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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Dingen, über die ich mit dir reden will.« Er setzte sich auf einen Stuhl in
Haplos Kabine – ein Stuhl, der noch von den Zwergen Chelestras stammte.
    Haplo lag eine entsprechende Bemerkung auf der
Zunge, doch er sagte nichts. Limbeck war nicht interessiert an Zwergen auf
anderen Welten. Er hatte schon Ärger genug mit dieser Welt, wie’s schien.
    »Als ich Chefmechniker wurde, gab ich als erstes
den Befehl, die Hebenauffer abzustellen. Die Elfen kamen, um ihr Wasser zu
holen… und kriegten keins. Sie beschlossen, Gewalt anzuwenden, weil sie wohl
glaubten, uns mit blankem Stahl und ihrer Magie einschüchtern zu können.
›Lauft, Gegs!‹ johlten sie, ›lauft weg, bevor wir euch zertreten wie die
Insekten, die ihr seid!‹ Sie spielten mir genau in die Hände.« Limbeck wirbelte
die Brille zwischen zwei Fingern am Bügel herum. »Anfangs waren ziemlich viele
von uns nicht der Meinung, daß es klug wäre zu kämpfen. Doch als die Elfen uns
›Insekten‹ schimpften und zu uns sprachen, als hätten wir tatsächlich nicht
mehr Verstand oder Gefühl als Insekten, war sogar der friedliebendste Graubart
bereit, sich an Elfenohren gütlich zu tun.
    Wir umzingelten die Elfen und ihr Schiff.
Hunderte, vielleicht tausend Zwerge standen damals Schulter an Schulter.«
Limbeck dachte mit einem verträumten, sehnsüchtigen Gesichtsausdruck an den
großen Tag zurück, und Haplo entdeckte zum erstenmal in dem neuen Limbeck eine
Spur des alten Träumers.
    »Die Elfen waren zornig, aufgebracht, aber sie
konnten nichts tun. Wir waren ihnen zahlenmäßig überlegen, und sie mußten sich
wohl oder übel ergeben. Sie boten uns Geld. Wir wollten aber ihr Geld 21 nicht… was hätten wir damit anfangen
sollen? Und wir wollten auch keine Almosen mehr – die Brosamen ihres
Überflusses.«
    »Und was habt ihr gefordert?« fragte Haplo
gespannt.
    »Eine Stadt«, antwortete Limbeck stolz. Seine
Augen leuchteten. Er hielt die Brille – vergessen – in der Hand. »Eine Stadt
droben, im Mittelreich. Über dem Mahlstrom. Unsere Kinder sollten die Sonne
auf den Gesichtern fühlen können, Bäume und Pflanzen sehen, spielen unter
freiem Himmel. Und wir forderten Drachenschiffe, um uns dorthin zu bringen.«
    »Würde deinem Volk das gefallen? Würden sie das
hier nicht vermissen?« Haplos Handbewegung umfaßte die regengepeitschte
Felswüste und die im Licht der Blitze funkelnden Stahlgerüste des Allüberall.
    »Wir haben keine Wahl«, sagte Limbeck. »Unsere
Bevölkerung wächst, aber die Stollen nicht. Ich habe mich damit befaßt und
herausgefunden, daß das Allüberall mehr Wohnraum zerstört als neu erschafft.
Und es gibt Berge oben im Mittelreich. Unsere Leute könnten graben und bauen.
Mit der Zeit würden sie lernen, auch dort glücklich zu sein.«
    Er seufzte und senkte den Blick auf den
Fußboden, den er ohne Brille nur verschwommen sehen konnte.
    »Und? Was haben die Elfen geantwortet?«
    »Sie haben uns belogen. Ich vermute, es war mein
Fehler. Du weißt, wie ich damals war… vertrauensvoll und naiv.«
    Limbeck setzte die Brille auf und faßte Haplo
hinter den dicken Gläsern scharf ins Auge, als sollte er nur wagen zu
widersprechen! Er wagte es nicht.
     
    »Die Elfen erklärten sich mit sämtlichen
Bedingungen einverstanden«, fuhr Limbeck fort. »Sie wollten zurückkommen,
sagten sie, mit Schiffen, um uns ins Mittelreich zu bringen. Und sie kamen
wieder.« Seine Stimme klang bitter.
    »Mit einer Armee.«
    »Ja. Zum Glück erhielten wir eine Warnung.
Erinnerst du dich an den Elfen, der dich aus dem Hohen Reich zurückgebracht
hat? Kapitän Bothar’el?«
    Haplo nickte.
    »Er hat sich auf die Seite der rebellischen
Elfen geschlagen, den Namen ihres Anführers weiß ich nicht mehr. Wie auch
immer, Bothar’el kam her, um uns zu warnen, daß die Tribuselfen eine große
Streitmacht aufgeboten hätten, um unseren Widerstand zu brechen. Ich brauche
dir nicht zu sagen, mein Freund, daß ich erschüttert war.«
    »Was konnten wir« – Limbeck schlug sich gegen
die Brust – »ausrichten gegen die geballte Macht des Elfenimperiums? Wir
hatten immer in Frieden gelebt und verstanden nichts von Kampf und Krieg.
Einzig unsere Übermacht hatte sie beim erstenmal gezwungen, klein beizugeben.
Wir hatten Glück, daß sie nicht doch einen Ausfall versuchten, die Hälfte von
uns wäre davongelaufen. Keiner von uns hatte je im Zorn eine Waffe gegen
seinen Nächsten erhoben. Es sah aus, als wären

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