Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
Vom Netzwerk:
Lieber. Ehe du irgendetwas in Angriff nimmst, wirst du ausgiebig baden!«
    K’lior wollte protestieren, aber Cisca verschloss seinen Mund mit einem Kuss.
    Â»Wenn du brav bist«, neckte sie ihn, »dann steige ich vielleicht zu dir in die Wanne.«
    K’lior bemühte sich nach Kräften, brav zu sein.
    Â 
    Burgherr Egremer betrachtete mit finsterer Miene die Rauchfahnen in der Ferne. Bäume, die vierzig Planetenumläufe gebraucht hatten, um zu ihrer jetzigen Höhe aufzuwachsen, gingen in Flammen auf. Die gesamte Vegetation von drei Tälern musste abgebrannt werden, ehe die Drachenreiter und die Bodencrews erklären konnten, Süd Boll sei fädenfrei.
    Bald würden die Regenfälle einsetzen und die verbrannte Erde fortschwemmen. Es war zu erwarten, dass Überflutungen den restlichen fruchtbaren Mutterboden aus den Tälern wegspülten. Und wo einst dichte, üppige Wälder wuchsen, würde sich eine Wüste ausdehnen, ohne jegliches Leben.
    Für seine Pächter wären die Konsequenzen noch verheerender. Sie hatten geplant, den Ertrag von jahrzehntelanger Plackerei zu ernten, indem sie die alten Bäume fällten, an ihre Stelle neue pflanzten, und das Holz zu Möbeln und anderen Gebrauchsgegenständen zu verarbeiten. Nun hing die Wirtschaft von Süd Boll von den Töpfereien ab, von Gewürzen und den spärlichen Lebensmitteln, die man als Tauschwaren in anderen Festungen anbieten konnte.
    Es würde viele Planetenumläufe dauern, bis man sich von diesem Rückschlag würde erholt haben.
    Â»Es tut mir Leid, Egremer«, erklärte K’lior mit aufrichtigem Bedauern. »Wenn der Weyr euch in irgendeiner Weise helfen kann …«
    Egremer seufzte und wandte sich wieder dem jungen Weyrführer zu. K’lior war keine zehn Planetenumläufe jünger als der Burgherr, und obwohl Egremer gern jemandem die Schuld für das Desaster zugeschoben hätte, siegte sein Sinn für Gerechtigkeit. Es wäre unfair gewesen, den
Weyrführer für etwas zur Verantwortung zu ziehen, das sich seinem Einfluss entzog. Hier hatte man es wahrhaftig mit einem Fall von höherer Gewalt zu tun.
    Egremer rang sich ein Lächeln ab. »Ich weiß das Angebot zu schätzen, K’lior. Und vielleicht könnt ihr uns tatsächlich unter die Arme greifen. Zum Beispiel brauchen wir Arbeitskräfte. Du könntest uns ein paar Weyrlinge zur Verfügung stellen, die dabei helfen, Bodenschäden aufzuspüren und eventuell Proviant und Geräte zu transportieren …«
    Â»Weyrlinge haben wir genug«, entgegnete K’lior und verzog mürrisch das Gesicht. »Was uns fehlt, sind ausgewachsene Drachen.«
    Â»Ich hörte, dass ihr durch eine Krankheit große Verluste erlitten habt«, erwiderte Egremer. »Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, wie wir euch helfen könnten, mein Lord?«
    K’lior ließ sich viel Zeit mit der Antwort. Eine geraume Weile starrte er ins Leere und dachte nach.
    Â»Was wir am dringlichsten brauchen, ist Zeit «, entgegnete er dann ergrimmt. »Wir benötigen Zeit, damit die Jungdrachen heranwachsen und die verletzten Tiere genesen können.« Resigniert schüttelte er den Kopf. »Nein, mein Lord, ich fürchte, in diesem Punkt kann uns keiner helfen.«
    Egremer blickte ernst drein. »Wie viel Zeit bleibt uns dann überhaupt noch, mein Lord?«
    K’liors Gesicht nahm eine aschgraue Färbung an. »Fort hat Glück. Der nächste Fädenfall findet erst in ungefähr drei Siebenspannen statt. Vermutlich werden wir imstande sein zu kämpfen.« Er zuckte die Achseln. »Für alles, was danach passiert, kann ich nicht garantieren.«
    Die Verzweiflung des Weyrführers war unverkennbar. Egremer suchte nach ein paar ermutigenden Worten, doch ihm fiel angesichts der katastrophalen Sachlage nichts ein. K’lior war dann derjenige, der das Schweigen brach. Er riss sich zusammen, drückte das Kreuz durch und zwang sich zu einem halbherzigen Lächeln.
    Â»Wir finden schon einen Weg, das Schlimmste zu verhüten, Lord Egremer«, erklärte er mit aufgesetzter Fröhlichkeit. »Schließlich sind wir Drachenreiter – und die lassen sich so schnell nicht unterkriegen.« Er nickte, wie um sich selbst Mut zu machen, dann wandte er sich wieder an den Burgherrn. »Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest

Weitere Kostenlose Bücher