Drachenblut
Schlüssel benutzen, um in das Labor hineinzugelangen«, erklärte Emorra.
»Was?«, riefen die anderen.
»Das Wort âºLuftâ¹Â«, antwortete Windblütes Tochter. »Die einzige Person, die die Antwort wissen wird, ist unsere Königinreiterin.«
»Du meinst wohl die ehemalige Königinreiterin«, berichtigte Torene traurig. Mâhall sah sie an, und beide erschauerten voller Mitgefühl für die Reiterin in der Zukunft.
»Sie muss eine bemerkenswerte Frau sein«, sagte Seamus.
»Wir dürfen sie auf keinen Fall im Stich lassen«, betonte Emorra. Sie wandte sich an Tieran. »Ich schlage vor, wir beginnen unverzüglich mit der Arbeit.«
24
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Mehr kann ich dir nicht geben,
Zur Rettung von Weyr und Hort.
Zu wenig als Preis fürs Leben,
Denn Gold gabst du dafür fort.
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Burg im Hochland von Crom, Dritter Vorbeizug,
2. Tag, NL 508
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D ie Sonne stand noch hoch und verströmte ihren vollen Nachmittagsglast, doch die Luft über dem Hochland von Crom war eisig kalt, weil die winterlichen Winde von den Bergen im Norden über das Land peitschten. Hoch am Himmel verteilten sich dünne, ausgefranste Wolkenschleier.
Im nächsten Augenblick mischten sich verschwommene Flecken zwischen die fiedrigen Wolken. Die Flecken lösten sich allmählich auf, indem sie in die Tiefe sanken. Es handelte sich um Fäden.
Die Luft war nicht so kalt, dass die Fäden erfroren wären. Langsam, lautlos strömten sie vom Himmel, lieÃen sich von den Windböen tragen und trudelten zu Boden. Einmal am Grund angelangt, fraÃen sie sich ins Erdreich ein, sogen alles Leben aus dem Land und verbreiteten sich gierig über den Kontinent.
Die Menschen suchten Schutz in den Burgen und befestigten Häusern, verbarrikadierten sich gegen die Fäden, warteten auf das Entwarnungs-Signal der Drachenreiter aus dem Telgar Weyr, die geschworen hatten, Pern mit ihrem Leben zu verteidigen.
Aber es gab keine Drachen mehr.
Alle Drachen waren ins Dazwischen gegangen und würden nie wieder zurückkehren.
Im Niedersinken gerieten die Fäden in mildere Luftströmungen, die von der vom Boden aufsteigenden Hitze erwärmt wurden. Bald würden sie drunten landen, und dann â¦
Eine lodernde Flammengarbe zuckte über den Himmel, gefolgt von einer zweiten und einer dritten. Plötzlich füllte sich die Luft mit Feuer speienden Drachen und verkohlten Fäden.
»Ein Geschwader soll tiefer gehen!«, befahl Dâvin, als die Reiter des Hochland Weyrs sich auffächerten, noch müde von ihrem Zeitsprung,
der sie einen Tag weit in die Zukunft geführt hatte. Hurth gab ein donnerndes Gebrüll von sich, schrie seinen Enthusiasmus hinaus, und liebevoll klopfte Dâvin den Hals seines Bronzedrachen.
»Ja, sag du ihnen nur Bescheid!«, rief er und grinste glücklich von einem Ohr zum anderen. Sie hatte Recht, dachte er bei sich.
Sie ist eine Königinreiterin, ergänzte Hurth, als erkläre dies alles.
Dâvin nickte und richtete seine Aufmerksamkeit auf die vor ihnen schwebende Fädenfront. Er war ein Drachenreiter und erfüllte seine Pflicht.
So lange es im Hochland Weyr noch Drachen gab, würden keine Fäden auf Burg Crom fallen, schwor er sich.
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»Lorana?«
Lorana öffnete die Augen. Das Erste, was sie sah, war Kindans besorgtes Gesicht. Sie lag rücklings auf einem harten, kalten Untergrund.
»Geht es wieder?«, fragte Ketan und beugte sich über sie.
Lorana wälzte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Arm ab.
»Nein, bleib ganz ruhig liegen!«, befahl Kindan.
Lorana ignorierte seine Anweisung und schüttelte den Kopf â was sie sofort bereute, als der Raum anfing, sich vor ihren Augen zu drehen. Sie schloss kurz die Lider, öffnete sie und stand auf.
»Lorana!«, flehte Kindan und sah sie mit einem Ausdruck von Verzweiflung an. »Du musst dich ausruhen. Du wurdest ohnmächtig.«
Abermals schüttelte Lorana den Kopf. Mit ihren Sinnen tastete sie sich durch den Weyr und berührte Minith. Sie fühlte Caranth, der friedlich schlummerte.
»Nein«, sträubte sie sich matt. »Nein, ich muss arbeiten.«
»Kommt gar nicht in Frage, du bist krank!«, widersprach Kindan.
»Du irrst dich, ich bin nicht krank«, versetzte Lorana ärgerlich. Rasch erklärte sie, was passiert war, wie sie nach Minith und Caranth
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