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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Augen auf.
»Die ganze Maschine!«
    »Sieben Zyklen ist es her«, bestätigte Limbeck.
»Seht hinaus… ihr könnt es selbst sehen. Alles dunkel, still. Nichts bewegt
sich. Nichts funktioniert. Unsere Wohnungen sind dunkel und kalt.« Der Zwerg
stieß einen tiefen Seufzer aus. »Erst jetzt merken wir, wieviel das Allüberall
immer für uns getan hat. Unsere eigene Schuld… kein Zwerg fragte je danach,
warum es überhaupt etwas tat.
    Weil die Pumpen nicht mehr arbeiten, beginnen
die unteren Stollen sich mit Wasser zu füllen. Wer dort seine Wohnung hatte,
mußte sie aufgeben und woanders unterschlüpfen, obwohl ohnehin alles überfüllt
ist.
    In Grotten bei Herot haben wir unser Gemüse gezogen,
im Licht von Glimmerglampen, die leuchteten wie die Sonne. Aber die
Glimmerglampen sind erloschen. Die Pflanzen kümmern und werden bald sterben.
Doch abgesehen von alldem hat mein Volk Angst. Mehr Angst als bei den
Überfällen der Elfen. Es ist die Stille, weißt du.« Er schaute sich blinzelnd
um. »Sie können die Stille nicht ertragen.«
    Natürlich steckt mehr dahinter, dachte Haplo,
und Limbeck weiß das auch. Jahrhundertelang war die gewaltige Maschine der
Mittelpunkt des Daseins. Eine Generation von Zwergen nach der anderen diente
ihr hingebungsvoll, ohne sich je zu fragen wozu oder warum. Nun hat das Herz
des Meisters aufgehört zu schlagen, und die Sklaven wissen nicht, was sie mit
sich anfangen sollen.
    »Was meint Ihr damit, Meister Limbeck, wenn Ihr
sagt ›die Elfen haben es abgeschaltet‹? Wie denn?« forschte Gram.
    »Ich weiß es nicht.« Limbeck zuckte ratlos mit
den Schultern.
    »Aber es waren bestimmt die Elfen?« bohrte Gram
weiter.
    »Vergebung, Hoheit, aber welchen Unterschied macht
das?« fragte der Zwerg verbittert.
    »Einen sehr großen vielleicht. Wenn die Elfen
das Allüberall abgeschaltet haben, könnte das bedeuten, sie haben
herausgefunden, wie man es wieder in Gang setzt.«
    Limbecks Miene verdüsterte sich. Er fingerte an
seiner Brille, bis sie schließlich nur noch an einem Ohr baumelte. »Dann
hätten sie unser Wohl und Wehe in der Hand. Das darf nicht sein! Wir müssen
kämpfen!«
    Gram beobachtete Haplo aus den Augenwinkeln. Dem
Jungen war anzusehen, er frohlockte insgeheim; er war dem Patryn im Spiel um
die Macht einen Schritt voraus.
    »Immer mit der Ruhe«, beschwichtigte Haplo den
Zwerg. »Erst denken, dann handeln.«
    Wenn es stimmte, was Gram sagte, und Haplo mußte
zugeben, daß es sich vernünftig anhörte, dann hatten die Elfen also
ausklamüsert, wie man das Allüberall bediente – ein Kunststück, das noch keinem
gelungen war, seit dem mysteriösen Verschwinden der Sartan vor Hunderten von
Jahren. Und wenn die Elfen das Rätsel gelöst hatten, wußten sie, wie man das
Allüberall regierte und ergo die ganze Welt.
    Wer die Maschine kontrolliert, kontrolliert die
Wasserversorgung und hat Macht über jene, die Wasser haben müssen oder
verschmachten.
    Xars Worte. Der Fürst des Nexus rechnete darauf,
als Heilsbringer nach Arianus zu kommen, der mit ordnender Hand eine Welt aus
dem Chaos errettet. Er rechnete nicht damit, eine Welt vorzufinden, die
unter der eisernen Faust der Tribuselfen stöhnte, ein nicht zu unterschätzender
Gegner, an dem Xars Eroberungspläne durchaus scheitern konnten.
    Ich bin fast so schlimm wie Limbeck, schalt
Haplo sich. Verliere mich in Spekulationen, ohne zu wissen, was genau passiert
ist.
    Immerhin bestand die Möglichkeit, daß die
verflixte Maschine einfach den Geist aufgegeben hatte, obwohl – wie er aus
früheren Gesprächen mit Limbeck wußte – das Allüberall durchaus fähig war, sich
selbst zu reparieren und das während all der vielen Jahren auch zuverlässig
getan hatte.
    Doch es gab noch eine Möglichkeit… Und wenn ich
recht habe und das ist der wirkliche Grund, dann sind die Elfen nicht weniger
in Aufregung über das Verstummen des Allüberall als die Zwerge.
    Er wandte sich an Limbeck. »Ihr wagt euch nur im
Schutz eines Sturms nach draußen?«
    Limbeck nickte. Es war ihm endlich gelungen, die
Brille wieder richtig aufzusetzen. »Und er wird nicht mehr lange anhalten«,
gab er zu bedenken.
    »Wir müssen herausfinden, was eigentlich mit der
Maschine los ist. Du willst doch nicht dein Volk in einen blutigen Krieg
stürzen, und das vielleicht wegen nichts und wieder nichts. Ich muß in die
Farbick hinein. Kannst du das bewerkstelligen? «
    Gram nickte eifrig. »Ja! In der Farbick

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