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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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ins Gesicht geschrieben stand. Deshalb wunderte sie sich nicht, als Lorana vor ihr zurückprallte. Für Salina wäre es eine Erleichterung gewesen, irgendjemandem für ihren Schmerz die Schuld zuzuweisen, aber dann siegte ihre Vernunft über die irrationalen Emotionen, und sie vergegenwärtigte sich, dass Lorana bald ihren eigenen Drachen durch die Krankheit verlieren würde. Obendrein ein blutjunges Tier, das sein Leben noch gar nicht gelebt hatte, im Gegensatz zu ihrer Breth, die in Stolz und Würde alt geworden war.
    Â»Meine Feuerechsen …«, plapperte Lorana drauflos, nicht imstande, sich zurückzuhalten. »Ich glaube, dass sie ebenfalls krank waren. Und dann muss ich ständig an meine Freunde J’trel und Talith denken – sie gingen für immer ins Dazwischen .« Sie schluckte ihre Tränen hinunter. »Ich war mir sicher, dass ich an der Ausbreitung der Krankheit schuld war. Ich stand schon im Begriff, von hier fortzugehen, ich wollte den Weyr endgültig verlassen. Aber dann kam alles anders, weil ich Arith für mich gewann. Ich konnte sie doch nicht zurücklassen, eine Trennung hätte sie umgebracht. Ich war ratlos, wusste nicht, was ich tun sollte.«
    Â»Du hast absolut richtig gehandelt«, beruhigte Salina das völlig aufgelöste Mädchen. »Du konntest Arith nicht im Stich lassen. Zu der Zeit war ich deine Weyrherrin, und nachdem du mit einem Drachen eine Partnerschaft eingegangen warst – wobei der Drache dich erwählt, und nicht umgekehrt, du hattest also gar keine Möglichkeit, dich zu sträuben –, hätte ich es niemals zugelassen, dass du dem Weyr den Rücken kehrst. Nimm es dir nicht so zu Herzen, Mädchen, wir werden das Problem gemeinsam lösen.«
    Â 
    Â»Das war eine dämliche, überflüssige, idiotische, unbedachte …«
    Â»Nicht aufhören!«, ermahnte K’tan Kindan, als der Harfner in seiner Litanei von Selbstvorwürfen innehielt. »Du hast ›töricht‹ vergessen.«

    Â»â€¦ törichte, plumpe, kindische …« Wieder verstummte Kindan und rang sichtlich nach Worten.
    Betrübt schüttelte K’tan den Kopf. »Ausgerechnet jetzt, wo du dich mit Verve in Selbstbeschimpfungen übst, gehen dir die Ausdrücke aus. Und das passiert einem Harfner!«
    Â»Was war nur über dich gekommen?«, fragte M’tal, der sich ihnen zugesellte.
    Kindan blies in einem schweren Seufzer den Atem aus und schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich weiß selbst nicht, was plötzlich in mich gefahren ist«, gab er zu. »Es war sehr dumm von mir! Dumm! Dumm! Dumm!« Jeder Ausruf wurde von einem Hieb mit der Faust gegen seinen Schädel begleitet.
    Â»Wie geht es Lorana?«, erkundigte sich K’tan bei M’tal. »Ich sah, dass Salina ihr hinterherging.«
    Â»Ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich das in Erfahrung bringen sollte.«
    Â»Du könntest Arith fragen«, schlug Kindan hoffnungsvoll vor.
    Â»Wohl kaum«, entgegnete M’tal frostig. Kindan schnitt eine Grimasse und senkte beschämt den Kopf.
    Â»Ich denke, ich sollte Lorana aufsuchen«, sagte er.
    Â»Nein, das wirst du nicht tun!«, widersprach M’tal energisch.
    Â»Du hast schon genug Ärger angerichtet«, legte K’tan nach.
    Â»Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gutmachen soll«, überlegte Kindan und blickte M’tal ratsuchend an.
    Â»Das dürfte dir in der Tat schwer fallen«, versetzte M’tal grimmig. »Die neue Weyrherrin scheint ziemlich nachtragend zu sein. Allerdings wüsste ich eine Möglichkeit, wie du ihr ein Friedensangebot machen könntest.« Auf Kindans hoffnungsfrohen Blick hin fuhr er fort: »Salina glaubt, diese speziellen Räume, die unsere Altvorderen angelegt haben, befinden sich hinter einer Gerölllawine in der Nähe der Brutstätten. Dort muss es in der Vergangenheit gewaltige Felsstürze gegeben haben, und die Räume könnten verschüttet sein.«
    Â»Meinst du vielleicht …?« K’tan richtete den Blick auf einen imaginären Punkt in der Ferne.
    M’tal nickte bekräftigend. »Ja, ich spreche von dem Geröllkegel auf dem Weg, den wir entlangpirschten, als wir Kandidaten für eine Gegenüberstellung waren und uns heimlich die Gelege anschauen wollten.«

    Â»Selbst als ich noch jung war, fand ich diesen Weg immer gefährlich«,

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