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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Weyrbewohner schlossen sich ihnen an, zumeist junge Burschen, die sich für die Arbeit der Bergleute interessierten. Kindan schickte ein paar Jungen nach oben in den Kraterkessel zurück, um die Gerätschaften der Bergleute herbeizuschaffen.

    Â»Du hast Recht, diese Arbeit stammt von unseren Vorfahren, und zwar den ersten Siedlern auf Pern«, sagte Dalor und strich staunend mit den Händen über die glatten Steinwände. Er nahm den bearbeiteten Fels näher in Augenschein. »Es sieht aus, als hätten sie das Gestein geschmolzen.«
    Â»So etwas in der Art dachte ich mir«, pflichtete Kindan ihm bei.
    Â»Aber so tüchtig waren sie nun auch wieder nicht.« Dalor hielt inne und begutachtete einen Teil der glatten Wand.
    Fragend hob Kindan die Brauen.
    Â»Schau dir das an.« Dalor zeigte mit dem Finger auf eine Stelle im Gestein. »Man sieht genau, wo der Fels geschichtet ist. Entweder unsere Vorfahren hatten gehofft, dass diese beiden Schichten sich nie übereinander schieben würden, oder sie hatten keine Ahnung, was diese Linien zu bedeuten haben.« Er deutete auf Felsen unterschiedlicher Färbung. »Die Farbe verrät es einem. Diese Schichten können sich gegeneinander verwerfen, zum Beispiel bei einem Erdbeben.«
    Interessiert betrachtete M’tal die Stelle.
    Â»Könnt ihr einen Durchbruch auf die andere Seite graben?«, fragte Kindan.
    Â»Nun, wir wissen nicht, wie mächtig dieser Felssturz ist«, antwortete Dalor.
    Â»Sehr dick kann er nicht sein«, mutmaßte M’tal. »Denn auf der anderen Seite befindet sich ja die äußere Flanke des Kraters.«
    Dalor nickte. »Wie viele Meter wären das ungefähr? Fünf bis sechs?«
    M’tal runzelte die Stirn und dachte nach. »Ja, das käme hin.«
    Â»Dann dürfte es ziemlich schnell gehen, einen Durchbruch zu schaffen, Dalor«, warf ein anderer Kumpel ein. »Wenn der Fels an der Spannungszone zwischen den einzelnen Schichten nachgab, sind höchstens ein, zwei Meter Gestein von der Decke herabgefallen.«
    Â»Gut, dass du darauf hinweist, Regellan. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht«, erwiderte Dalor. Verstohlen flüsterte er Kindan zu. »Es hat sich herausgestellt, dass unser Regellan ein sehr kluger Kopf ist. Ich brachte ihn unter anderem mit, weil er sich eine Meinung über diesen Weyr bilden soll.«
    Â»Er kann sich gern alles ansehen, was er möchte«, entgegnete Kindan. Er entsann sich, dass Regellan als Lehrhauer in das Bergwerk Natalon gekommen war, zu einer Zeit, als er selbst in die Harfnerhalle übersiedelte.
    Dalor lächelte. »Ich hatte gehofft, dass du das sagen würdest.« Dann deutete er auf den Felssturz. »Zuerst räumen wir die Brocken weg.«

    Danach teilte Dalor unverzüglich seine Männer für die verschiedenen Räumungsarbeiten ein. Höflich bat er Kindan und M’tal, sie sollten den Gang verlassen. »Ihr tragt keine Schutzhelme. Wir rufen euch, sowie wir hier fertig sind.« Derweil fingen seine Leute schon an, sich mit Schaufeln und Pickeln über den Gesteinsschutt herzumachen.
    Kindan lud Renna und M’tal in sein Quartier ein. Während Renna sich staunend die vielen Musikinstrumente anschaute, wandte sich der Harfner an M’tal: »Ein tüchtiger Bergarbeitertrupp kann in einer Schicht ungefähr einen Meter Fels bewegen.«
    Â»Ich könnte mir vorstellen, bei losem Gestein ginge es schneller«, bemerkte Renna.
    Kindan schüttelte den Kopf. »Im Gegenteil, das ist schwieriger, weil immer noch Brocken aus der Decke brechen können, und mitunter rutscht eine ganze Lawine nach, wenn man einen einzigen Stein entfernt.«
    Renna nickte. »Das sehe ich ein. Aber Dalor weiß sicher, was er tut. Außerdem hatte er nicht vor, sich allzu lange hier aufzuhalten.«
    Â»Ich rechne es ihm hoch an, dass er überhaupt hergekommen ist«, warf M’tal ein.
    Â»Es ist uns eine Ehre, den Drachenreitern zu helfen«, erklärte Renna in einem Ton, der eindeutig verriet, dass auch sie ein Wort mitzureden hatte. Die Entscheidung, den Weyr zu unterstützen, stammte also nicht nur von Dalor, Renna stärkte ihm offenkundig den Rücken.
    Kindan und M’tal schmunzelten ein bisschen, als Renna sich so für sie ins Zeug legte. Sie erinnerten sich noch gut, dass sie schon als Kind ihre festen Überzeugungen hatte und sich nicht scheute, diese laut

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