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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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Nur in diesem Lied kommen Drachen vor, die leiden …«
    Â»Vielleicht handelt es sich um …« K’tan brach ab, als er Kindans Gesichtsausdruck bemerkte.

    Der Harfner sauste an ihm vorbei, schnappte sich die Gitarre und jubelte: »Ich hab’s!«
    Triumphierend schlug er die Akkorde an und sang:
    Â»Sprich dieses Wort
Und öffne die Tür
Im stolzen Weyr zu Benden!
Denn an diesem Ort
Zeige ich dir
Das Mittel, die Not zu beenden.«
    Kindan unterbrach kurz, um K’tan aufgeregt mitzuteilen: »Jetzt erinnere ich mich wieder! Auf einmal habe ich den gesamten Text im Kopf!« Mit schmerzerfüllter Miene fuhr er fort:
    Â»Mehr kann ich dir nicht geben,
Zur Rettung von Weyr und Hort.
Zu wenig als Preis fürs Leben,
Denn Gold gabst du dafür fort.«
    Â»Das ist ja großartig, Kindan!«, freute sich K’tan und klopfte ihm begeistert auf die Schulter. »Phantastisch! Ich find’s wunderbar, dass deine Erinnerung zurückgekehrt ist.« Er legte eine Pause ein. »Aber was bedeutet das?«
    Kindans Euphorie wich Ernüchterung. »Offen gestanden, ich weiß es selbst nicht«, räumte er ein. »Obwohl ich mir aus irgendeinem Grund sicher bin, dass der Text eine Botschaft enthält … Und zwar eine, die speziell für uns bestimmt ist.« Nachdenklich furchte er die Stirn.
    Die Trommeln auf den Wachhöhen begannen zu dröhnen, und Kindan hielt warnend die Hand hoch, damit K’tan ihn nicht störte. Er konzentrierte sich darauf, die eingehende Nachricht zu entziffern.
    Â»Was ist los?«, fragte K’tan, der den Trommelcode nicht so perfekt beherrschte wie der Harfner.
    Â»Eine Mitteilung vom Fort Weyr. Letzte Nacht kämpften sie über Ruatha und dem Weyr selbst gegen die Fäden.«
    Die getrommelte Nachricht ging noch weiter. Kindan lauschte aufmerksam, dann japste er verblüfft nach Luft, und schließlich setzte er ein
breites Grinsen auf. Seine Augen blitzten. K’tan zügelte seine Neugier, bis der Trommler des Benden Weyrs die Bestätigung trommelte, dass die Botschaft angekommen sei und verstanden wurde.
    Â»Und?«, drängte er dann.
    Kindan lächelte glücklich. »Und die Wachwhere haben die Fäden vernichtet«, erklärte er, um sich dann an K’tans verdutzter Miene zu ergötzen.
    Â»Nuella führte sie an«, fuhr Kindan munter fort. »Anscheinend hatte Windblüte sich doch etwas dabei gedacht, als sie diese Tiere schuf …«
    Â»Was ist los?«, hakte K’tan nach, als Kindans Miene sich plötzlich veränderte.
    Â»Das Lied …«, erwiderte Kindan gedehnt. »Gerade fiel mir der Titel ein.«
    K’tan drängte ihn weiterzusprechen, doch Kindan war ganz in seine eignen Gedanken versunken.
    Â»Nun sag schon, wie lautet der Titel?«, platzte K’tan heraus, als er sich nicht länger beherrschen konnte.
    Kindan riss sich aus seinen Grübeleien und sah den Heiler mit einem eigentümlichen Blick an.
    Â»Es heißt ›Windblütes Lied.‹«
    Â 
    Â»Raus hier, habe ich gesagt!«, schrie Tullea zum dritten Mal Tilara an. »Wenn du gebraucht wirst, lasse ich dich rufen.«
    Mit einem besorgten Blick auf Lorana zog Tilara sich von der aufgebrachten Weyrherrin zurück.
    Â»Sie benötigt keine Wachmannschaft«, murmelte Tullea vor sich hin, als sie hörte, wie Tilara sich durch den Korridor entfernte. »Wahrscheinlich rennt sie jetzt zu Mikkala und beschwert sich. Von mir aus! Ich bin die Weyrherrin. Selbst Salina darf es sich nicht erlauben, mich zu kritisieren.«
    Sie blickt auf Lorana hinab, die wie leblos in ihrem Bett lag.
    Â»Ich hatte versucht, dich daran zu hindern«, murmelte Tullea in einem beinahe abbittenden Ton. »Aber in deinem Eigensinn wolltest du nicht auf mich hören. Hast noch nicht mal jemandem etwas gesagt. Und dann erschreckst du uns mitten in der Nacht mit deinem fürchterlichen Geschrei zu Tode.«
    Ihre Stimme hob sich, als ihr Groll neu entfacht wurde. »Diesen Drachen
hattest du gar nicht verdient, weißt du? Du warst dir deiner so sicher, tratest so dreist auf, warst bereit, alles zu riskieren. Du hast diesen Verlust verdient, hörst du mich. Du hast es verdient, dass Arith dir wegstarb!« Tullea merkte, dass ihre Stimme sich schrill in die Höhe schraubte, als sie ihre Vorwürfe in Loranas Ohr schrie. Plötzlich kam sie zur Vernunft und zog sich

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