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Drachenblut

Drachenblut

Titel: Drachenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todd McCaffrey
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wissen.
    Â»Sechzehnhundertfach«, antwortete Lorana und betrachtete die verschiedenen Linsen am Fuß des Rohres. Dann nahm sie sich wieder die Objektträger vor, suchte einen aus und schob ihn unter die Objektklammern, die den Träger auf dem Mikroskoptisch fixierten.
    Sie beugte sich über das Okular und justierte vorsichtig den Fokus. Mit einem überraschtem Ausruf hob sie den Kopf.
    Â»Was ist los?«, fragte Salina gespannt.
    Â»Ich sehe hier ein menschliches Haar«, erwiderte Lorana und bedeutete Salina, sie solle ebenfalls einen Blick durch das Okular werfen. Kindan war der Nächste, und auch er zeigte sich zutiefst beeindruckt.
    Sie verbrachten mehrere Stunden damit, sich mit der Funktion des Mikroskops vertraut zu machen; sie studierten die von ihren Ahnen vorbereiteten Präparate und diskutierten über ihre Entdeckungen.

    Â»Was wir jetzt brauchen, ist eine Probe von einem der kranken Drachen«, erklärte Kindan zum Schluss und blickte von dem letzten Objektträger hoch, der präparierte Bakterien enthielt.
    Lorana wollte schon zustimmen, doch dann nahm ihr Gesicht einen abwesenden Ausdruck an.
    Â»Das werden wir auf später verschieben müssen«, sagte sie. »M’tal ist zurückgekommen und Ketan braucht unsere Hilfe.«
    Salina streifte Lorana mit einem nervösen Blick. »Keine Sorge«, beruhigte das Mädchen sie. »M’tal und Gaminth sind wohlauf. Aber bei diesem Fädenfall hat es viele Verletzte gegeben«
    Â»Ich denke, wir können hier alles so stehen und liegen lassen, wo es ist«, schlug Salina vor, als sie das Labor verließen und auf die Brutstätten zusteuerten. »Aber sollten wir vorsichtshalber nicht die Tür schließen?«
    Â»Davon rate ich ab«, entgegnete Kindan. »Wir wissen nicht, wie viel Energie jedes Mal verbraucht wird, um sie zu öffnen.«
    Salina und Lorana leuchtete das Argument ein, und beide nickten zustimmend.
    Als sie die Brutstätten durchquert hatten und in den Kraterkessel hinaustraten, hörten sie gleichzeitig zwei Geräusche. Zum einen rief Tullea mit gebieterischer Stimme nach Lorana, zum anderen hustete ein Drache ganz erbärmlich – Tulleas Königin Minith.
    Zu Kindans Überraschung hellte sich Loranas Miene auf, aber die Fähigkeit, Schadenfreude zu empfinden, hätte er ihr nie zugetraut. Doch als sie dann zu sprechen anfing, legte sich sein anfängliches Unbehagen, und er schämte sich, weil er Lorana Gehässigkeit unterstellt hatte.
    Â»Minith muss sich mit dieser Krankheit angesteckt haben«, erklärte Lorana. »Wenn wir eine Probe des Auswurfs bekommen, den sie aushustet …«
    Â»Könnten wir den Krankheitserreger bestimmen«, schloss Salina aufgeregt.
    Doch dann ließ Lorana die Schultern hängen. »Vielleicht auch nicht. Es kann genauso gut sein, dass Minith bereits eine geraume Weile krank ist und jetzt erst das Stadium erreicht hat, an dem sich die Symptome bemerkbar machen.«
    Â»Soll das heißen, dass diese Winzlinge, die wir in dem Auswurf finden, möglicherweise gar nicht die Schuldigen sind?«, fragte Kindan.

    Â»Das kann man nicht ausschließen«, räumte Lorana ein. »Es könnte sich um eine Sekundärinfektion handeln.«
    Â»Wir probieren es einfach aus, das ist immer noch besser, als gar nichts zu unternehmen«, meinte Salina. Sie brach ab, als sie die verletzten Drachen und Reiter gewahrte, die auf dem Boden des Kraterkessels lagerten. Ohne zu zögern wandte sie sich an Kindan. »Du gehst und besorgst diese Probe, während Lorana und ich Ketan helfen.«
    Kindan verbiss sich die Entgegnung: Wieso ausgerechnet ich? Stattdessen nickte er stumm und hetzte die Treppe hinauf, die zu Miniths Weyr führte.
    Erst nach dem Abendessen fanden Lorana und Salina die Zeit, in die Studierzimmer zurückzukehren. Sie trafen Kindan und B’nik dabei an, wie sie sich eifrig über das Mikroskop beugten.
    Â»Seht nur«, rief Kindan und winkte die beiden Frauen zu sich. »Ich habe die Probe des Auswurfs auf einen Objektträger geschmiert. Es wimmelt hier von Tausenden winziger Lebewesen!«
    Lorana und Salina blickten aufmerksam durch das Mikroskop.
    Â»Ich konnte ungefähr zehn unterschiedliche Bakterien identifizieren, ehe ich aufgab«, erklärte Kindan. Er deutete auf einen Block Papier, der neben dem Mikroskop lag. »Ich gab mir große Mühe, sie zu

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