Drachenblut
eintreten, wenn diese Krankheit hoch ansteckend ist und eine globale Epidemie verursacht.«
»Und wenn sie sich auf die Drachen überträgt.«
»Ganz genau!«
»Und was ist mit den Wachwheren?«, forschte Mâhall.
»Wenn diese Tiere in der Zukunft für Krankheiten anfällig sind, hätte das gleichfalls katastrophale Folgen. Aber speziell in die Wachwhere setze ich hohe Erwartungen.«
»Warum?«, fragte Mâhall.
»Vereinfacht ausgedrückt, stammen sowohl die Drachen als auch die Wachwhere von den Feuerechsen ab. Allerdings hat hier der Mensch künstlich nachgeholfen, indem er das Genom der Feuerechsen nahm, es veränderte und dann die Drachen und die Wachwhere schuf. Allerdings sorgte ich dafür, dass bei der Erschaffung der Wachwehre das ursprüngliche
Erbgut stärker verändert wurde als bei den Drachen. Ich baute einfach mehr Abweichungen ein.«
»Ich wusste schon immer, dass Drachen im Wesentlichen überdimensionierte Feuerechsen sind«, erwiderte Mâhall. »Aber als was würdest du dann die Wachwhere bezeichnen?«
»Als Vettern zweiten Grades der Feuerechsen. Die Wachwehre sind zwar mit ihnen verwandt, weisen aber erhebliche Unterschiede auf.«
»Könntest du jetzt noch das Genom der Drachen verändern, damit sie sich auÃer ihrer GröÃe noch in anderen Punkten von den Feuerechsen unterscheiden?«
»Vielleicht wäre das möglich«, räumte Windblüte ein. »Aber für diese Dinge braucht man Zeit, und ob die neuen Modifikationen ausreichen, um sie gegen die Krankheit immun zu machen, ist mehr als fraglich.«
»Warum arbeitest du nicht an einem Heilmittel für alle drei Arten â für die Feuerechsen, die Drachen und die Wachwhere?«
»Dazu weià ich zu wenig über den Erreger. Mir fehlen die grundlegendsten Mittel, um nach einem Heilmittel zu forschen.«
Nachdenklich strich sich Mâhall über das Kinn. »Wie viel Zeit muss deiner Ansicht nach vergehen, bis jemand auf den Gedanken kommt, Perlen anzufertigen und daraus Halsbänder für Feuerechsen herzustellen?«
»Möchtest du wissen, aus welcher Phase der Zukunft die Feuerechsen stammen?«
Mâhall nickte.
Windblüte zuckte die Achseln. »Ich habe keinen blassen Schimmer.«
»Aber in allzu groÃer Ferne kann diese Zukunft nicht liegen«, mutmaÃte Mâhall. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Feuerechsen groÃe Sprünge durch die Zeit unternehmen.«
»Die beiden Tiere, die bei uns landeten, waren krank und hatten die Orientierung verloren«, hielt Windblüte entgegen. »Ich weià zu wenig über Feuerechsen, um mir ein Urteil über ihre Fähigkeiten im temporalen Dazwischen zu erlauben. Vielleicht vermögen sie weitere zeitliche Entfernungen zu überbrücken, als wir es uns vorstellen können. Wir tappen total im Dunkeln.«
»Aber sie müssen schon einmal hier gewesen sein«, beharrte Mâhall. »Denn um hierher zurückzukehren, müssen sie ein exaktes Bild von der Ãrtlichkeit in ihrem Gedächtnis gespeichert haben.«
»Vielleicht hast du Recht â vielleicht auch nicht«, wog Windblüte vorsichtig
ab. Auf Mâhalls fragenden Blick hin ergänzte sie: »Ich habe erlebt, dass Feuerechsen sich an einer Person orientieren. Sie fixieren sich dann auf diesen Menschen, und die Umgebung, in der er sich aufhält, kann ihnen völlig unbekannt sein. Sie treffen ihr Ziel.«
Mâhall nickte. »Ja, davon habe ich gehört. Aber normalerweise begeben sie sich dorthin, wo sie schon einmal waren, und suchen sich als Fixpunkt eine vertraute Person aus. Und in Anbetracht der Tatsache, dass diese Echsen krank waren â¦Â«
Windblüte hob vorwurfsvolle eine Braue. Mâhall fing ihren Blick auf und lachte.
»Na schön«, setzte er von neuem an. »Die Diagnose überlasse ich dir. Glaubst du denn, dass sie in der Zeit zurückgesprungen sind, auf der Suche nach einem Menschen, den sie kennen?«
»Ich sagte bereits, dass ich es nicht weiÃ.«
Mâhall nickte und setzte eine nachdenkliche Miene auf. Nach einer Weile erkundigte er sich: »Glaubst du, dass du etwas unternehmen kannst?«
»Möglicherweise schon«, erwiderte Windblüte. »Doch zuvor muss ich mehr Informationen sammeln.«
»Fragt sich nur, wie. Woher sollst du neues Wissen bekommen â es
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