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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Mysteriarch aus dem Hohen Reich.«
    »Die Bezeichnung der Menschen für einen Magier
des Siebenten Hauses, Sire«, erklärte Tretar.
    »Siebentes Haus. Und der Name Eurer Mutter?«
    »Anne von Ulyndia, Königin von Volkaran und Ulyndia.«
    »Was für Zustände!« murmelte Agah’ran
konsterniert, selbst Vater von mehr illegitimen Kindern, als er zählen konnte.
»Ich fürchte, Ihr habt einen Fehler gemacht, Graf. Wenn dies ein Bastard ist
und nicht des Königs leiblicher Sohn, dann ist er auch nicht der Thronfolger.«
    »Aber das bin ich, Majestät!« rief Gram mit
kindlichem Trotz, der ihm wohl anstand und außerdem sehr überzeugend wirkte.
»König Stephen hat mich als Sohn und Erben anerkannt. Meine Mutter hat ihn
gezwungen, Dokumente zu unterzeichnen. Ich hab’s gesehen. König Stephen muß
tun, was meine Mutter sagt. Sie hat eigene Soldaten. Er braucht ihre
Unterstützung, wenn er auf dem Thron bleiben will.«
    Agah’ran sah Tretar an.
    Der Graf verdrehte die Augen, wie um zu sagen:
»Es sind eben Menschen, was kann man da schon erwarten?!«
    Die Mundwinkel des Kaisers wollten sich zu einem
Lächeln verziehen, aber flugs beherrschte er sich: Mimische Entgleisungen
ruinierten seine Lippenpomade. »Ein derartiges Arrangement scheint mir recht
zufriedenstellend für alle Beteiligten zu sein, Prinz Gram. Doch etwas muß
geschehen sein, da man Euch bei diesen – Gegs gefunden hat. Wie heißt der Ort
noch?«
    »Drevlin, Sire«, soufflierte Tretar beflissen.
    »Ach ja, Drevlin. Ganz recht. Wie seid Ihr dort
hingekommen?«
    »Ich war ein Gefangener, Majestät.« Tränen schimmerten
in Grams Augen. »König Stephen warb einen Assassinen an, einen Mann namens Hugh
Mordhand…«
    »Unerhört.« Agah’rans Lider flatterten.
    »Majestät, bitte laßt ihn ausreden«, mahnte
Tretar sanft.
    »Hugh Mordhand reiste ins Hohe Reich. Er tötete
meinen Vater, Majestät, und hätte mich ermordet, doch bevor er starb, gelang es
meinem Vater noch, dem Assassinen eine tödliche Wunde zuzufügen. Aber dann
wurde ich von Kapitän Bothar’el gefangengenommen. Er ist mit den Rebellen im
Bunde, glaube ich.«
    Agah’ran schaute wieder zu Tretar, der
bestätigend nickte.
    »Bothar’el brachte mich zurück nach Volkaran. Er
dachte, König Stephen wäre froh, mich wiederzuhaben und würde ihn belohnen.«
Gram verzog den Mund. »Er versprach ihm eine Belohnung, damit er mich wegschaffte
und niemandem erzählte, daß ich noch am Leben war. Bothar’el brachte mich zu
den Gegs und versprach ihnen eine Belohnung, wenn sie mich bei sich
behielten.«
    »Majestät werden sich erinnern, daß zu der Zeit
König Stephen ein Gerücht in Umlauf setzte, der Kronprinz wäre von Elfen
entführt und ermordet worden. Ein geschickter Schachzug, um die schwelende
Feindschaft neu anzufachen.«
    »Aber sagt mir, Graf, weshalb hat Stephen sich
den Jungen nicht einfach vom Hals geschafft?« fragte Agah’ran und musterte Gram
wie ein aus dem Käfig entwichenes exotisches Tier.
    »Weil die Mysteriarchen inzwischen zurückgekehrt
waren, gezwungenermaßen. Das Hohe Reich ist, wie wir von unseren Spionen
erfahren, nicht mehr bewohnbar für ihresgleichen. Sie kamen nach Volkaran und
warnten Stephen, es würde ihm schlecht bekommen, dem Sohn Sinistrads, der ihr
Oberhaupt gewesen war, ein Leid anzutun.«
    »Aber hat die Königin nicht protestiert, daß man
ihr Kind in Gefangenschaft hält? Aus welchem Grund sollte Eure Mutter das
zulassen?« wandte Agah’ran sich an Gram.
    »Weil, wenn das Volk von ihrer Hurerei mit einem
Mysteriarchen erfahren hätte, wäre sie auf den Scheiterhaufen gekommen«,
sagte Gram mit solch bezaubernder Unschuld, daß sich das grobe Wort aus seinem
Mund ganz reizend anhörte.
    Der Graf hüstelte vielsagend. »Ich glaube, es
dürfte noch andere Gründe geben, Sire. Unsere Informanten berichten, daß
Königin Anne den Thron für sich allein haben möchte. Sie hoffte, ihr Ziel zu erreichen,
wenn sie sich mit dem Mysteriarchen Sinistrad verbündete, dem Vater des Jungen.
Doch er starb, und nun sind weder sie noch die überlebenden Mysteriarchen stark
genug, den König zu stürzen und die Herrschaft an sich zu reißen.«
    »Aber ich vermag es, Majestät«, verkündete Gram
selbstbewußt.
    Agah’ran schien seinen Spaß zu haben. Er nahm
tatsächlich den Pomander von der Nase, um den Jungen genauer betrachten zu
können. »Ihr glaubt dazu in der Lage zu sein?«
    »Ja, Majestät.« Gram nickte

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