â»Wir brauchen nicht nur das Training, um für den nächsten Kampfeinsatz fit zu sein, sondern wir benötigen auch eine Ablenkung. Und das schaffen wir am besten, wenn wir uns auf unsere Pflichten konzentrieren.«
    Â»Was ist mit den kranken Drachen, M’tal?«, erkundigte sich jemand, der weiter hinten stand.
    Â»Die kranken Drachen werden geschont, J’ken«, erwiderte M’tal, der die Stimme des Fragenden erkannt hatte. »Natürlich nehmen sie an dem Training nicht teil.«
    Zustimmendes Gemurmel ertönte, und ein paar Männer murrten, das Training käme einen Tag zu spät.
    Mit erhobener Hand gebot M’tal Schweigen. »Gestern hatte noch keiner von uns jemals gegen die Fäden gekämpft. Aber durch

Weitere Kostenlose Bücher