Drachenelfen - Die gefesselte Göttin (German Edition)
beherrschten. Kolja hatte schon schönere Frauen gesehen, und doch war an der Seidenen etwas, das ihn schwindelig machte. Ihre großen, grünen Augen hielten seinen Blick gefangen, als sie niederkniete. Dabei blieb ihre Rechte unter dem Saum seiner Tunika verborgen, massierte und verhieß Verlockungen.
»Küss mich«, stieß er hervor.
Sie verstand und schob die Tunika zurück. Nun griff ihre Linke nach seinen Juwelen. Er stöhnte auf und ließ sich auf das Bett zurücksinken.
»Es ist doch immer wieder erstaunlich zu sehen, dass die Größe eines Mannes so gar nichts mit der Größe seines liebsten Schatzes zu tun hat.«
Kolja glaubte, nicht richtig zu hören. Er stemmte sich auf den Ellbogen hoch und spürte, wie die Kraft seiner Lenden erlahmte. Noch nie hatte ihm ein Weib gesagt, er sei zu klein geraten! »Hast du vergessen, wer ich bin, verdammte Schlampe!«
»Glaubst du, es spielt für mich eine Rolle, was für ein Mann hinter dem Schwanz steht, den ich in den Mund nehme? Du willst, dass ich deine Hure bin, also behandle ich dich auch so.«
Kolja griff in ihr langes, schwarzes Haar, zerrte sie hoch und hob die Faust.
»Schlag mich, und jeder Hieb kostet dich eine Börse voller Gold. Du verkaufst meine Schönheit, hast du das vergessen? Bist du nur ein schlechter Liebhaber oder auch ein schlechter Geschäftsmann?«
Er ließ die Faust niedersausen. Das Bett knarrte unter dem wütenden Hieb. Sie hatte recht. Und doch … Nein, er durfte sie nicht schlagen. Er wollte mehr als nur ihr Gold. Er wollte ihren Einfluss auf die Mächtigen.
Sie musterte ihn kalt. »Ich weiß, was du denkst, Drusnier. Du willst mein Ohr an den Lippen der Mächtigen. Du weißt, dass Männer nach dem Liebesspiel über alles reden. Sie wollen angeben. Ihr Blut steckt in ihrem Schatz zwischen ihren Schenkeln. Ihr Hirn ist leer. Sie auszuhorchen ist eine Kleinigkeit. Oft fangen sie von ganz allein zu reden an. Hast du ganz zu Ende gedacht, was das bedeutet? Lass mich los, Drusnier!«
Kolja griff noch fester in ihr Haar. »Ich kann dir Schmerzen bereiten, die keine Spuren an deinem Körper hinterlassen.« Er sprach sehr leise, doch seine Stimme war blankes Eis. »Reize mich noch weiter, und du wirst lernen, was es heißt, meinen Zorn zu wecken.« Er konnte sehen, wie die Haut auf ihrer Stirn sich straffte, so fest zog er nun. Sie stöhnte nicht, sah ihn nur hasserfüllt an.
»Weißt du, was das Schöne daran ist, vom Laris von Truria geliebt zu werden?« Ihre Stimme klang gepresst vor Schmerz, und er lockerte seinen Griff ein wenig.
»Er steckt mit großer Begeisterung die Köpfe von Drusniern auf Pfähle. Er hat mir erzählt, wie er euch in mehr als zwanzig Schlachten besiegt hat. Was glaubst du, was er tun wird, wenn er erfährt, dass du mir Leid zugefügt hast? Er hat fünfhundert Krieger mitgebracht, als er Statthalter in Nangog wurde. Alles Männer, die viel Erfahrung darin haben, Drusnier auszuweiden. Krümme mir ein einziges Haar, und Arcumenna schneidet dir deinen kleinen Schwanz ab und stopft ihn dir in den Rachen, Kolja. Und du hast noch Glück gehabt, wenn er als Erster kommt. Auch Subai, Sohn des Unsterblichen Madyas und Statthalter der Ischkuzaia, schätzt es, von mir unterhalten zu werden. Man sagt, die Steppenreiter seien sehr erfinderisch darin, ihre Feinde umzubringen, und ein Tod könne länger als einen Tag dauern.«
Kolja stieß sie von sich. »Du drohst mir, Hure? Hältst du das wirklich für klug? Sieh mich an!« Er zupfte seine Tunika zurecht, denn sie blickte ihm provozierend zwischen die Schenkel. »Mein Geschäft ist es, den Tod zu bringen. Du hingegen verkaufst Liebesfreuden. Was glaubst du, wie oft mir schon jemand mit mächtigen Freunden gedroht hat? Die meisten, die es versucht haben, leben nicht mehr. Und selbst von denen, die ihre Frechheiten nicht mit dem Tod bezahlten, weiß ich mit Sicherheit zu sagen, dass sie bereut haben, mich herausgefordert zu haben.« Er hob seine speckige Lederprothese und ließ sie in die offene Rechte klatschen. »Ein Schlag von mir, und du wirst in Zukunft deine Kunden für ein Kupferstück oder einen Kanten trockenen Brotes in Gassen bedienen, die so dunkel sind, dass man dein Gesicht nicht sehen muss, wenn man dich nimmt.«
»Du würdest dein Gold in die Gosse werfen?«
»Willst du es wirklich herausfinden?« Kolja stand auf und trat vor sie. Zarah kniete noch immer. Sie sah ihn unterwürfig an. Es dauerte einen Augenblick, bis er begriff, dass sie erneut mit ihm
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