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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Küche welche frisch zubereiten zu lassen. Ich
kenne genau die von Eurer Majestät bevorzugte Temperatur.«
    Agah’ran schaute zu Tretar. Der Graf nickte.
    »Nun gut, Weesham, Ihr seid beurlaubt. Sechs
Grad über Zimmertemperatur und kein Grad mehr.«
    »Sehr wohl, Majestät.« Der Gir entfernte sich
unter zahlreichen Verbeugungen. Tretar winkte. Der Valet de Chambre scheuchte
die Sklaven hinaus, er selbst zog sich in den Hintergrund des Zimmers zurück und
wurde eins mit dem Mobiliar.
    »Ein Spion, was meint ihr?« fragte Agah’ran, auf
den hinausgegangenen Weesham bezogen. »Haben die Kenkari uns eine Laus in den
Pelz gesetzt?«
    »Ich glaube nicht, Majestät. Das ist nicht ihre
Art. Die Kenkari mögen über außergewöhnliche magische Kräfte verfügen, aber
davon abgesehen sind sie weltfremd, einfältig, politisch naiv. Der Gir ist auf
eine Pflicht eingeschworen – die Bewahrung von Eurer Kaiserlichen Majestät
Seele. Eine heilige Pflicht, die nicht durch Hofintrigen entweiht werden
darf.«
    Tretar beugte sich vor und senkte die Stimme zu
einem Flüstern. »Nach allem, was mir gelungen ist herauszufinden, hat
Inkompetenz von Seiten der Unsichtbaren uns in diese Bredouille gebracht.«
    Ein Winkel des geschminkten Augenlids zuckte.
»Die Unsichtbaren machen keine Fehler, Tretar«, sagte Agah’ran.
    »Sie sind Sterbliche, Sire, und deshalb fehlbar
wie alle Sterblichen, mit Ausnahme Eurer Majestät. Und ich habe sagen hören« –
Tretar beugte sich noch weiter vor – »die Unsichtbaren hätten es sich angelegen
sein lassen, alle möglichen Zeugen zu beseitigen. Sie sind nicht mehr. Das gilt
auch für die Weesham, die den Kenkari die Seele der Prinzessin brachte, nebst
der Nachricht, sie sei keines natürlichen Todes gestorben.«
    Agah’ran wirkte erleichtert. »Dann ist die Sache
also erledigt, und nichts dergleichen wird je wieder vorkommen. Ihr werdet
dafür sorgen, Graf. Übermittelt den Unsichtbaren mit gebührendem Nachdruck
Unsere Wünsche in dieser Hinsicht.«
    »Sehr wohl, Majestät«, sagte Tretar, der nicht
die mindeste Absicht hatte, so etwas zu tun. Sollten diese kaltblütigen
Fanatiker ihr eigenes Süppchen kochen. Er wollte damit nichts zu tun haben!
    »So weit, so gut, aber das hilft uns nicht bei
unserem aktuellen Problem«, fuhr Agah’ran in mildem Ton fort. »Die Eier sind
zerschlagen, um es so auszudrücken. Wir sehen keine Möglichkeit, die Schalen zu
kitten.«
    »Allerdings nicht, Majestät.« Tretar war froh,
zu einem weniger heiklen Thema zurückkehren zu können. »Und deshalb schlage
ich vor, daß Majestät ein Omelett zubereitet.«
    »Sehr klug, Tretar.« Der Kaiser gestattete sich
den Anflug eines Lächelns. »Für Uns selbst oder setzen Wir es den Kenkari vor?«
    »Weder noch, Sire – unseren Feinden.«
    »Ein vergiftetes Omelett also.«
    Tretar verneigte sich beeindruckt. »Ich sehe,
Euer Majestät sind mir weit voraus.«
    »Ihr denkt an das Menschenkind – wie heißt es
noch? Das gestern abend ins Imperanon gebracht wurde.«
    »Gram, Euer Majestät.«
    »Ach ja. Ein charmantes Geschöpf, ist Uns zu Ohren
gekommen. Recht ansehnlich, für einen Menschen. Was sollen Wir mit ihm
anfangen, Tretar? Kann man dieser phantastischen Geschichte Glauben schenken,
die der Knabe erzählt?«
    »Ich habe mit Verlaub einige Nachforschungen
angestellt, Majestät. Wenn es Euch interessiert zu hören, was dabei
herausgekommen ist?«
    »Amüsieren wird es mich zumindest«, meinte der
Kaiser mit einem schläfrigen Heben der gezupften Augenbrauen.
    »Euer Majestät hat unter seinen Sklaven einen
Menschen, der früher am Hof von König Stephen diente. Er wurde zum Dienst in
der Armee gepreßt. Ich nahm mir die Freiheit, Sire, diesen Mann und den Jungen,
Gram, zusammenzubringen. Der Mensch erkannte das Kind sofort. Tatsächlich hätte
der Elende fast die Besinnung verloren, weil er glaubte, einen Geist gesehen zu
haben.«
    »Degoutant, dieser Aberglaube der Menschen«,
kommentierte Agah’ran.
    »In der Tat, Majestät. Nicht nur erkannte dieser
Mann den Jungen, der Junge erkannte ihn. Er redete ihn mit Namen an…«
    »Mit Namen? Einen Domestiken? Pah! Dieser Gram
kann unmöglich ein Prinz von Geblüt sein!«
    »Menschen pflegen eine demokratische Gesinnung
zu kultivieren, Sire. Ich habe mir sagen lassen, König Stephen gewährt jedem
seiner Untertanen, sogar dem gemeinsten und niedrigsten, eine Audienz, wenn er
ein Anliegen oder eine Beschwerde

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