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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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hat selbst in Gruben gearbeitet und kennt sich mit Bergstürzen aus. Kindan dürfte genau der richtige Mann sein, der mit solchen Problemen fertig wird.«

    Â»Und wenn ihm die Sache doch über den Kopf wächst, was dann?«
    Â»Sollte er nicht imstande sein, uns zu helfen, dann weiß er mit Sicherheit, wo wir fachkundige Unterstützung herbekommen.« M’tal mimte einen Bergmann, der mit zwei Händen einen Pickel schwingt. Salina lächelte und zeigte auf den Ausgang ihres neuen, luftigen Weyrs.
    Â»Ich finde Tulleas Vorschlag, Kindan heute Abend singen zu lassen, gar nicht mal übel«, meinte sie, als sie sich anschickten, die vielen Treppenfluchten hinunterzusteigen, die zum Grund des Weyrkessels führten.
    Â»Mmmm?«
    Â»Nun, er hat eine sehr schöne Stimme, und etwas Unterhaltung kann dem ganzen Weyr nur gut tun. Wir brauchen dringend Aufmunterung.«
    Â»Dann lass uns hoffen, dass Kindan in der richtigen Laune ist, die Leute aufzumuntern«, brummte M’tal. Während des langen und beschwerlichen Abstiegs nach unten erwähnte keiner von ihnen, dass M’tals Gaminth sie in kürzester Zeit auf den Kesselboden hätte bringen können. M’tal schwieg, weil er sicher war, dass Salina den Tod ihrer Drachenkönigin immer noch nicht verwunden hatte, und Salina hüllte sich in Schweigen, weil sie noch um Breth trauerte.
    Als sie sich dem Eingang zur Küchenkaverne näherten, hörten sie, wie Kindan das Lied vom Drachen am Morgenhimmel anstimmte, wobei er den Text leicht verändert hatte:
    Â»Am Morgenhimmel, stolz und leise,
Zieht ein Drache seine Kreise.
Die Haut glänzt wie Gold, die Augen sind grün;
Eine schönere Königin mir niemals erschien.«
    Â»Den Text hat er Lorana zuliebe geändert«, murmelte Salina. »Normalerweise ist in diesem Lied von einem Bronzedrachen die Rede.«
    Â»Aber ich würde mich nicht wundern, wenn Tullea diese Ehre auf sich beziehen würde«, schmunzelte M’tal.
    Draußen vor der Küchenkaverne hatte man mehrere lodernde Feuerstellen errichtet, und lange Tische standen in Reihen auf dem Rasen. Fackeln beleuchteten die Szenerie.
    Der Harfner und seine Gehilfen hatten sich auf einem Podium vor der Felsflanke eingerichtet. Kindan sang und spielte dazu auf der Gitarre, und die Musik wurde als unheimliches Echo von den Kraterwänden zurückgeworfen.
Rings umher sah M’tal die glühenden Augenpaare der Drachen, die hoch droben auf den Felsspitzen thronten und die Vorgänge im Weyrkessel aufmerksam verfolgten.
    Als M’tal und Salina freie Plätze gefunden hatten, beendete Kindan seine abgewandelte Version des Liedes vom Drachen am Morgenhimmel.
    Â»Und nun singe ich eine völlig andere Ballade«, verkündete er, wobei seine geschulte Harfnerstimme das Geplauder der anwesenden Drachenreiter und Weyrbewohner mühelos übertönte. »Es ist ein sehr altes Lied, und Teile des Textes gingen im Lauf der Zeit verloren. Aber vielleicht ist jetzt der richtige Augenblick gekommen, um sich an diese Ballade zu erinnern.« Auf der Gitarre schlug er ein paar dissonante, melancholische Akkorde an.
    Â»Tausend Stimmen in der Nacht,
Tausendfaches Klagen.
Tausend Ängste sind erwacht,
Tausend Hoffnungen begraben.«
    Das Gemurmel der Zuhörer verstummte, als Kindan fortfuhr:
    Â»Du folgtest ihnen, junge Heilerin,
Bis sie nicht mehr war’n zu sehen.
Tausend Drachen schieden dahin,
Als Brücke, auf der du magst gehen.«
    M’tal und Salina tauschten besorgte Blicke und beobachteten, wie B’nik und Tullea die Köpfe zusammensteckten und in einen hitzigen Wortwechsel ausbrachen, der beinahe Kindans Stimme übertrumpfte, während er weitersang:
    Â»Und in der tiefsten Schwärze der Nacht
Eine Stimme verweilt am Ort.
Eine einzige Stimme, habt gut Acht!
Sie ruft nur ein einziges Wort!«
    Salina beugte sich vor, um M’tal etwas ins Ohr zu flüstern, doch er hielt ihren Arm fest und deutete stumm auf Kindan. Die Miene des Harfners
wirkte angespannt, als versuche er, sich an etwas zu erinnern. Dann erhellten sich seine Züge, und er schmetterte los:
    Â»Sprich dieses Wort
Und  … «
    Jählings sprang Lorana von ihrem Platz auf und rannte quer durch den Kraterkessel. M’tal sah flüchtig ihren entsetzten Gesichtsausdruck, als sie an ihm vorbeihetzte, doch ehe er reagieren konnte, schrie Tullea: »Aufhören! Das

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