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Drachenei

Drachenei

Titel: Drachenei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert L. Forward
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und den Anführer aller Clans zu belästigen.
    Nun betrugen sich die Einwohner aber sehr gesittet. Die Soldaten ließen es zu, dass Kinder in ihre Reihen flossen oder dass sich ein Augenstiel auf ihre Oberseiten legte (besonders dann, wenn dieser Augenstiel einem Angehörigen des anderen Geschlechts im richtigen Alter gehörte). Die Zuschauer erlebten einen ungewöhnlichen Anblick: Ein großer Krieger mit Narben aus vielen Schlachten und befehlsgewohntem Gehabe, der den höchsten Rang im Reich des Glänzenden einnahm, passte sich dem langsamen Tempo eines winzigen, blassen, rosaäugigen Clanlosen an und sprach ehrerbietig mit ihm. Und der Blasse verfügte über eine Selbstsicherheit, die Gemurmel unter der Menge hervorrief. Gelegentlich brachen kleine Gruppen in Hochrufe aus.
    » Welche Fortschritte macht der Heilige Tempel?«, erkundigte sich Erwählter Gottes.
    » In den Grundzügen ist er fertig, o Erwählter Gottes«, antwortete Hungriger Schnell. » Wir sind eifrig dabei, ihm den letzten Schliff zu geben. Bis der Segen des Glänzenden eintrifft, müssten wir ihn fertig haben.«
    » Gut«, sagte Erwählter Gottes. » Ich möchte ihn gerne sehen.«
    Dazu mussten die beiden sich nach Süden wenden. Soldaten bildeten vor ihnen einen Keil, um ihnen den Weg in die mühsame Richtung zu erleichtern. Hinter ihnen wanderten die beiden Anführer ganz bequem dahin. Als sie den Heiligen Tempel schließlich vor sich sahen, war sogar Erwählter Gottes beeindruckt. Denn die Außenmauern des Tempels schienen sich in beiden Richtungen beinahe bis zum Horizont zu erstrecken.
    » Es ist ein angemessenes Monument zu Ehren des Glänzenden«, stellte er mit offensichtlicher Befriedigung fest.
    » Ja«, sagte Hungriger Schnell. » Wir alle, die wir daran gearbeitet haben, sind sehr stolz darauf, zu einem solch gewaltigen Bauwerk beigetragen haben zu dürfen. Wie du befohlen hast, kann sich ein Dutzend Groß Cheela darin versammeln. Einer der Astrologen hat es berechnet.«
    » Mögen wir den Segen des Glänzenden auf sie alle herabrufen«, sprach Erwählter Gottes.
    Mit ihrer Ehrengarde glitten die beiden zwischen zwei der runden Hügel hindurch, die zwei der äußeren Augen des Glänzenden darstellten. Dann kamen sie zu einer Öffnung in der Mauer zwischen zwei Augenstielen. Es handelte sich um einen der Eingänge in den inneren Teil des Heiligen Tempels.
    Im Innenhof angelangt, erkannte Erwählter Gottes, dass er recht gehabt hatte. Das hier war das Wort des Glänzenden! Vor sich konnte er den Hügel des Inneren Auges sehen, aber um ihn herum verwehrten Mauern den Blick auf die Stadt, sodass die Augen aufwärtsgelenkt wurden, zum südlichen Himmel, wo der Glänzende thronte, und zum östlichen, wo die Augen des Glänzenden leuchteten. Am Fuß des Hügels hatte sich eine kleine Gemeinde versammelt.
    » Es ist gerade das Ende eines Gottesdienstes«, erklärte Hungriger Schnell. » Erster des Glänzenden, der Hohepriester, befindet sich im Augenblick auf dem Hügel des Inneren Auges. Begrüßen wir ihn.«
    Sie glitten an den Versammelten vorbei. Erwählter Gottes wunderte sich, als er eine Reihe Cheela erblickte, von denen jeder einen mit Essen beladenen Schlitten mühsam den Hügel hinaufzog. Oben überließen sie den Schlitten Astrologenlehrlingen, begaben sich zu dem Hohepriester und umkreisten ihn langsam, während der Hohepriester jedes Auge, eines nach dem anderen, berührte und dabei etwas murmelte.
    » Was geht da vor?«, fragte Erwählter Gottes einen Cheela, der sich mit seiner schweren Last auf dem Weg nach oben befand.
    » Ich bringe mein Dutzendstel und bin gekommen, meinen Segen zu erhalten«, antwortete der Cheela.
    Die Sohle von Erwähltem Gottes trommelte scharf auf die Kruste. » Was für ein Dutzendstel? Was für ein Segen?«
    Die Augenstiele des Cheela wackelten bestürzt hierhin und dahin. Hungriger Schnell fiel ein:
    » Der Hohepriester hat gesagt, dass diejenigen, die ihre Ernte in zwölf Teile teilen und ein Zwölftel den Hütern des Tempels geben, einen besonderen Segen von dem Glänzenden erhalten, den der Hohepriester selbst erteilt. Er hält jede Umdrehung einen Gottesdienst ab, und diese Leute kommen aus dem ganzen Reich hierher, um ihr Dutzendstel abzuliefern und den Segen des Glänzenden zu erhalten.«
    Erwählter Gottes war entsetzt. Wütend brach er los:
    » Nein!« Er eilte den Hügel hinauf, und aller Augen folgten ihm. » Der Segen des Glänzenden gehört allen und wird aus Gnade erteilt! Ihr könnt

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