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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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dafür nehmen, dass der Segen des Glänzenden auf sie herabkam. Jetzt bin ich ebenso blind wie sie. Ich muss glauben.«
    Erwählter Gottes verlangte, dass alle den Tempel räumten, und als sich die Gläubigen und die Astrologen vor den Eingängen befanden, betrat er den Tempel allein und stieg den Hügel des Inneren Auges hinauf, um zu beten.
    Erwählter Gottes blickte von oben über den leeren Innenhof und auf die fernen Außenmauern. Keine Spur eines Zweifels war in seinen Gedanken. Das war es, was der Glänzende gewollt hatte. Er wandte seine Augen zum Himmel, blickte nach Süden zu dem Glänzenden und begann zu beten.
    » O Glänzender, gib mir den Glauben, den die anderen haben, und wenn ich im Glauben schwach werde, hilf mir, diese Schwäche zu überwinden, auf dass ich auf Dich und Deinen Segen vertraue.«
    Langsam begab er sich von dem Hügel hinab, hinaus aus der westlichen Öffnung und hin zum Astrologengelände. Die Soldaten hatten den Leuten bis jetzt den Zutritt verwehrt, doch nun ließen sie sie ein, denn es dauerte nur noch eine Umdrehung bis zur Weihe. Eine halbe Umdrehung lang strömten die Cheela durch die Eingänge und versammelten sich um den inneren Hügel. Bald war der Innenhof des Tempels gefüllt, und kleine Gruppen hatten sich draußen vor jedem der zwölf Eingänge zusammengeschart. Einige erklommen mühsam die Mauern.
    Als der Zeitpunkt nahe war, ging der Hohepriester, um Erwählten Gottes, der sich allein im alten Tempel befand, abzuholen. Erster des Glänzenden hörte ein geflüstertes Gebet, und sogar er war von der Echtheit dieses Flehens gerührt.
    » Glänzender. Gib mir die Kraft, Deinen Willen zu tun.«
    Das Gebet verstummte, denn Erwählter Gottes hatte die Sohlen des Hohepriesters durch die Kruste gespürt. Als Erster des Glänzenden näher herankam, erschien Erwählter Gottes im Eingang.
    » Gehen wir und empfangen wir den Segen des Glänzenden.« Damit floss er auf dem Weg zum Heiligen Tempel voran.
    Gemeinsam bewegten sie sich durch die Volksmassen, die sich vor dem westlichen Eingang drängten. Ihnen folgte eine große Gruppe von Astrologen, alle erfahren darin, zu Versammlungen zu sprechen. Langsam wand sich die Prozession durch den vollgestopften Innenhof und dann den inneren Hügel hinauf.
    Oben stellten sich Erwählter Gottes und der Hohepriester im Mittelpunkt auf, während die anderen Astrologen einen Kreis um sie bildeten. Erwählter Gottes blickte über die Menge. Jedes einzelne Auge schien auf ihn gerichtet zu sein. Er hätte gern mit allen direkt gesprochen, aber es gab keine Möglichkeit, dass selbst seine hohe, weittragende Stimme sie alle erreichte. Glücklicherweise hatten die meisten Anwesenden an früheren Gottesdiensten teilgenommen, wenn er den Segen des Glänzenden herabrief, sodass sie das Ritual kannten.
    Erwählter Gottes blickte zu den Sechs Augen hoch. Es war viele Umdrehungen her, seit das Innere Auge den Strahl zum letzten Mal ausgesandt hatte, und jetzt war er sich nicht mehr ganz sicher, zu welchem Zeitpunkt der Segen kommen würde.
    Erwählter Gottes begann mit dem Gottesdienst, wie sie ihn geplant hatten. Er würde die Gebete singen, die sich den Hügel hinab zu der nächsten Reihe Cheela fortpflanzten. Dann wiederholten der Hohepriester und die übrigen Astrologen den Gesang, und die vereinte Anstrengung ihrer Sohlen würde durch die Kruste bis hin zu den Außenmauern vordringen. Dann würde die Antwort der ganzen großen Gemeinde zurücktönen.
    » Ruhmreicher Glänzender!
    Wir glauben!
    Gib uns Deinen Segen!«
    Erwählter Gottes hielt inne, aber nichts geschah. Er fuhr fort:
    » Gib uns Deinen Segen!
    Ergieße ihn über uns!«
    Von Neuem hielt er inne. Vergebens wartete er darauf, dass der Segen auf sie herabkam. Verzweifelt fuhr er fort:
    » Wir warten.
    In Deinem Tempel.
    Gib uns Deinen Segen!«
    Zum ersten Mal in vielen Dutzend Umdrehungen fühlte sich Erwählter Gottes in seinem Glauben schwankend werden. Gedämpftes Gemurmel stieg von der Menge auf. Es war nicht feindselig, nur verwundert, denn Erwählter Gottes hatte noch niemals versagt.
    Erwählter Gottes blickte in sehnsüchtiger Hoffnung auf den Strahl zu den Sechs Augen hoch. Doch er kam nicht.
    Ohne ein weiteres Wort wand Erwählter Gottes seinen blassen Körper durch den Ring von Astrologen, glitt den Hügel hinab, hinein in die Menge und auf den Osteingang zu.
    Einige Cheela, an denen er vorbeikam, flüsterten einander zu, andere berührten ihn mit einem dünnen Fühler. Der

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