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Drachenelfen

Titel: Drachenelfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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wir verloren, als müßten wir uns
beugen. Aber Bothar’el sagte nein, wir sollten uns nicht zu früh geschlagen
geben, sondern standhalten. Und er zeigte uns wie.
    Natürlich« – Limbeck kniff bedeutungsvoll ein
Auge zu – »haben dieser Bothar’el und sein Rebellenhauptmann ihre eigenen
Gründe, weshalb sie wollen, daß wir kämpfen. Da bin ich schnell hinter
gekommen. Statt alle Kräfte auf die Niederschlagung der Revolution zu
konzentrieren, sind die Tribuselfen gezwungen, ihre Armee zu teilen und an zwei
Fronten zu kämpfen. Sie dachten mit uns im Handumdrehen fertig zu werden und
sich dann wieder ungestört dem Geschäft widmen zu können, die verhaßten Abweichler
auszutilgen und sich kleine Scharmützel mit ihren Rivalen, den Menschen zu
liefern. Du siehst, für Bothar’el und seine Freunde zahlte es sich aus, uns zu
helfen, damit wir die kaiserlichen Truppen beschäftigten.
    Als die Tribuselfen mit ihren großen Drachenschiffen
landeten, war von uns weit und breit nichts zu sehen. Sie nahmen die
Hebenauffer in Besitz… es ließ sich nicht vermeiden. Dann versuchten sie, in
die Stollen einzudringen, aber das war ein Fehler, wie sie bald merkten.
    Bis zu dem Augenblick war es den meisten von uns
egal gewesen, ob die Elfen unsere neuen Herren wurden oder nicht. Sie hatten
ihre Arbeit am Allüberall und ihre Familien, um die sie sich kümmern mußten.
Die Farrer« – Limbeck verzog geringschätzig den Mund – »die Farrer wollten
sogar Frieden mit den Elfen schließen! Sie entsandten eine Delegation, um mit
ihnen zu verhandeln. Die Elfen brachten sie um, jeden einzelnen. Dann wurden
wir zornig.«
    Haplo, der auf den anderen Welten Zwerge kämpfen
gesehen hatte, konnte sich die Folgen ausmalen. Zwerge bildeten eine
verschworene Gemeinschaft. Was einem Zwerg geschieht, geschieht allen, ist
ihr Wahlspruch.
    »Die überlebenden Elfen ergriffen die Flucht«,
setzte Limbeck seinen Bericht fort. Er lächelte verkniffen. »Anfangs dachte ich,
sie würden ganz abziehen, aber ich hätte es besser wissen müssen. Sie
verschanzten sich bei den Hebenauffern. Einige meiner Leute wollten sie dort
angreifen, aber Bothar’el warnte, damit würden wir den Elfen genau in die Hände
spielen. Draußen, im Freien, wären wir schutzlos ihren Schiffszauberern und
ihren magischen Waffen ausgeliefert. Also überließen wir ihnen die Hebenauffer
und das Wasser. Sie haben auch die Farbick besetzt. Aber in unsere Stollen sind
sie nicht wieder eingedrungen.«
    »Kann ich mir denken.« Haplo nickte.
    »Seither bemühen wir uns, ihnen das Leben so
schwer wie möglich zu machen. Wir haben ihre Drachenschiffe so oft sabotiert,
daß sie es nicht mehr wagen, auf Drevlin zu landen. Entsatz müssen sie mit den
Hebenauf fern herunterbringen. Wider Erwarten sind sie gezwungen, eine ziemlich
starke Besatzung hier zu unterhalten, um ihren Wassernachschub zu sichern, und
sie müssen ihre Soldaten ziemlich oft austauschen, auch wenn ich glaube, das
hat eher mit dem Mahlstrom zu tun als mit uns.
    Die Elfen hassen den Mahlstrom, hat uns
Bothar’el erzählt. Sie hassen es, unter der Wolkendecke eingesperrt zu sein,
und das unaufhörliche Getöse der Gewitterstürme und des Allüberall treiben
manche von ihnen zum Wahnsinn. Sie haben Sklaven hergebracht, gefangene
Elfenrebellen, denen man die Zunge herausgeschnitten hat 22 , oder wen sie von uns greifen
konnten, um die Arbeit an dem ihnen zugänglichen Teil des Allüberall zu
verrichten. Wir attackieren sie in kleinen Gruppen, stiften Unruhe, halten sie in
Bewegung und zwingen sie, ständig auf der Hut zu sein. Aber jetzt…«
    Limbeck runzelte die Stirn, schüttelte den Kopf.
    »Aber jetzt seid ihr an einem toten Punkt
angekommen«, sprach Haplo für ihn weiter. »Ihr seid nicht stark genug, die
Hebenauffer zurückzuerobern, den Elfen gelingt es nicht, euch aus den
unterirdischen Gängen herauszutreiben. Beide Seiten sind auf das Allüberall
angewiesen, deshalb tun beide Seiten ihr Möglichstes, um es in Betrieb zu
halten.«
    »Stimmt schon.« Limbeck schob die Brille in die
Stirn und rieb sich die roten Flecken links und rechts an der Nasenwurzel. »So
ist es gewesen.«
    »Gewesen?« fragte Haplo, weil ihm die Betonung des
Wortes auffiel. »Was hat sich geändert?«
    »Alles«,
antwortete Limbeck grimmig. »Die Elfen haben das Allüberall abgeschaltet.«
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Kapitel 6
Wombe,
Drevlin,
Niederreich
    »Abgeschaltet!« Gram riß ungläubig die

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