Drachenblut
einzige Dosis.«
»Und Benden hat nur eine einzige Königin«, keifte Tullea.
»Genau«, stimmte Lorana zu. »Minith ist Bendens letzte Hoffnung.«
Du sagst, meine Jungen, die noch in ihren Eiern schlummern, werden gesund sein, wenn sie dann schlüpfen? Sie bleiben am Leben?, wandte sich Minith selbst an Lorana.
Ich hoffe es, erwiderte Lorana aufrichtig.
Dann werde ich es dir erlauben, mir das Mittel zu geben, fuhr Minith fort.
»Auf gar keinen Fall!« Tullea schnellte von ihrem Stuhl hoch und ging auf Lorana los, um ihr mit den Fingernägeln das Gesicht zu zerkratzen. Bânik sprang dazwischen und hinderte Tullea daran, das Mädchen anzugreifen. »Nein, nein, nein! Ich lasse es nicht zu! Du bist nicht Miniths Reiterin! Minith, ich befehle dir, ins Dazwischen zu gehen! Sofort!«
Ich werde dir aber nicht gehorchen, entgegnete Minith gelassen. Vor Ãberraschung riss Tullea die Augen weit auf. Ich bin die letzte Drachenkönigin des Benden Weyrs. Es ist meine Pflicht, meinen Artgenossen zu helfen.
»Minith sagt, sie sei mit der Kur einverstanden«, informierte Lorana aufatmend die anderen.
»Aber ich wehre mich dagegen!«, protestierte Tullea. Flehend wandte sie sich an Bânik. »Sprich du ein Machtwort. Du darfst es nicht erlauben, dass Lorana mit Minith experimentiert. Sie hat ihren eigenen Drachen getötet, und jetzt will sie meinen umbringen!«
Diese Kur ist unsere einzige Hoffnung, entschied Minith. Vom luftigen Hochsitz ihres Weyrs aus lieà sie laute Trompetentöne über den Kessel schallen. Ihr Geschmetter wurde von einem trockenen Husten unterbrochen. Das Mittel ist meine letzte Hoffnung!
»Sie hat Recht, Tullea«, bekräftigte Lorana.
»Wir haben alles Mögliche ausprobiert, immer ohne Erfolg«, fügte Ketan hinzu.
Von ihrem Weyr aus reckte Minith den langen, schlanken Hals und steckte den Kopf in das Quartier des Weyrführers. Was muss ich tun?, erkundigte sie sich.
»Ich werde dir mit diesem Instrument eine Injektion geben«, erklärte Lorana und hielt eine Spritze hoch.
Tullea stieà einen abgrundtiefen Seufzer aus. »Also gut, dann tu es!«, willigte sie ein. Nachdem Lorana Minith so behutsam wie möglich die Injektion verabreicht hatte, funkelte Tullea das Mädchen mit hasserfüllten Blicken an. »Du kannst doch mit allen Drachen sprechen, nicht wahr?« Ohne die Antwort abzuwarten, fuhr sie fort: »Kannst du auch ihre Schreie hören, wenn sie sterben?«
»Allerdings. Und ich teile ihre Gefühle«, erwiderte Lorana ruhig.
»Das freut mich!«, erwiderte Tullea gehässig. Dann stürmte sie aus dem Raum, um sich in Miniths Weyr zu begeben. »Wenn Minith etwas passiert, dann wünsche ich dir, dass du dich in Qualen windest!«
Wir mussten es tun, es war unsere Pflicht, beruhigte Minith ihre Reiterin, als Tullea sich zwischen die Vorderpranken ihres Drachen auf den felsigen Boden kauerte. Aus dem Weyr nebenan grummelte Caranth sein Einverständnis, das jedoch in einen heftigen Husten überging.
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»Und sie hat nie wieder dieses Gelege erwähnt?«, fragte Mâtal Bânik, als sie in der Küchenkaverne vor einem der Herdfeuer saÃen. Mâtal war es gelungen, Bânik spätabends aus dem Weyr fortzulocken, nachdem Tullea, die über Minith wachte, endlich vor Ãbermüdung eingenickt war.
»Nein«, antwortete Bânik. »Wenn ich darauf zu sprechen kam, nannte sie mich einen Lügner und brüllte mich hysterisch an.« Bedrückt schüttelte er den Kopf. »Früher war sie ganz anders. Sie benimmt sich genauso gereizt und unberechenbar wie jemand, der einen groÃen Zeitsprung unternommen hat.«
Mâtal blickte interessiert drein. »Tatsächlich. Du hast Recht!«, murmelte er.
»Findest du?«, seufzte Bânik.
Mâtal klopfte Bânik auf die Schulter und stand auf. »Ich möchte, dass du mit mir kommst.« Er hob die Hand, als Bânik verdutzt eine Frage stellen
wollte. »Nicht jetzt. Später wirst du alles begreifen. Wir nehmen meinen Gaminth. Es wird nicht lange dauern.«
»Was hast du vor?«
»Ich möchte etwas klarstellen«, erwiderte Mâtal. »Mir kam da ein Verdacht, und falls ich mich nicht geirrt habe, weià ich, warum Tullea sich so seltsam benimmt.«
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»Wach auf!«, schrie Tullea Lorana an. »Wach endlich auf, du Drachenmörderin. Es
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